Mittwoch, Mai 1, 2024

27 Österreicher aus dem Sudan ausgeflogen

Die Evakuierung aus dem Sudan läuft auf Hochtouren. Wie bekannt wurde, sind in der Nacht 27 österreichische Staatsbürger aus dem Land mithilfe der deutschen Bundeswehr ausgeflogen worden – darunter etliche Kinder.

Khartum/Wien/Brüssel | In der Nacht auf Montag sind 27 Österreicher aus dem Sudan evakuiert worden. Das teilte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) am Montag vor dem EU-Außenministerrat in Luxemburg mit. In einem Zeitfenster von Feuerpausen sei es gelungen, die Österreicher und deren Angehörige – darunter rund ein Dutzend Kinder – mit Flugzeugen der deutschen Bundeswehr nach Jordanien auszufliegen, erklärte das Außenministerium. Schallenberg bedankte sich bei Deutschland und Frankreich.

Die erste Maschine sei bereits aus Jordanien nach Berlin weitergeflogen und dort sicher gelandet, hieß es aus dem Ministerium. Vorausgegangen sei der Evakuierung ein intensiver und enger Austausch mit europäischen und internationalen Partnern sowie den Vereinten Nationen.

Bürgerkrieg

“Dank der deutschen Hilfe, dank der Franzosen ist es uns gelungen, in den letzten 24 Stunden fast die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher aus dem Sudan außer Landes zu bringen”, erklärte Schallenberg und zeigte sich besorgt über die Situation im Sudan. “Der Sudan erlebt, wenn man so will, einen Tsunami an Krisen, es droht ein Bürgerkrieg”. Der Außenminister sprach angesichts einer ganzen Reihe von Putschs in Westafrika und nun den Kämpfen im Sudan von einer “sehr beunruhigenden Situation”, die das Potenzial habe, “die ganze Region mitzureißen”.

Noch 30 Österreicher im Sudan

Aktuell sind noch rund 30 Österreicherinnen und Österreicher im Sudan beim Außenministerium registriert. Wie bei den Evakuierten handle es sich zumeist um Auslandsösterreicher mit sudanesischen Wurzeln und deren Angehörige, die seit mehreren Jahren ihren Lebensmittelpunkt im Sudan haben, hieß es. Mit ihnen sei das Ministerium “laufend in direktem, persönlichen Kontakt zu den Entwicklungen und weiteren Möglichkeiten, sie bei einer sicheren Ausreise zu unterstützen, unter anderem im Rahmen weiterer geplanter Evakuierungsmissionen”.

Schallenberg sei dazu in den vergangenen Tagen im laufenden Austausch mit Amtskollegen gewesen, unter anderem auch mit dem EU-Außenbeauftragen Josep Borrell und dem Außenminister Saudi-Arabiens. Laut dem Außenminister versuchen auch einige der österreichischen Staatsbürger derzeit nach Port Sudan zu kommen oder Richtung Ägypten das Land zu verlassen.

Auch EU-Mitarbeiter

Seit dem Beginn der Evakuierungsaktionen im Sudan wurden nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell bereits mehr als 1.000 Ausländer in Sicherheit gebracht. Borrell dankte am Montag am Rande des EU-Außenministertreffen den Ländern, die mit gemeinsamen Anstrengungen ihre eigenen Landsleute, aber auch andere Staatsangehörige aus dem Land gebracht hätten. Nach Angaben des Auswärtigen Dienstes der EU waren unter den bisher Geretteten auch 20 EU-Mitarbeiter, die mittlerweile bereits wieder zurück in Europa sind.

Im Sudan waren vor mehr als einer Woche schwere Kämpfe zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten ausgebrochen. Die zwei Männer führten das Land im Nordosten Afrikas mit rund 46 Millionen Einwohnern seit zwei gemeinsamen Militärcoups 2019 und 2021. De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohamed Hamdan Dagalo, den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Eigentlich hätte sich die RSF der Armee unterordnen und die Macht im Land wieder an eine zivile Regierung übertragen werden sollen. Da sich beide Lager jedoch letztlich nicht einigen konnten, schlug der Konflikt in Gewalt um.

Titelbild: KHALIL MAZRAAWI / AFP / picturedesk.com

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2 Kommentare

  1. Europäer raus, der Rest erledigt sich von selbst, ganz ohne europäisches Steuergeld.
    Beim Evakuieren Klimakleber vor Ort belassen, dort gibt es mehr zu verbessern als in Europa. NGOs vor Ort zu Verhandlungen belassen. Dort können sich die nichtgewählten Politikerzwinger kümmern, dort ist es neben China, Indien etc. wirklich vonnöten. Die europäischen Steuerzahler werden den Aufenthalt schon finanzieren, daran soll es nicht liegen
    Und wenn das erste Auto nicht vor den Klimaklebern halt macht oder der erste Rebell mit dem Gewehr auftaucht, dann muss man eben auch mal Opfer bringen für den Klimaschutz, muss der Bürger hier durch diese Truppe ja auch.

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