Freitag, März 21, 2025

Karnevalauftakt in Köln ein Infektionsherd? – „Kölle Alaaf!“

„Kölle Alaaf!“

In Köln wurde am 11. November die alljährliche Karnevalsaison trotz rasant steigender Infektionszahlen und Hospitalisierungen eröffnet. Der Menschenauflauf wurde vielfach kritisiert.  

Wien, 12. November 2021 | Jedes Jahr wird am 11. November in Köln die Faschingszeit losgetreten. Letztes Jahr fiel das Fest aufgrund der hohen Corona-Infektionszahlen und einer Inzidenz von 195 aus. Heuer fand der Karnevalauftakt trotz einer Inzidenz von über 200 für Genesene und Geimpfte statt. Von den Besuchern, die eng auf eng feierten, wurde Eigenverantwortung gefordert, aber von Masken und Abständen war Fehlanzeige.

„Kölle Alaaf!“ tönt es auf der Zülpicher Straße. Teile der Kölner Altstadt und des Zülpicher Viertels sind zwar abgeriegelt, aber der Menschenandrang ist dennoch groß. Im Laufe des Nachmittags mussten die Zugänge komplett geschlossen werden.

Ein Video vom „Kölner Stadt Anzeiger“, das in den sozialen Medien kursiert, zeigt die Menschenmenge beim Countdown.

Kritik vom Weltärztepräsident

In einem Interview mit dem Sender „RTL“ übt der Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery scharfe Kritik an den Partygästen. Die aktuelle Krise und derartige Menschenmassen würden nicht zusammenpassen. „Mich hat das gegraust.“, kommentierte er. Die hohen Infektionszahlen schreibt er der „Unvernunft der Menschen, die sich nicht an die Regeln halten oder sich impfen lassen“ zu. Aber die Politik habe auch versagt und die Vorbereitungen auf den Winter verpasst. Auch in den sozialen Medien stoßen diese Bilder auf Unverständnis und Empörung.

Auch TV-Moderator und Satiriker Jan Böhmermann kommentiert das Geschehen mit den Worten: „Alaaf! Heute als “Sexy Krankenschwester” auf der Zülpicher Straße, an Weihnachten als “Sexy Intubierte” in der Uniklinik!”

In einer Pressekonferenz verteidigt die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker das Verhalten: „Wir haben das genau abgewogen. Wir haben heute ganz andere Rahmenbedingungen als am 11.11. voriges Jahr. Eine Vielzahl an Menschen ist geimpft, und genau die lassen wir auf die Veranstaltungsflächen.“ Der 11.11 gehöre zum Brauchtum und es gäbe viele Menschen, die sich diesen Tag nicht „verbieten“ lassen würden.

(nb)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Nura Wagner

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