Montag, Mai 20, 2024

US-Forscher schaffen bahnbrechenden Kernfusions-Durchbruch

“Einfach ausgedrückt ist dies eine der beeindruckendsten wissenschaftlichen Leistungen des 21. Jahrhunderts”: Forschenden in den USA ist ein historischer Durchbruch auf dem Feld der Kernfusion gelungen.

Washington, 13. Dezember 2022 | Erstmals wurde beim Verschmelzen von Atomkernen mehr Energie gewonnen als verbraucht, wie US-Energieministerin Jennifer Granholm am Dienstag in Washington verkündete. “Einfach ausgedrückt ist dies eine der beeindruckendsten wissenschaftlichen Leistungen des 21. Jahrhunderts”. Die Ergebnisse wurden von einem Forscherteam in der staatlichen National Ignition Facility (NIF) am Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien erzielt und bedeuten einen Meilenstein auf dem Weg zur Erschließung einer neuen Energiequelle. In einigen Jahren könnte mithilfe der Kernfusion womöglich klimaneutral und sicher Strom in riesigen Mengen erzeugt werden. Allerdings dürfte bis zur massenhaften Produktion wegen weiterhin großer technischer Hürden noch ein weiter Weg sein.

Kernfusion gilt als sauber

Schon vor knapp einem Jahr waren Fortschritte bei der Kernfusion an dem Institut verkündet worden. Dabei sei die Zündung des Plasmas erreicht worden, berichtete ein Forschungsteam Anfang des Jahres in der Fachzeitschrift “Nature”. Dies führt letztlich dazu, dass die Fusionsreaktion sich selbst erhält. Im Kernfusionsreaktor liegt der Brennstoff in Form von Plasma vor – dieser Aggregatzustand entsteht, wenn man ein Gas extrem erhitzt.

Sowohl Kernkraft als auch Kernfusion gewinnen Energie aus den Bindungskräften von Atomkernen. Bei der Kernkraft werden jedoch große Atome gespalten, es entsteht unter anderem radioaktiver Abfall und es drohen schwere Unfälle. Bei der Kernfusion hingegen werden kleine Atomkerne zu größeren verschmolzen – fusioniert -, die Technologie gilt als sauber und sicher. Diese Form der Energiegewinnung ähnelt den Vorgängen in Sternen wie der Sonne.

Die Forschenden in Kalifornien nutzten für ihre Experimente die weltstärkste Laseranlage, um winzige Mengen von schwerem und überschwerem Wasserstoff (Deuterium und Tritium) in etwa ein Millionen Grad heißes Plasma zu wandeln. Dabei erhitzen viele Laserstrahlen das Innere eines wenige Millimeter großen Behälters.

(bf/apa)

Titelbild: OLIVIER DOULIERY / AFP / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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9 Kommentare

  1. Die Ausbeute war 50% größer als die verwendete Laserenergie. Nicht berücksichtigt ist dabei der Verlust an Energie bei der Erzeugung der Laserenergie. Ziel soll sein das 10 bis 100 fache an Energie herauszuholen. Also noch ein weiter Weg.

  2. Jaja, erst mal Reproduzieren und aufdecken welche Tricks da so zum Zuge kamen. Kommt ja äußerst praktisch wenn man im Kampf der Hegemonialmächte steht. Da ist so n Zukunftsversprechen ganz nützlich um die anhängenden Idioten ruhig zu halten und Forderungen zu vermeiden.

  3. Team Grüne:
    Der Bau des Fusionsreaktors ITER geht in die finale Phase. Das Projekt könnte das Energieproblem der Menschheit lösen. Der stärkste Widerstand kommt von den Grünen. Er ist so schlecht begründet, dass ein Verdacht naheliegt.

  4. Diese Dinger werden eines Tages miniaturisiert in jedem Haus und in jedem Auto zu finden sein. Und das ist genauso viel Utopie, wie es vor 30-40 Jahren noch ein Smartphone oder ein Gigabit Internet war.

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