Samstag, April 27, 2024

Top-Manager verdienen 80-mal mehr als Sie!

Das ist eine Unterüberschrift

Top-Manager haben nach nur vier Arbeitstagen das Jahresgehalt österreichischer Beschäftigter verdient. Die Arbeiterkammer fordert ein faireres Verhältnis.

Wien, 05. Jänner 2023 | Am heutigen Donnerstag haben Vorstandsvorsitzende der größten börsennotierten Unternehmen bereits so viel verdient, wie normale Arbeitnehmer in Österreich im ganzen Jahr. Das ergeben Berechnungen der Arbeiterkammer (AK) auf Grundlage der Gehälter aus dem Jahr 2021. Man nennt diesen Tag „Fat Cat Day“.

729 Euro pro Stunde führen dazu, dass ein Vorstandsvorsitzender im Schnitt 48 Stunden arbeiten muss, um das Jahres-Medianeinkommen von österreichischen Beschäftigten zu erhalten. Im Jahr 2021 waren das 34.776 Euro brutto. Die Berechnung geht von einem 12-Stunden-Tag der „fat cats“ aus, wie die Top-Manager im Englischen bezeichnet werden.

ATX-Vorsitzende verdienen 80-mal mehr als der Rest

Die Arbeiterkammer sah sich bei ihren Berechnungen die Gehälter der Vorstandsvorsitzenden der 20 ATX-Unternehmen an. Das sind die größten österreichischen Unternehmen, die an der Börse notiert sind und deren Kursentwicklung im wichtigsten Aktienindex Österreichs, dem ATX, angezeigt wird. Unter diesen 20 CEOs ist nur eine Frau.

Im Schnitt verdiente ein ATX-Vorstandsvorsitzender im Jahr 2021 rund 2,8 Millionen Euro. Das ist ein Drittel mehr als im Jahr davor und 80-mal mehr als durchschnittliche Beschäftigte in Österreich verdienen.

AK: Höchstgrenze für Gehälter

Die AK fordert, dass der jeweilige Aufsichtsrat angemessene Einkommensverhältnisse zwischen dem, was Vorstände und dem, was die Belegschaft verdient, bestimmt. Zusätzlich sollte es Höchstgrenzen für die Vergütung geben. Notwendig wären auch mehr Transparenz bei den Gehältern und deren Kriterien. Und Unternehmen sollten laut AK nachhaltige Leistungen des Managements in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung als Kriterium für die Vergütung miteinbeziehen, anstatt sich nur an finanziellen Kennzahlen zu orientieren.

(sm)

Titelbild: Pixabay

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
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19 Kommentare

  1. Mit entsprechenden Steuern würde man diese Gehälter auch begrenzen. Problematisch ist es bei steuergeldfinanzierten Staatsunternehmen, z.b. dem ORF.

    Wieso verdient ein ORF-Generaldirektor 400.000 Euro? “Wo is sei Leistung” ?

  2. Ich hatte in meiner Laufbahn genug Verträge gesehen, wo “Reduktion der Personalkosten” im DV mit höherer Provision bewertet wurde.
    Das kann sich bei niedrigen Gehältern oder auch zuwenig Personal – mit dementsprechender zeitlicher Überforderung – bemerkbar machen.
    Passt nur eine Kleinigkeit nicht, kannst gleich gehen..
    Denkt mal darüber nach, das scheint heutzutage bei den Managern in zu sein.

  3. Solange die Eigentümer das gutheissen, ist das vollkommen in Ordnung.
    Ein vernünftiger Eigentümer wird das aber nicht gutheissen.
    Wenn der Eigentümer der Staat ist, darf er das auch nicht gutheissen, denn das ist sicher nicht der Volkswille.
    Ich als Minderheitsaktionär heissen das auch nicht gut, schliesslich schmälern solche Auswüchse meine Dividende. Als Minderheitsaktionär kann ich mich allerdings nicht durchsetzen, also hoffe ich auf die FMA. Aber die schläft wie immer in der Pendeluhr. Eine schlafende FMA ist ein Schaden für den Wiener Börsenplatz.
    Das Problem ist, dass in vielen Fällen die Aufsichtsräte wiederum in anderen Unternehmen Vorstände sind und sich mit solchen generösen Zugeständnissen auch selbst höhere Löhne erwarten. Hier gehört eingegriffen.

