Ein siebenminütiges Video aus dem Mai 2017 reichte aus, um sowohl Ex-Vizekanzler Strache, als auch den blauen Ex-Klubobmann Gudenus aus dem Amt zu jagen. Das mittlerweile berühmte „Ibiza-Video“ erschütterte die gesamte Republik und sorgte auch im Ausland für Kopfschütteln. Strache versucht seit einiger Zeit, das Video mit aller Macht zu bekommen. Nun soll er sogar eine sechsstellige Summe geboten haben.
Wien, 05. November 2019 / Ex-FPÖ-Chef Strache wird nicht müde zu betonen, dass seine denkwürdigen Aussagen auf Ibiza aus dem Kontext gerissen wurden. Sowohl beim Internetsender oe24.TV, als auch auf dem Putin-Sender RT sprach Strache von kriminell-motivierten und manipulativen Darstellungen seiner Person.
Kampf um Video geht in nächste Runde
Deswegen verwundert es auch wenig, wenn man aus FPÖ-Kreisen immer wieder hört, dass Strache sehr bemüht war, das gesamte siebenstündige Video zu bekommen. Nun kam raus: der ehemalige „Rockstar“ der Freiheitlichen soll sogar bereit gewesen sein, einen sechsstelligen Betrag zu zahlen! Johann Pauer, Anwalt von Strache, bestätigt gegenüber der „Presse“ zwar, dass sein Mandant erhebliches Interesse am Gesamtvideo hat, dafür allerdings nie Geld angeboten hätte.
Strache klagte Süddeutsche Zeitung
HC versuchte bereits erfolglos, in Deutschland gerichtlich die Herausgabe des Gesamtvideos von der „Süddeutschen Zeitung“ zu erwirken. Das Medium berief sich erfolgreich auf den Quellenschutz. Schon aus dem Buch der beiden SZ-Journalisten Obermayer und Obermaier ging hervor, dass er das Video anforderte.
SOKO-Ibiza will Video ebenfalls
Trotz intensivster Ermittlungen durch die SOKO-Ibiza verfügt auch die Staatsanwaltschaft nicht über das Material. Bei der Hausdurchsuchung des beteiligten Wiener Anwalts M. wurde nichts Erhellendes gefunden.
M. selbst bezeichnet das sogenannte „Ibiza-Video“ als ein „zivilgesellschaftliche motiviertes Projekt, bei dem investigativjournalistische Wege beschritten“ worden seien. Dass er das Video anpolitische Parteien und NEOS-Großspender Hans-Peter Haselsteiner verkaufen wollte, ließ M. allerdings unerwähnt.
(fr)
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