Donnerstag, Dezember 12, 2024

Polizei fahndet nach Kadyrow-Pferd

Der Hengst des Putin-Verbündeten Ramsan Kadyrow wurde in Tschechien gestohlen. Das Pferd gehörte zu den Vermögenswerten, die aufgrund von EU-Sanktionen eingefroren wurden – nicht wortwörtlich.

Prag | In Tschechien fahndet die Polizei intensiv nach einem gestohlenen Pferd, das dem berüchtigten Tschetschenen-Herrscher Ramsan Kadyrow gehört haben soll. Unbekannte Täter hätten den Hengst vermutlich in der Nacht von Freitag auf Samstag aus seinem Stall in Krabcice entwendet, teilten die Behörden mit. Der Wert des Zuchttieres werde auf mindestens 17.000 Euro geschätzt.

Pferd als Teil von EU-Sanktionen eingefroren

Das 16 Jahre alte braune Pferd der für den Galopprennsport gezüchteten Pferderasse Englisches Vollblut trage auf der Stirn einen unregelmäßigen weißen Fleck in Sternform. Eine Sprecherin des Finanzministeriums in Prag bestätigte dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk am Mittwoch, dass sich das Pferd tatsächlich im Besitz Kadyrows befunden habe. Es gehöre zu den Vermögenswerten, die aufgrund von EU-Sanktionen eingefroren worden seien.

Die EU wirft dem Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien schwere Menschenrechtsverstöße vor. Kadyrow gilt als enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der seit mehr als einem Jahr einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt.

Hat er es selbst gestohlen?

Medien in Prag mutmaßten nun, Kadyrow könne selbst hinter der Entführung des Pferdes stehen. Der tschetschenische Machthaber reagierte auf die Nachricht über den Diebstahl entrüstet: “Wo ist die ruhmreiche Polizei mit den demokratisch effizienten und fortschrittlichen Aufklärungsmethoden”, schrieb er auf seinem Telegram-Kanal. In Tschetschenien könne man unbeschadet sein Auto offen auf der Straße stehen lassen, in Tschechien hingegen werde ein sanktioniertes Pferd aus dem Stall gestohlen, echauffierte er sich. Seinen Angaben nach kostet das Tier 10 Millionen US-Dollar – umgerechnet knapp 9,5 Millionen Euro.

apa | Titelbild: KIRILL KUDRYAVTSEV / AFP / picturedesk.com

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