Sonntag, April 28, 2024

Allzeittief im Vertrauensindex – Fettes Minus für Österreichs Politiker

Fettes Minus für Österreichs Politiker

Das Vertrauen in die Bundespolitiker ist auf einem Allzeittief. Der neue Gesundheitsminister Johannes Rauch stieg in den aktuellen APA/OGM-Vertrauensindex mit einem gehörigen Minuswert ein.

 

Wien, 25. März 2022 | Die Vertrauenswerte Österreichs Spitzenpolitiker waren schon vor dem Chaos um die Corona-Öffnungen und die explodierende Teuerung nicht überragend. Doch im neuen APA/OGM-Vertrauensindex setzt es Allzeit-Tiefstwerte.

Rauch steigt schlecht ein

Zuwächse kann neben Bundespräsident Alexander Van der Bellen kaum jemand verzeichnen. Der neue Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) steigt gleich mit einem negativen Vertrauenssaldo von minus 18 Prozentpunkten ein. Vorgänger Wolfgang Mückstein lag zuletzt noch auf plus drei Prozent.

OGM-Chef Wolfgang Bachmayer sprach angesichts dieser Werte von einem “all time low” im öffentlichen Vertrauen. Beim Vertrauensindex wird von OGM der Saldo aus Vertrauen und Misstrauen gegenübergestellt und ein Gesamtsaldo ausgerechnet. Befragt wurden 800 repräsentativ ausgewählte Wahlberechtigte aus dem OGM-Online-Panel. Die Schwankungsbreite beträgt plus/minus 3,5 Prozentpunkte.

Oberbefehlshaber gewinnt dazu, Verteidigungsministerin verliert

An der Spitze der Vertrauenspyramide liegt mit wachsendem Vorsprung Van der Bellen, Bundespräsident und Oberbefehlshaber des Bundesheers (plus vier Punkte auf einen Saldo von 42). Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) ist mitten im Ukraine-Krieg hingegen mit einen Vertrauensverlust um fünf Punkte auf einen Saldo von minus 15 konfrontiert.

Zweitplatzierte hinter dem Bundespräsidenten ist Justizministerin Alma Zadić (Grüne), sie muss aber bei einem Saldo von 16 Prozent ein Minus von sieben Punkten hinnehmen. Dann folgt die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ), die um drei Punkte auf einen Saldo von 15 zurückfällt.

Kickl, Sobotka, Köstinger als Schlusslichter

Dahinter kommt mit Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) einer der wenigen Gewinner, der um drei Punkte auf einen Saldo von elf zulegt. Punkte dazu gewonnen haben auch Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) (plus ein Prozent auf drei Gesamtpunkte) und – auf sehr niedrigem Niveau – Ex-FPÖ-Chef Norbert Hofer (plus eins auf minus 20 Prozent). Den größten Gewinn verzeichnet Außenminister und Ex-Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP). Er stieg um sieben Punkte, allerdings nur auf den Negativwert von 23.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) konnte sich trotz des von Bachmayer konstatierten tiefen Wählerfrusts noch knapp im Plus halten (von minus drei Prozentpunkten auf vier), während alle andere Parteiobleute in ähnlichem Ausmaß Vertrauen verloren und ins Minus rutschten. Das wenigste Vertrauen haben die Österreicher in Herbert Kickl (FPÖ), Wolfgang Sobotka (ÖVP), und Elisabeth Köstinger (ÖVP).

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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13 Kommentare

  1. Wette um 3 Gigabyte Bier: Hütchenspieler in der Fußgängerzone genießen bei Herrn und Frau Österreicher ein höheres Vertrauen als unsere Bundesregierung.

    Das traurige ist: Dieser bestenfalls mittelmäßige Joke liegt näher an der Wahrheit als gut für uns ist.

  2. UMFRAGEN sind eben UMFRAGEN, wenn ich mir die TV Umfragen so anschaue frage ich mich manchmal schon ob diese Umfragen die Meinung des Volkes widerspiegeln, oder der gewünschen Meinung des Umfrage Institutes, TV Senders. Mancher dieser Befragten machen den Eindruck als ob sie gar nicht wissen über was sie sprechen sollen. Vielleicht Fake News! Oder gewünschte Antworten?

  3. Vertrauensfrage, echt jetzt ?
    Vertrauen beinhaltet:
    Hoffnung, Glaube, Ansehen !
    Hoffen darf der Mensch bis zum letzten Atemzug, glauben an etwas ist daher im selben Kontext zu sehen UND Ansehen wäre mit Respekt, Ehrgefühl und Anstand zu verbinden.
    Finde ich den kleinsten gemeinsamen Nenner dann könnte ich persönlich dieser Umfrage “vertrauen”.
    Ich kann dieser Umfrage/Ermittlung Nichts aber auch gar nichts abgewinnen.
    Ein Ergebnis dieser Umfrage hat Null Qualität.

  4. Schenkt man gentechnisch faktenbasiert behaupteten Tatsachen Glauben, dass “menschliche Gene etwa zu 50% (= 1% DNA) mit einer Banane ident seien”, sollte es nicht verwundern, wenn allerorts aufblühend staatlich korrupte Strukturen u.a. auch mit dem Begriff der “Bananenrepublik” assoziiert werden. (Freilich rassistisch konnotierter Aphorismus.) Ist es etwa die dunkle Seite menschlicher Existenz? Erinnern wir uns, dass Bananen am Ende d. Reifungsprozesses dann braun, dunkelbraun bis ins Schwarze faulen …
    Ich rufe daher hier und jetzt ALLE “Semibananen” dieser Welt (auch die grünen) auf, endlich das Substrat unter den Sträuchern, auf dem diese Bananen wachsen, zu re-kultivieren – auch das Luftmeer rundherum!
    Überlebensnotwendiges “Reagieren” nicht mit aggressiv Waffen gewaltigem Reaktionismus zu ersetzen, also verfügbare Resourcen UNMITTELBAR in die Rettung einer lebenfähigen Biosphäre zu pumpen … (DAS generiert Vertrauen!)

    Make biospheric revitalism and not war!!!

  5. die Herrschaften sollte man darauf ansprechen und ihre Meinung dazu sagen warum sie so “shice” sind.

    die wollen doch keine Politik machen sondern nur die eigenen raschen befüllen bis die nächsten Wahlen kommen.

    das beste ist, dass die davon kommen werden.

    und die gefiqqten sind wir (Volk/Steuerzahler)

    • Ich rätsel wegen der Bures,ich denke,da haben nur die Schwarzen so gevotet,weil sie hat beim UA alles,aber auch wirklich alles richtig gemacht,ohne sie wären die Akten nicht zugelassen worden.

      Also ich dachte,die müsste ein großes Plus dafür kriegen,aber klar,man weiß nie,wer da gefragt wird. Entweder alles Schwarze,oder Vollpfosten,wobei ja eines das Andere nicht ausschließt.

  6. „Eine repräsentative Demokratie kann nicht bestehen, wenn ein großer Teil der Wähler auf der öffentlichen Gehaltsliste steht. Wenn die Parlamentarier sich nicht mehr als Treuhänder der Steuerzahler ansehen, sondern als Vertreter der Empfänger von Gehältern, Löhnen, Subventionen, Arbeitslosenunterstützung und anderen Wohltaten aus dem Steuertopf, dann ist es um die Demokratie geschehen.“

    — Ludwig von Mises österreichischer Wirtschaftswissenschaftler 1881 – 1973

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