    • Mit Schmid (der spätere Chef der von Blümel so benannten “Schmid AG”) will Kurz die Bundesbeteiligungen von Post, A1-Telekom, der BIG, der CASAG, Verbund und OMV übernehmen und direkten Zugriff auf Betriebe mit 135.000 Beschäftigten und einem (damaligen) Gesamtwert von 26,6 Milliarden € bekommen. |

      Diese Ergebnisse kann Schmid seinem Chef Kurz in den Proporz-Verhandlungen mit der FPÖ (Chefverhandler Arnold Schiefer) liefern. Im Austausch für AWS und BIG wird der Umbau der ÖBIB in die ÖBAG mitgetragen, auch die Verbund AG wird der ÖVP überlassen. – Über 30 Aufsichtsräte werden von ÖBB über via Donau bis zur ASFINAG mit schwarzen Parteisoldaten besetzt…

      | Ihr neuer Chef wird mit dem Durchgriffsrecht auf ALLE Aufsichträte der starke Mann der öffentlichen Wirtschaft (großteils im ATX abgebildet). Der Eigentümer bestellt die Aufsichtsräte, und die bestellen den Vorstand. Wer Aufsichtsräte bestellt, kontrolliert die Unternehmen. Schmid bekam den Chefposten der ÖBAG UND damit den Aufsichtsratschef in ALLEN wichtigen Unternehmen, welche die ÖBAG kontrolliert. Kurz betraute ihn damit. |

      Compliance und rechtlich gecheckt wurde dann das ÖIAG Gesetz novelliert. (Einzel-Vorstand Schmid)

      | Arnold Schiefer – er wurde unter Türkis-Blau zunächst Aufsichtsratspräsident der ÖBB und im April 2019 Finanzvorstand – gratuliert vor Weihnachten 2017 noch Schmid dazu: “Es ist vollbracht. Du kannst Weihnachten 🎄geniessen 👍 und zufrieden mit deinem Beitrag sein.” |

      Später musste dieser dann nur mehr seine linientreuen bis ins Mark loyalen Aufsichtsräte im “ausverhandelten Portfolio” erst “ein-sammeln”, Löger (EX-Finanzminister) und sein Blümchen-Nachfolger sahen wohlwollend lächelnd zu, als die OeNB-Hoheit in die FMA verschoben wurde… -> Blümchen versicherte Schmid auch dessen brauchbar benötigte “Familienzugehörigkeit”…

      https://www.derstandard.de/story/2000120329916/ibiza-u-ausschuss-krainer-zeigt-bluemel-loeger-und-schmid-an

      Kurz zögerte in diesen Tagen auch, Sigi Wolf (unser ÖSI-Parade-Oligarch) als Aufsichtsratvorsitzenden der ÖBAG Schmid’chen beizustellen. “Seine (Schmid’chens) Aussenwirkung kann er auch mal durchdenken, wenn man “den” zum AR Chef macht. Da muss Fleischmann viel argumentieren. Damit das in einem super Licht erscheint.”… 😉

      Quelle: Kurz – Ein Regime (Peter Pilz)

      • Generell – ich bin gegen eine politische Infiltration der Staatsbeteiligungen.
        Nachdem die aber leider nun einmal gegeben ist spricht nichts dagegen, dass sich die jeweilige Regierungspartei eine straffe Befehlskette bis in alle Beteiligungen organisiert. Das haben leider auch schon alle Regierungen davor gemacht. Inklusive dem damit verbunden Postenschacher und die Freunderlwirtschaft.
        Noch einmal – Staatsbeteiligungen und die öffentliche Verwaltung sollten politisch streng neutral sein. Aber dieses Parteidenken ist in den Köpfen der Österreicher derart fest verankert, dass wir das wohl nicht mehr erleben werden.

  4. Gehälter der AK OÖ:
    Die aktuellen Gehälter und Funktions­gebühren (brutto)
    Direktorin 17.605,26 Euro
    Direktorin-Stv./Stv.in 14.964,47 Euro

        • Wieso haben die Rechten eigentlich keine NGOs? Ich meine, die weit Rechten? Gibt doch ne Menge Vereine da. Die können ja nicht alle gewinnorientiert und ohne Anliegen unterwegs sein.

