Freitag, Mai 3, 2024

CIA-Mann gab Geheimakten an WikiLeaks weiter: 80 Jahre Haft drohen

Die Weitergabe von Geheimakten an WikiLeaks wird einem ehemaligen CIA-Programmierer zum Verhängnis. Der 33-Jährige wurde verurteilt. Es drohen acht Jahrzehnte Gefängnis.

Washington, 14. Juli 2022 | Ein Ex-Mitarbeiter des US-Geheimdienstes CIA ist wegen Weitergabe geheimer Dokumente an die Enthüllungsplattform WikiLeaks verurteilt worden. Eine Geschworenenjury an einem Bundesgericht im US-Staat New York befand ihn am Mittwoch (Ortszeit) in allen neun Anklagepunkten für schuldig, wie US-Medien übereinstimmend berichteten.

Bis zu 80 Jahre Haft möglich

Ihm drohen nun bis zu 80 Jahre Haft. Der 33-Jährige sei “für einen der dreistesten und folgenschwersten Fälle von Spionage in der US-Geschichte verurteilt” worden, teilte der zuständige Staatsanwalt Damian Williams mit.

Im März 2017 hatte WikiLeaks Tausende Seiten von vertraulichen Dokumenten veröffentlicht. Daraus ging hervor, dass die CIA eine eigene Programmiertruppe aufgebaut hatte, um durch Schwachstellen unter anderem in Smartphones, Computern und Fernsehgeräten Verdächtige gezielt auszuspähen.

Bei einer groß angelegten Fahndungsaktion stießen Ermittler laut Justizministerium auf den Mann, der bis 2016 als Software-Ingenieur bei der CIA an der Entwicklung von Spionageprogrammen gearbeitet hatte. Er wurde 2018 unter anderem wegen illegaler Beschaffung von Informationen über die nationale Verteidigung und deren unrechtmäßige Weitergabe angeklagt.

Zuvor Wiederaufnahme des Verfahrens

Im Jahr 2020 endete ein Gerichtsverfahren gegen den Mann in einem Schuldspruch wegen Missachtung des Gerichts und Falschaussage gegenüber der Bundespolizei FBI, wie die “Washington Post” berichtete. In acht weiteren, schwerwiegenderen Anklagepunkten hätten sich die Geschworenen nicht einigen können. Es sei daraufhin zu einer Wiederaufnahme des Verfahrens gekommen.

Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft gab der Programmierer die Unterlagen aus Unmut darüber weiter, dass die CIA seine Beschwerden über die Arbeitsbedingungen ignoriert hatte. Dieser sah sich hingegen als Sündenbock und gab vor Gericht an, es gebe kein Motiv, wie die Zeitung weiter schrieb.

In einem noch nicht abgeschlossenen Prozess wird dem 33-Jährigen zudem Besitz von Kinderpornografie vorgeworfen. Im Rahmen einer Durchsuchung sollen Ermittler entsprechende Dateien auf seinem Computer entdeckt haben. Er hat auf nicht schuldig plädiert.

(red/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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5 Kommentare

  1. John Pilger (YT), sagt, dass mit dem Auslieferungsurteil von Assagne der kritische Journalismus weltweit zu Ende gegangen ist. Der Fall zeigt, dass die USA überall auf der (US-dominierten, westlichen) Welt Zugriff (auch auf ausländische Staatsbürger, Assange ist Australier) hat.

    Oder umgekehrt: Es gibt keine demokratische Kontrolle der (westlichen) “Demokratien”.

    Auch die NZZ ist zu einem Hetzblatt – nicht nur in Bezug auf den Ukrainkrieg – verkommen. (Heute: “Xy zerstört die italienische Regierung”)

  2. Assymetrische Wahrnehmung

    Menschenrechtsverletzungen und mangelnde Demokratie stören die EU-Politiker und die grosse Masse der unselbständig denkenden Lemmige nur, wenn es in das vorgegebene Narrativ passt.

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