Samstag, April 27, 2024

Begrünung der Bernardgasse im siebten Bezirk geplant

Nach den Ergebnissen des im Oktober gestarteten Bürgerbeteiligungsprozess steht der Begrünung der Bernardgasse im siebten Bezirk nichts mehr im Weg. Damit soll die dicht bebaute Gasse im Sommer für Abkühlung sorgen.

Wien, 19. Dezember 2021 | Mitte Oktober wurde im siebten Wiener Gemeindebezirk ein Bürgerbeteiligungsprozess zur Begrünung der Bernardgasse gestartet. Das Projekt sollte Anrainern und Geschäftstreibenden die Möglichkeit geben an der Umgestaltung der Gasse mitzuwirken. Die ersten Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsprozess zeigen großen Wunsch nach Veränderung.

1.100 Ideen gesammelt

Vom 14. Oktober bis 7. November konnten Anrainer Ideen und Wünsche abgeben. Nach der ersten Auswertung sind 1 100 Ideen gesammelt worden. „Beteiligung am Neubau hat eine lange Tradition: Ideen, Wünsche, Anregungen und Meinungen werden ernst genommen und die Chance zur Mitsprache wird deshalb vielfach und wie wir jetzt sehen sogar mehrfach wahrgenommen.“, so der Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne), der sich zufrieden über die breite Beteiligung zeigt.

Die 520 Meter lange Gasse ist geprägt von historischen Vorstadthäusern mit einem Ensemble, das sogar noch aus dem Spätbiedermeier stammt. Dennoch empfinden 95 Prozent der Befragten die Gasse nicht als einladend für Spaziergänge und verweilen ungern dort. Die zugeparkte Gasse nimmt den Häusern ihren Charme und der hitzespeichernde Asphalt lockt im Sommer Spaziergänger nicht an.

Daher wünschen sich 85 Prozent der befragten Anrainer und Geschäftetreibende mehr Grün. Es geht ihnen jedoch nicht nur darum ein paar Bäume zu pflanzen sondern auch um Fassadenbegrünungen und Grüninseln, um gegen die Sommerhitze bestens gewappnet zu sein.

Abgesehen von der Begrünung ist auch die gerechte Aufteilung des Straßenraums zugunsten der Fahrradfahrer ein großes Anliegen, der von 82 Prozent der Umfrageteilnehmer begehrt wird. Details zur Umsetzung sind allerdings noch nicht bekannt, da die Ideen erst ausgewertet wurden und die Planung noch bevorsteht. Diese Planungen werden von einer Gruppe von Bürgern, die sich bereits zuvor mit einer Bürgerinitiative für eine Umgestaltung der Bernardgasse eingesetzt haben, begleitet. Im Sommer 2022 soll der finale Entwurf präsentiert werden.

Digitale Form der Beteiligung

Die Beteiligung der Bürger war größer als erwartet, denn in der Gasse leben rund 700 Bewohner, die Anzahl der Statements zur Umgestaltung lag jedoch mit 1.120 weit darüber. Das könnte der Tatsache verschuldet sein, dass ein digitaler Weg zur Teilnahme ermöglicht wurde. Zusätzlich zu den Infopoints und den Auftaktveranstaltungen gab es auch die Option sich schnell und unkompliziert über eine App zu beteiligen. Aufgrund des Einsatzes von Augmented und Virtual Reality musste man nicht einmal das Haus verlassen, um sich in die Lage vor Ort zu begeben.

Im siebten Bezirk sind große Bauprojekte keine Seltenheit. Immer wieder wird versucht die engen Gassen mit Begrünungen und Begegnungszonen Spaziergänger-freundlicher zu machen. Aber auch umstrittene Projekte wie das vom Immobilien-Tycoon René Benko geplante Shoppingpalast auf der Mariahilfer Straße. Darüber sprach ZackZack bereits mit Bezirksvorsteher Reiter. Ein dubioses Umbauprojekt ist auch das des “Alten Postamts” in der Ecke Mondscheingasse/Zollergasse, das trotz seiner trostlosen Erscheinung um einen wundersamen Preissprung zum Originalpreis verkauft wurde und in Zukunft vermutlich Luxuswohnungen zur Verfügung stellen soll.

(nb)

Titelbild: APA Picturedesk

Nura Wagner
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