Freitag, April 26, 2024

»WG-Zimmer mit Blick auf den Sternenhimmel« – Zelt auf Balkon für 480 Euro monatlich

»WG-Zimmer mit Blick auf den Sternenhimmel«

Diese Anzeige im Netz sorgte für Aufregung in Zürich: Ein einfaches Zelt auf einem Balkon wurde als “WG-Zimmer” zur Miete angeboten, für umgerechnet 480 Euro im Monat. Das Ziel des Inserats war jedoch nicht, einen neuen Mitbewohner zu finden.

Zürich, 28. Jänner 2022 | “Ich würde gerne mit einer anderen Person zusammen wohnen und meine Miete etwas reduzieren”, erzählt die 27-jährige Inserentin dem Schweizer News-Portal “20minuten.ch”. Für zwei Personen sei ihre Wohnung aber zu klein, deshalb die Idee mit dem Zelt.

Der Text aus dem Inserat auf der Seite “meinwgzimmer.ch” (Screenshot)

Eine bodenlose Frechheit, für sowas auch noch 500 Schweizer Franken zu verlangen, würden sich wohl die meisten bei Ansicht des Inserates denken. Die Nachfrage nach billigen Wohnmöglichkeiten dürfte in Zürich aber so hoch sein, dass sich tatsächlich mehrere Interessierte für das Zelt-WG-Zimmer beworben hätten. “Es sei mal etwas anderes, schreiben viele.” Die Wohnungssituation in der Stadt sei schwierig, ein bezahlbares Zimmer zu finden “fast unmöglich”, so die Inserentin.

(Screenshot/meinwgzimmer.ch)

Inserat soll auf Missstände aufmerksam machen

Später hat sich herausgestellt: Das Angebot ist ein Fake. Die Aktion stammt von den Jungen Grünliberalen Stadt Zürich, wie das Portal “20minuten.ch” berichtet. “Wir wollten mit der Aktion auf die Missstände im Zürcher Wohnungsmarkt aufmerksam machen”, sagt Serap Kahriman, Mitglied der Jungen Grünliberalen.

Die Dringlichkeit einer solchen Aktion ließe sich an den Rückmeldungen erkennen. So hätten sich rund 15 Personen gemeldet, die meisten davon Studierende. “Das ist schockierend”, so die 31-Jährige. Sie fordert: “Es braucht dringend mehr preisgünstigen Wohnraum für junge Menschen und mehr Durchmischung im bestehenden preisgünstigen Wohnraum, also in den Genossenschaften.”

(mst)

Titelbild: Screenshot/meinwgzimmer.ch

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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5 Kommentare

  1. Tschuldigung, gehört nicht unbedingt hierher, aber ich erinnere mich noch sehr gerne, als ich bei minus 16 Grad im Auto geschlafen habe und am nächsten Tag eine Skitour in Angriff genommen habe.
    Man verzeihe mir bitte nochmals meine Alterssemalität.
    An alle Jüngeren: im Alter zehrst du von deinen Jugendtaten, sofern sie du überlebt hast.

  2. Einfaches marktwirtschaftliches Prinzip: Mehr Angebot schaffen, dann sinken auch die Preise. Aber selbst in der Schweiz scheinen die Grüninnen, die sich dort sogar grünliberal nennen, anscheinend nichts von Marktwirtschaft zu verstehen.

    • Also wenn wir die Lebensgrundlagen in unserer Gesellschaft dem Mark aussetzen, dann wohnen Polizisten nur mehr am Land, weil sie mit ihrem Gehalt die Mieten in Wien nicht bezahlen können. Sie kennen dann halt ihr Umfeld nicht mehr. Ist auch gar nicht notwendig sich auszukennen und Kontakte vor Ort zu haben.

      Wenn wir das Wohnen dem Markt alleine überlassen, dann werden selbstverständlich nur solche Wohnungen gebaut, die möglichst teuer verkauft werden können. Das sind dann “Vorsorgewohnungen” für Reiche, die stehen dann leer oder werden per airbnb ab und zu vermietet. Bringt auch mehr ein.

      Diese Situation haben wir ja bereits. Und wenn wir all das dem Markt überlassen, dann frag ich mich, wieso Millionäre eine Gemeindewohnung in Wien brauchen? Bedarf dürfte nicht gegeben sein. Aber billiger gehts halt auch für Millionäre nicht. Ich spreche von Herrn Wolf. Siehe orf at.

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