Montag, April 29, 2024

Aspartam, Glutamat & Co.: Tödlich oder harmlos?

Einige Inhaltstoffe in Lebensmitteln haben schon seit geraumer Zeit einen schlechten Ruf. ZackZack hat sich angesehen, was davon richtig ist und was übertrieben wirkt.

Viele halbseriöse Internetseiten warnen vor bestimmten Inhaltsstoffen in Lebensmitteln. Dabei werden oftmals gar keine Studien präsentiert, oder der Inhalt von Studien falsch wiedergegeben. Das Ziel scheint oft, mit möglichst angsteinflößenden Überschriften eine hohe Klickzahl zu generieren. ZackZack hat sich deshalb in der Fachliteratur schlau gemacht, welche Inhaltsstoffe tatsächlich eindeutig schädlich sind.

Aspartam?

Über den künstlichen Süßstoff, den man beispielsweise von Coca Cola Light oder Coca Cola Zero kennt, kursieren eine Menge haarsträubender Mythen. Die kolportierten Nebenwirkungen auf zweifelhaften Websites wie etwa „zentrum-der-gesundheit.de“ reichen von Blindheit über Hörverlust bis zu Angststörungen, Impotenz und Krebs. Dabei werden meist nur Studien präsentiert, die eine Schädigung der Gesundheit nahelegen. Das Problem dieser Studien im Fall von Aspartam: Meist wurden sie nur an Labortieren wie Mäusen durchgeführt.

Studien am Menschen bestätigen die eindeutig schädliche Wirkung von konsumüblichen Mengen an Aspartam bisher nicht. Bei höheren Mengen des Süßstoffs mit der Bezeichnung E 951 können allerdings unerwünschte Symptome auftreten. Richtig gefährlich ist die Zufuhr von Aspartam nur für Menschen, die unter einer Phenylketonurie leiden. Diese können das in Aspartam enthaltene Phenylalanin nicht abbauen, wodurch es sich beispielsweise im Gehirn ansammeln kann.

Da die meisten Studien mit Aspartam an Mäusen durchgeführt wurden, ist die Evidenzlage bei Studien am Menschen bisher nur eingeschränkt aussagekräftig. Einige Studien der letzten Jahrzehnte weisen darauf hin, dass der Süßstoff in eingeschränkter Menge für Menschen wahrscheinlich unbedenklich ist. Dennoch klassifiziert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Stoff als „möglicherweise krebserregend für Menschen“. Für die europäische und die US-amerikanische Lebensmittelsicherheitsbehörde gilt: In der Menge, in der die durchschnittliche Konsumentin Aspartam zu sich nimmt, gilt der Stoff weiterhin als wenig bedenklich.

Doch die Evidenzlage ist unsicher, darum spricht sich auch die WHO für weitere Studien zum Thema Aspartam aus. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte darauf achten, nicht zu viel Aspartam zu konsumieren.

Glutamat?

Glutamat ist an sich ein natürlicher Stoff, der beispielsweise in Fleisch oder Käse enthalten ist. Er, genaugenommen die Salze der L-Glutaminsäure, werden jedoch seit Jahrzehnten in meist verarbeiteten Lebensmitteln als Geschmacksverstärker auch unter den Bezeichnungen E 620 bis 625 eingesetzt und sorgen für eine angenehme Umami-Note.

Der menschliche Körper hat Glutamatrezeptoren und kann den Stoff auch abbauen. Im letzten Jahrzehnt ist eine Kontroverse darüber entstanden, ob Glutamat für den menschlichen Körper, insbesondere das Gehirn, schädlich sein könnte. Immer wieder wurde von einigen Forschern behauptet, die Substanz könne die Blut-Hirn-Schranke durchbrechen und somit die Gehirnaktivität beeinflussen.

Doch die Forschung ist bis heute unschlüssig, welche Rolle Glutamat für den Menschen genau spielen könnte. Zwar kann man bei regelmäßigem Konsum Glutamatkonzentration im Blutplasma nachweisen, ist sich jedoch uneins darüber, ob der Stoff für das Gehirn schädlich ist. Sogar von potenziell positiven Effekten ist die Rede.

