Mittwoch, Dezember 11, 2024

Erwin Steinhauer: Grüne »eine der größten Enttäuschungen meines Lebens«

Erwin Steinhauer:

Erwin Steinhauer kritisiert im APA-Interview anlässlich seines 70. Geburtstages ÖVP und Grüne scharf. Die Grünen sind “eine der größten Enttäuschungen meines Lebens in der letzten Zeit“, urteilt der Schauspieler. Bei Gernot Blümel bleibt ihm der “Mund offen stehen”.

Wien, 13. September 2021 | Scharfe Kritik an der türkis-grünen Bundesregierung äußert Schauspieler Erwin Steinhauer knapp vor seinem 70. Geburtstag am 19. September im APA-Interview.

Grüne “größte Enttäuschung”

Die Grünen sind für den Publikumsliebling „eine der größten Enttäuschungen meines Lebens in letzter Zeit“. Steinhauer ist sich sicher, dass er mit dieser Meinung nicht alleine ist: „Wenn es jetzt Wahlen gäbe, wären sie wohl einstellig.“ Nach Bruno Kreisky, betont Steinhauer, war er stets Grün-Wähler, was er nun wählen werde, weiß er nicht. Die Grünen gehen dem noch 69-Jährigen zu wenig auf Konfrontationskurs mit der ÖVP.

Bei Blümel bleibt Steinhauer “Mund offen stehen”

Zwar hätten die grünen Ministerinnen, Justizministerin Alma Zadic und Umweltministerin Leonore Gewessler, ein “unvergleichliches höheres Niveau” in ihrer Arbeit als andere, hätten aber gegen einen Regierungspartner, der sich “mit allen Mitteln, auch jenen der Unwahrheit, an die Macht klammert”, keine Chance. Besonders vom ÖVP-Finanzminister ist Steinhauer kein Fan: “Wenn jemand so den Parlamentarismus verhöhnt wie Herr Blümel, bleibt mir der Mund offen stehen.”

Es stimme ihn traurig, dass die SPÖ daraus keinerlei Kapital schlagen könne. Die Frage, wo er sich in der Konfliktlinie Rendi-Wagner – Doskozil denn einordnen würde, beantwortet der “familiär verwurzelte Sozialdemokrat” überraschend: “Bei Barbara Blaha. Und Andreas Babler. Das wären die Sozialdemokraten, die für mich Zukunft bedeuten würden.” Und in der Zukunft werde es ohne radikale Maßnahmen nicht gehen, ist der bald 70-Jährige, der drei Kinder und drei Enkel hat, sicher. Anders sei die Klimakrise nicht zu bewältigen. “Wir sehen den Gefahren ins Auge. Aber wir reagieren nicht, weil die Politik glaubt, der Bevölkerung nichts zumuten zu können. Das sehen wir jetzt auch beim Herumlavieren in Sachen Coronaimpfung. Es geht der Politik immer nur um Machterhalt. Dabei ist klar, dass wir mit fossilen Brennstoffen den Planeten ruinieren. Es kann so nicht weitergehen. Und es wird wehtun”, sagt Steinhauer. Gleichzeitig stehe die Demokratie “auf ganz schwachen Beinen. Und je besser es uns geht, desto wackliger werden sie.”

(bf/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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