Wien, 11. November 2020 | „Die vorliegenden Fragen betreffen daher operative Geschäftsangelegenheiten der ÖBAG und der COFAG bzw. außerhalb des Vollziehungsbereichs des Bundesministeriums für Finanzen (BMF) gelegene Angelegenheiten und somit keine in die Zuständigkeit des BMF fallenden Gegenstände der Vollziehung“. Diese Antwort dürfen sich Oppositions-Abgeordnete, egal ob rot, blau oder pink, von Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) erwarten, wenn sie Details über den Deal zwischen Regierung und AUA erfahren wollen.
Sechs Anfragen, sechs Nicht-Antworten
Seit 12. Juni versuchen Abgeordnete, den Vertrag zwischen dem Luftfahrtriesen und der Regierung zu Gesicht zu bekommen. Insgesamt sechs parlamentarische Anfragen stellten NEOS, FPÖ und SPÖ innerhalb der vergangenen fünf Monate an den Finanzminister. Zurück kam immer eine einseitige Nicht-Beantwortung der Fragen.
So auch bei der neuesten Anfrage des NEOS-Abgeordneten Sepp Schellhorn. Schellhorn wollte unter anderem wissen, welches Bankenkonsortium der Fluggesellschaft den Kredit leiste und zu welchen Konditionen dieser festgelegt wurde. Blümel gab aber wieder keine Auskunft, dies sei Sache der österreichischen Staatsholding (ÖBAG) und der Covid-Finanzierungsagentur (COFAG), nicht des Finanzministeriums. Das hatte bereits in den letzten Monaten für Kritik von der Opposition gesorgt. Die einhellige Meinung der Parteien: es handle sich um „Geheimniskrämerei“. Blümel verweist zudem am Ende jeder Beantwortung auf seine zuvor gelieferten, ebenfalls auskunftsschwachen Antworten.