Glutamat ist ein wichtiger Neurotransmitter im Gehirn. Überschüssiges Glutamat kann jedoch Schäden verursachen und wurde mit Alzheimer und Schlaganfällen in Verbindung gebracht. Ein Glutamatüberschuss im Gehirn muss jedoch nicht auf Konsum zurückzuführen sein, sondern kann auch aufgrund einer schwachen Abbauleistung mancher Menschen auftreten.

Zitronensäure?

Zitronensäure kommt einerseits natürlich vor, wird aber aufgrund des hohen Bedarfs in der Lebensmittelindustrie auch künstlich hergestellt. Die Kurzbezeichnung für die omnipräsente Säure lautet E 330.

Bei der Zitronensäure ist sich die Forschung sicher: Sie schädigt den Zahnschmelz und macht Zähne dadurch weniger robust. Legt man einen Zahn längere Zeit in Zitronensäure ein, findet Erosion statt – der Zahnschmelz, also das was man von einem Zahn normalerweise sieht, löst sich in Zitronensäure ganz langsam auf. Und das, obwohl er das härteste Material des menschlichen Körpers ist.

Tartrazin (Gelber Farbstoff)?

Der in vielen verarbeiteten Lebensmitteln vorkommende gelbe Farbstoff Tartrazin, abgekürzt E 102, ist zwar selbst nicht giftig für den Menschen, seine Abfallprodukte jedoch schon. Kürzlich erschienene Forschungen zeigen, dass der Farbstoff im Verdauungssystem zu einer Substanz namens SCAP reduziert wird, die für den Verdauungstrakt giftig ist. Durch den Einfluss von Tartrazin könnten Studien zufolge Entzündungen, Unverträglichkeiten und Allergien entstehen. Der Farbstoff ist am öftesten in Senf, Pudding und Wein enthalten.

Auch andere Farbstoffe können ähnliche unerwünschte Wirkungen auslösen. Da sie der Qualität eines Lebensmittels außer der schönen Färbung nichts hinzufügen, ist es ratsam, Produkte mit möglichst wenig Farbstoffen zu kaufen.


Beispiele für weiterführende Links:

Zu Aspartam

Zu Glutamat

Zu Zitronensäure

Zu Tartrazin

Titelbild: ZackZack

Daniel Pilz
Daniel Pilz
Taucht gerne in komplexere Themengebiete ein und ist trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm stecken geblieben.
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23 Kommentare

  1. Der Daniel Pilz mausert sich langsam zum Experten für eh fast alles. Wurde der Artikel von der Industrie gesponsert?
    Wer sich als Laie etwas seriöser informieren will, kann das mit dem Dokfilm “Unser täglich Gift” von Marie-Monique Robin tun.

  2. Ja wir haben anscheinend einfach viel zu viele Menschen auf dieser Welt…
    Die die das in erster Linie denken, sind sicher nicht geimpft und werden sich wohl überhaupt ganz anders ernähren und vor allem aber überhaupt so ernähren können?

    • @Dealer

      Schön langsam werden Deine Posts bedenklich.
      Gibt es in Deinem Leben noch irgendwas was Du nicht in Verbindung mit Corona und der Impfung bringst?
      Der 2. Weltkrieg…. Massenmord….und jetzt Inhaltsstoffe in Lebensmittel …..alles hat bei Dir mit Corona zu tun…
      Ich ” kenne” Dich ja jetzt schon ein Weilchen. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob Du ein Blauer Troll oder einfach schwer gestört bist.
      Sorry…..aber irgendwann ist bei Dir etwas Entscheidendes im Leben schief gelaufen.

      • Solange Corona nicht lückenlos, vollständig und 100 Prozent transparent aufgearbeitet wurde, bleibt das für mich weiter Thema.

