Freitag, Mai 3, 2024

EU-Korruptionsskandal – Beschuldigte Kaili in Hausarrest überstellt

Die im Korruptionsskandal um das Europaparlament abgesetzte Vizepräsidentin Eva Kaili ist nach gut vier Monaten aus einem belgischen Gefängnis freigekommen.

Brüssel | Die 44-jährige Griechin verließ die Haftanstalt von Haren im Norden von Brüssel am Freitag, wie ein AFP-Reporter berichtete. Sie muss auf Beschluss der Justiz in ihrer Brüsseler Wohnung in Hausarrest bleiben und wird dort mit einer elektronischen Fußfessel überwacht.

“Meine Tochter wartet auf mich, und ich bin sehr glücklich, dass ich sie wiedersehen kann”, sagte Kaili zu Journalisten zum Wiedersehen mit ihrem zweijährigen Kind. Sie äußerte sich in ihrer Muttersprache Griechisch und auf Englisch, als sie in einem schwarzen Mercedes mit getönten Scheiben vor ihrer Wohnung unweit des Europaparlaments in Brüssel vorfuhr.

Gesicht von “Katargate”

Kaili gilt als das Gesicht des Korruptionsskandals namens “Katargate”. Die Ermittler werfen der früheren Fernsehmoderatorin vor, Geschenke und Schmiergeld aus Katar angenommen zu haben. Kaili bestreitet die Vorwürfe.

Im Zuge der Korruptionsermittlungen waren Kaili, ihr Lebensgefährte Francesco Giorgi und weitere Verdächtige Anfang Dezember festgenommen worden. Bei Kaili fanden die Ermittler nach eigenen Angaben Taschen voller Bargeld. In der gemeinsamen Wohnung mit Giorgi fanden die Ermittler laut belgischen Justizkreisen 150.000 Euro und weitere 750.000 Euro bei Kailis Vater in einem Brüsseler Hotel.

Alle fünf Beschuldigten in Hausarrest

Insgesamt stellten die Ermittler bei den Durchsuchungen 1,5 Millionen Euro sicher. Das Europaparlament setzte Kaili nach Bekanntwerden der Affäre Mitte Dezember als Vizepräsidentin ab. Sie verlor zudem das Abgeordnetenmandat ihrer sozialistischen Partei Pasok in Griechenland.

Mit Kailis Freilassung befinden sich nun alle fünf in dem Skandal Beschuldigten in Hausarrest. Die belgische Justiz wirft ihnen Korruption, Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor. Neben Katar soll auch Marokko versucht haben, mit Geldgeschenken die EU-Politik zu beeinflussen. Beide Länder weisen die Vorwürfe zurück.

Titelbild: SIMON WOHLFAHRT / AFP / picturedesk.com

Redaktion
Redaktion
Die ZackZack Redaktion
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

15 Kommentare

  1. Das Marokko und Dubai einmal als die größten und korruptivsten Beeinflusser der EU enttarnt würden, hätte ich mir nicht gedacht… – Gott sei Dank ist die Masse der EU Mandatare inklusive der obersten Führung hiergegen vor allem moralisch gefeit, – äh ich meinte natürlich immun?
    A C H T U N G S A T I R E !

  2. W. der Bademantel nackt Exh Überzieher Spion. Frage: ist die österreichische Justiz derart am Sand, das sie der aus den fernen Dubai TausendundeinerNacht Luxus Suiten auslachen darf. Widerlich die Unfähigkeit unserer beamteten Obrigkeit!

  3. Wenn man nur ein Bisschen sich interessiert und mitbekommen hat, was in dieser EU läuft, dann weiß man, hier herrscht offensichtlich die totale Korruption und das noch erheblich größer als in Österreich.
    Damit zusammenhängen muss auch die weiter nicht nachvollziehbare Nichtvorgehensweise dagegen, denn sie müssen hier wohl ALLE involviert sein. (Was sagt denn eigentlich unser Othmar Karras dazu und vor allem wann wird er denn endlich von unseren gekauften Medien entsprechend befragt?)

    An der Spitze aber ist noch mit einer unfassbaren Corona Korruption und bei noch mehr Untätigkeit unsere unbeirrbare Kriegsherrin und ständige Geldauftreiberin für große Hilfszahlungen.
    Wenn man aber gesehen hat, wie sie offensichtlich sich bei Corona schon bediente, dann kann man nicht glauben, dass sie sich nicht überrall bedient. Wahrscheinlich ist sie schon lange eine (Offshore-) Milliardärin? – Oder wie könnte sie sonst diesen Reichentum wohl versteckt haben?

    • Aber so kann auch OLAF und die europäische Staatsanwaltschaft, aber auch nie und nimmer die dortige Opposition funktionieren.
      Wohin nur steuern wir hier und weiter ohne jegelichem Ende dazu in Sicht.
      In Europa fehlt aber auch noch ein vom Volk gewählter Präsident, welcher wenigstens auf die dortigen Wasserschäden hinweisen würde? (Vielleicht sollt man die sofortige Behebung solcher Wasserschäden sowohl in der österreichischen, als auch in der europäischen Verfassung rasch festnageln?)

  4. Lobbyismus ist das wohlklingende Wort für organisierte Korruption. Das Problem, Korruption ist meist die laufende Bewässerung bereits bestehender Sümpfe. Vor dem Geschäft ist nach dem Geschäft und wird in diesem Fall kaum anders liegen. Das ist nur die Spitze des Eisbergs, die Europäische Union ist ungleich weniger korrupt als seine Mitgliedstaaten. Österreich beispielsweise hat hier eine sehr gute Vorreiterrolle eingenommen, die Machtbesessenheit und Gier der Parlamentarier der europäischen Union hat nun ähnliche Züge angenommen. Was bleibt einem übrig? Eventuell ein Scherz, der eigentlich eine Freilassung des Gemüts von den mechanischen Assoziationsgesetzen ist. Es bleibt einem nur eines zu schreiben: “Nieder mit der Korruption! Oder ich will meinen Anteil…”

    • Geschätzt 50 Milliarden Euro Jahresumsatz hat allein die “Ndrangheta” 2022 gemacht. Ähnliche Züge…..

      • Wir müssen aufpassen, die vermehren sich wie die Hasen!
        Irgendwann hat jeder von diesen Parasiten Aktien bei Staat GmbH und wollen immer mehr von die Kuchen.

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Weiss in Dubai

Denn: ZackZack bist auch DU!