Tausende Demonstranten versammelten sich gestern friedlich in der katalonischen Hauptstadt. Die Versammlungen in Barcelona über die drakonischen Haftstrafen für Pro-Unabhängigkeitspolitiker wurden jedoch vonseiten der Polizei brutal niedergeschlagen. Auch in weiteren Städten kam es zu unverhältnismäßiger Polizeigewalt.

Wien, 21. Oktober 2019 / Die letzte Woche verhängten Haftstrafen von bis zu 13 Jahren gegen Politiker der pro-katalonischen Unabhängigkeitsbewegung veranlasste die Bevölkerung, auf die Straßen zu gehen. Hunderttausende zogen allein in der letzten Woche durch die Straßen Barcelonas. Es ist bereits die siebte Nacht in Folge, in der die Bewohner für die Unabhängigkeit und gegen die Errichtung eines Polizeistaates in der Region demonstrieren.

Polizei schlägt auf Demonstranten

Auf dem Kurznachrichtendienst „Twitter“ wurden gestern schreckliche Bilder von Polizeigewalt gepostet. Hunderte Demonstranten flüchteten vor den anrauschenden Polizeifahrzeugen, nachdem sie friedlich auf der Straße protestierten. Auf dem Video ist zu sehen, wie die Polizisten aus den Einsatzfahrzeugen stürmten und wahllos auf die in Panik geratenen Demonstranten mit Gummiknüppeln eindroschen. Nicht nur in Barcelona kam es zu Übergriffen der Einsatzkräfte, auch aus Bilbao kursieren Bilder.

Über 600 Verletzte

Laut Innenministerium wurden über 600 Verletzte seit Beginn der Proteste gemeldet. Mehr als 100 Demonstranten wurden in den letzten Tagen verhaftet. Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez übte hingegen, in einem scharf formulierten Brief, Kritik an Kataloniens Regionalpräsidenten Quim Torra. Dieser habe die Polizeikräfte Kataloniens im Stich gelassen. Die Lage ist äußerst angespannt.

(bf)

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