        Sei einfach froh, dass Dich Deine Indeolgiefreunde vermutlich mit einem “sehr” guten Impfstoff versorgt haben
        Wie sagt man so schön bei uns? – Mit der vollen Hose ist leicht stinken…

        • @Dealer
          Na dann….viel Spass beim Aufarbeiten.
          Ich liege einstweilen in meiner sozialen Hängematte…..fahr ganz lange auf Urlaub….lass mich boostern….
          Irgendwann werde ich sterben ……ohne Klangschalen…ohne Ivermectin….ohne daß mich irgendeine Aufarbeitung tangiert hätte.😅

          • Ich freue mich für dich wirklich und wünsche Dir von Herzen: Genieße diese Freude in deiner Sozialen Hängematte…

            Ich würde mich auch freuen, wenn die wirklich ehrliche Coronaaufarbeitung nicht das zu Tage bringt, was mir eben leider schon bekannt ist… – ich könnte als Verantwortlicher hier aber schon aus vielen Grünen schon lange nicht mehr schlafen – leider gibt es aber nicht überall im Leben Hängematten, nicht einmal im…

        • @Dealer

          Bin bei ihnen..
          Ohne Aufarbeitung und einer Entschuldigung wird es nicht gehen.
          Eine SPÖ unter Doskozil und ein paar Worte der Entschuldigung und ich würde, so wie schon immer, die SPÖ wieder wählen.

          Und der Samui (mit dem rede ich nicht) – dem würde eine nette entspannende Klangschalensession gut tun.
          Weiß nicht, was daran verwerflich oder esoterisch sein soll.
          Klänge haben eine Auswirkung auf Psyche und Körper, aber man kann vor lauter Angst vor “Kontaktschuld” auch gute Dinge ablehnen.

          … seine Sache

  3. Das gesündeste sind Biolebensmittel die nicht verarbeitet sind. Auch verarbeitete Bioprodukte enthalten weniger Zusätze. Wer völlig auf das Angebot in den Supermärkten angewiesen ist, der muss schon tief in die Tasche greifen um sich gesund zu ernähren.

    • So ist es. Am besten kauft man einfach möglichst regional und ungespritze / unverarbeite Lebensmittel ein. Und kocht so wie es unsere Grossmütter getan haben. Fertigpizza, McBürgers und ähnliches gehört eigentlich in den Sondermüll.

      • Ob unsere Großmütter gesund gekocht haben?
        Na da bin ich mir gar nicht so sicher.
        Viel Fett, viel Mehl ( Einbrenn) beim totgekochten Gemüse…..

        • Da haben Sie schon Recht. Ich meinte das Kochen ohne industriell vorgefertigte Zutaten. Teig selber gemacht, Kartoffelpürree selber gemacht etc.. Und nicht alles abgepackt in Plastikfolien oder Dosenfutter. Meine Grossmutter hat das eigene Gemüse und Obst über den Winter im Keller gelagert, das war bio als man den Ausdruck noch gar nicht verwendetel. Hat selber eingekocht, gedörrt usw..

          • Ja stimmt. Aber eigenes Gemüse und Obst im Keller gelagert war ( ist) in der Stadt unmöglich.

  4. Ich kaufe mit wenigen Ausnahmen nur Produkte ein, die nicht verarbeitet und möglichst naturbelassen sind. In der Regel sollte man Lebensmittel mit einer langen Liste an Konservierungsmitteln und Geschmacksverstärkern vermeiden.

    Ich konsumiere keine mit Aspartam gesüßten Getränke und habe mich deshalb nicht intensiv mit den möglichen gesundheitlichen Auswirkungen befasst. Allerdings hat Aspartam negative Effekte auf unser Mikrobiom und Verdauungssystem und beeinträchtigt die Insulinreaktion.

    Ancel Keys war der irrigen Meinung, dass Fett für den Anstieg an Herzkrankheiten verantwortlich sei, John Yudkin hingegen sah Zucker als das Übel, das uns langsam vergiftet (Pure White and Deadly).

    Die Zuckerindustrie setzte sich mit Keys durch, FDA legte neue Standards fest, weniger Fett, dafür vor allem mehr Zucker als Geschmacksverstärker.

    In hochverarbeiteten Lebensmitteln müssen daher mangels Fett Geschmacksverstärker eingesetzt werden.

    Review zu Glutamat: https://www.excli.de/vol17/2018-1092/2018-1092.htm#:~:text=These%20toxic%20effects%20include%20CNS,unaware%20of%20the%20possible%20consequences.

    Fazit: Fettleibigkeit, Leptinresistenz, Migräne, Neurotoxizität, Störungen des zentralen Nervensystems und des reproduktiven Systems.

    Wer ausreichend Fett in Lebensmitteln hat, braucht keine Geschmacksverstärker.

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