          • “Wieso haben die Rechten keine NGO’s?” -> Vielleicht sind Ihnen da bemerkenswerte Kleinigkeiten nicht mehr erinnerlich, oder “irgendwo runtergefallen”…

            https://www.derstandard.de/story/2000137841475/heimliche-aufnahme-eines-fpoe-meetings-da-samma-aus-allen-wolken

            Darin heisst es unter anderem:

            | … Bei den Funktionären der Vereine dürfte die Überraschung beim Blick in die Kontoauszüge jedenfalls groß gewesen sein: Es seien “riesige (…) Summen eingegangen, ganz, ganz regelmäßig”, sagte Tschank in dem Gespräch mit Jenewein; als die Vereinsfunktionäre das gesehen hätten, “samma aus allen Wolken gefallen”, wie Tschank in der Besprechung erklärte. […] Freilich habe man nicht gewusst, woher die Spenden stammen: ob von Strache selbst gekeilt, von der Agentur oder “wem auch immer”. Gerätselt wurde da etwa, “was das SMG ist”, das immerhin 75.000 Euro gespendet hatte. Tschank schilderte, der Verein habe dann “über die Kontonummer die Firma gesucht”, der Spender entpuppte sich als der Waffenproduzent Steyr Mannlicher (SMG). Die Spende sei in Erwartung eines Beitrags zum öffentlichen Diskurs getätigt worden, sagte ein Unternehmenssprecher nach Bekanntwerden des Geldflusses. Aus den Tonaufnahmen erschließt sich auch, wie es zu den hohen Spenden der Unternehmen der Industriellenfamilie Turnauer gekommen ist. Ihre Industrieliegenschaftsverwaltungs AG (Ilag) “kam vom Joschi (Gudenus, Anm.)”, sagte Tschank. Turnauers waren offensichtlich auch der Motor für weitere Vereinsgründungen durch die Blauen. Sie hätten mit ihrer Spende nämlich gern “mehrere Zwecke abgedeckt”, deswegen seien dann die Vereine “Wirtschaft für Österreich” und “Patria Austria” gegründet worden. Die Ilag und eine Tochter spendeten insgesamt 475.000 Euro an die FPÖ-nahen Vereine; auch an die ÖVP flossen ab 2012 hunderttausende Euro.
            Vereine waren “Start-ups” … |

  5. Sollen sie alle haben, was sie mtl aufs Konto bekommen, sind ja auch im Dauereinsatz 24/7 – ABER: die Normalos sollten soviel verdienen, dass sie davon gut leben können. Jobs mit mieser Bezahlung, weil sonst die Lohnnebenkosten ja soo hoch sind, müssen abgeschafft werden. Siehe Amazon – der Eine häuft das Geld auf und seine Mitarbeiter sind Arbeitssklaven. Gibt es bei uns auch zur genüge. Supermarktangestellte, Botenfahrer (mit m Radl mit m Fressi), Postler, etc.

  6. Problem sind nicht die echten privatwirtschaftlichen Börsenunternehmen.
    Attackiert gehören die Börsencompanies mit staatlich finanzierten Background. Anzeichen dafür sind auch die Frauenquote im Vorstand. Dies sind nicht wirtschaftlich Überlebensfähige Unternehmen die nur auf Kosten der Allgemeinheit überleben. (Omv, Evn, Shell,…)

    Die Sümpfe in der Medienlandschaft gehören da auch gleich mit trocken gelegt.

    Zum Steuer und Sozialsystem: Lösungen liegen eh schon seit 30/40 Jahren auf den Tisch.
    zB. Steuer u. SV gebundene Flattax mit Hausnummer 20% Steuersatz inkludiert Sv Beitrag auf Einkommen. Ab 200.000 Jahreseinkommen gibt man dann 40% Steuersatz rauf.
    An der Umsetzung haberts halt. Die Normalos bekämpfen halt alles, was der Allgemeinheit helfen könnte und der Andere könnte ja etwas mehr Profitieren als man selbst.

  7. Das Wort “verdienen” bezieht sich auf die gerechte Abgeltung einer erbrachten Leistung. In diesem Sinne: verdienen würden sie weniger, kriegen tun sie zu viel.

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