Samstag, Mai 4, 2024

Peru: Frauen als vermeintliche »Hexen« entführt und ausgepeitscht

Peru:

Sieben Frauen in einem abgelegenen peruanischen Andendorf sind entführt und wegen des Vorwurfs der “Hexerei” ausgepeitscht worden.

Lima, 13. Juli 2022 | Sogenannte Bauernpatrouillen hätten die Frauen Ende Juni in Chillia gefangen genommen und zwei Wochen lang festgehalten, nachdem Bewohner des Dorfes erkrankt oder gestorben waren, teilten die peruanische Staatsanwaltschaft und die Ombudsfrau für Menschenrechte, Eliana Revollar, am Dienstag mit. Es wurden Ermittlungen eingeleitet.

Die peruanischen Behörden waren auf den Fall aufmerksam geworden, als in Onlinenetzwerken ein Video der Misshandlungen auftauchte. Auf diesem war zu sehen, wie eine der Frauen an einem Fuß aufgehängt und ausgepeitscht wurde. Eine weitere wurde nackt verhört.

Nachdem die Regierung einschritt, wurden die Frauen freigelassen. Sie sind laut Medienberichten zwischen 43 und 70 Jahre alt. Ein Mann wurde von der Bauernpatrouille demnach ebenfalls festgenommen. Es gab aber keine Hinweise darauf, dass auch er misshandelt wurde.

Die Bauernpatrouillen wurden vor mehr als vier Jahrzehnten in Peru eingeführt, ursprünglich um Viehdiebstähle zu verhindern. Inzwischen fungieren sie in Teilen des ländlichen Perus als eine Art Ordnungshüter.

(apa/bf)

Titelbild: pixabay/symbolbild

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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3 Kommentare

  1. “Bauernpatrouillen” scheinen also Ok zu sein um Kriminalität einzudämmen. Ich erinnere mich an das Gekreische der Mediendirnen als bei uns nach einer Vielzahl von Einbrüchen in einzelnen Dörfern die Bewohner nächtliche Patroullien organisierten weil die Polizei vollständig versagt hatte.

    • Die Medien haben zu Recht gekreischt. Solche “Hilfsscheriffs” richten mehr Schaden als Nutzen an. Oder hat von denen einer einen Einbrecher gefasst? Ich hab übrigens einen Bericht darüber gesehen, da wurden Bürger von diesen selbsternannten Ordnungshütern bespitzelt und bevormundet, mit Schutz hatte das alles nichts zu tun. Das war eine lächerliche und mehr als fragwürdige Aktion. Der Z.Z. Artikel berichtet übrigens über einen Andenstaat in Südamerika. Und da wohnen sie vermutlich nicht. Bei uns gibts flächendeckend Polizei die sich mit Straftaten zu befassen hat, im Gegensatz zu einsamen Andendörfern in Südamerika.

  2. Wow….

    Ein Anlass nun endlich damit zu beginnen sich mit der rapide um sich greifenden Verrohung auseinanderzusetzen und mit dem Umstand, dass wir dümmer werden. Wir alle. Auch die, die sich für schlau halten.

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