Samstag, Mai 4, 2024

Tiroler ÖVP-Grande kritisiert Asylkurs seiner Partei scharf

Harte Kritik am Asylkurs seiner Partei äußerte der Tiroler Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser. Man dürfe nicht ständig Angst vor Asylsuchenden schüren, so der ÖVP-Grande.

Innsbruck, 13. Jänner 2023 | Der Tiroler WK-Präsident Christoph Walser hat am Asylkurs seiner ÖVP-Parteikollegen Kritik geübt. “Ich bin diesbezüglich nicht zufrieden mit dem, was in der ÖVP passiert”, sagte er laut einem Bericht der “Tiroler Tageszeitung” (Freitagsausgabe).

Harte Kritik am ÖVP-Kurs

Man dürfe nicht ständig Angst vor Asylsuchenden schüren und auf dem Glauben beharren, dass diese nur wegen der Sozialleistungen nach Österreich und Europa kommen würden. Einmal mehr forderte er eine Arbeitserlaubnis.

Es brauche auch Kritik aus den eigenen Reihen: “Meine Aufgabe ist es ja nicht, zu überlegen, wie man wo Wahlen gewinnt”, sagte er in Richtung Niederösterreich, wo gerade Landtagswahlkampf herrscht. Walser verwies erneut auf die Notwendigkeit, durch Zuwanderung den Arbeitskräftemangel zu bekämpfen und bemängelte die langen Asylverfahren. “Ich gehe daher noch einen Schritt weiter und sage: Bereits beim Asylantrag sollte verpflichtend angegeben werden, dass Asylwerber arbeiten müssen”.

Die Rot-Weiß-Rot-Card sah Walser indes nicht als Lösung aller Probleme, diese sei nämlich “zu kompliziert”. Die Saisonarbeiter-Kontingente seien zu klein. Die Bundesregierung hatte die Zahl der Saisonniers zuletzt erhöht.

(bf/apa)

Titelbild: EXPA / APA / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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11 Kommentare

  1. Österreich wird auch in Zukunft immer wieder Ziel von grösseren Flüchtlingsbewegungen bleiben, insbesondere aus Afrika und dem Nahen Osten. Es wäre zu überlegen, ob man die vielen Flüchtlingsunterkünfte nicht permanent als Willkommensunterkünfte umfunktioniert.
    Vielleicht auch mit Flugbetrieb. Man könnte dann Luftbrücken in die jeweiligen Krisenregionen aufbauen und die Flüchtlinge direkt einfliegen.

    • Sehr gute Idee Herr Peer!
      Dann könnte man wieder ohne schlechtem Gewissen im Mittelmeer baden und ohne Angst haben zu müssen, daß man einem toten Kind begegnet.

  2. Die ÖVP im Zwiespalt, einerseits möchte man auf der Anti Ausländer Welle mit reiten, andererseits braucht man sie, die billigen willigen ausländischen Lohnsklaven.

  3. Bei einem Wirtschaftskammer-Präsidenten stellt sich mir da eher die Frage, ob er nicht auf “günstige Arbeitskräfte” aus ist.

  4. Bei allen bekannten Nachteilen der unqualifizierten Migration – die Gier siegt dann doch. Es könnten ja ein paar billige Arbeitskräfte darunter sein. Und um den Rest der Probleme sollen sich dann die anderen kümmern. Die Problemfälle landen hoffentlich eh alle in Wien.

  5. Das ich das noch einmal erleben darf dass sich ein hoher ÖVP Funktionär ehrlich, human und mit Hausverstand so sehr aus dem Fenster lehnt dass er damit seine gesamte Partei vorführt. “Es ist nicht seine Aufgabe darauf zu achten wie man wo irgendwelche Wahlen gewinnt”. Ich glaub ich träume! Ich zolle damit allerhöchsten Respekt und tät mir wünschen dass sich da einige ein Beispiel nehmen um mitzuhelfen dass der Politik allgemein wieder mehr Vertrauen geschenkt wird

    • Ich war auch baff. Und stolz, dass mal ein Tiroler auch etwas Hirn und Herz hat.

      Dass die Motivation der Arbeitskräftemangel ist, glaube ich schon auch. Ich kenne selber ein Hotel in meiner Nähe, das früher ein ganz gutes Restaurant hatten, das sie wegen Personalmangels geschlossen haben. Und solche oder ähnlich Geschichten höre ich immer öfter.

      Mir persönlich liegt schon mehr das Schicksal der Flüchtlinge am Herzen. Aber wenn es aus wirtschaftlichen Gründen unerwartete Mitstreiter gibt, so kann man sich freuen.

      Noch ein Punkt bevor gleich wieder die “Asylanten sind gefährlich” Debatte losgeht. Ich persönlich bin auch dafür, dass schwer straffällig gewordene Asylanten abgeschoben werden sollten. Aber aktuell werden Kinder und nicht straffällig gewordene Asylbewerber abgeschoben. Die straffälligen Asylanten dürfen bleiben. Nur um das noch klar zu sagen, ich bin dafür auch bereits anerkannte Asylanten, die schwer straffällig werden, abzuschieben.

      • Bei Schwerverbrechern ist es mir lieber sie sitzen bei uns im Knast, als sie taumeln als U-Boot irgendwo herum und sind nicht kontrollierbar. Manche sind eben nicht abschiebbar, aus welchen Gründen auch immer.
        Klarstellen möchte ich allerdings, daß ich grundsätzlich nichts, aber auch schon gar nichts gegen Zuwanderung habe. Außerdem muss Flüchtlingen dringend geholfen werden.
        Mir geht’s absolut nur um Verbrecher und die sind nicht die Mehrzahl. Ich halte es mit der Menschlichkeit mit Andi Babler und nicht mit dem PRW Kurs.

      • Wenn auch aus wirtschaftlichen Gründen. Den Flüchtlingen kanns recht sein denn benötigen sie nicht in erster Linie Verständnis oder Mitleid, sondern Arbeit, damit sie sich ihre Existenz sichern können. Das man Asylrecht mit Akzeptanz und Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben verknüpft, ist unabdingbar und ein jeder Asylwerber tät sich wünschen dass er diesbezüglich sein Schicksal bestimmen kann. Nur leider haben es Flüchtlinge hierzulande mit einer Gesellschaft zu tun die ihnen in hohem Maße vorurteilsbehaftet begegnet und Disziplin und Wohlverhalten Einzelner kaum Würdigung schenkt. Natürlich auch stark beeinflusst von Politik und Medien deren Motiv es ist von der xenophoben Neigung der Österreicher zu profitieren.

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