„Fürs Nixtun kassieren, ist moralisch nicht vertretbar“
Der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer hat am Dienstag Kritik an der hohen Abfertigung für Ex-Casinos-Vorstand Dietmar Hoscher (SPÖ) geübt. Demnach soll die Ablöse Hoschers mehr als vier Millionen Euro kosten. Dornauer fordert nun Hoschers SPÖ-Auschluss. Parteichefin Rendi-Wagner gibt sich zurückhaltend.
Wien, 17. Dezember 2019 / “Solche Summen sozusagen fürs Nixtun zu kassieren, ist aus meiner Sicht und aus der Sicht vieler Österreicherinnen und Österreicher höchst unanständig und moralisch nicht vertretbar”, sagte Dornauer gegenüber dem “Ö1-Mittagsjournal”. Daher wolle er in der nächsten Sitzung den Ausschluss Hoschers beantragen. Schließlich habe das Kassieren derartiger Summen nichts mehr mit sozialdemokratischen Grundsätzen zu tun, so Dornauer: “Und deshalb müssen wir uns von solchen Herren raschestmöglich verabschieden.” Dornauer wird jedoch in der nächsten Sitzung des Bundesparteivorstandes keinen Antrag auf einen Ausschluss von Hoscher einbringen. Dies erklärte SPÖ-Landesgeschäftsführer Lukas Matt.
Rendi-Wagner zurückhaltend
Zurückhaltender gab sich diesbezüglich SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Sie betonte zwar, dass die Höhe der Gage “nicht nachvollziehbar” sei, und sie “kein Verständnis” dafür habe. Gefragt nach einem Ausschluss Hoschers meinte sie gegenüber “Ö1” aber: “Ich werde eine sachliche Diskussion führen, alles andere werden wir sehen.” Zudem regte die SPÖ-Chefin eine Begrenzung von Managergehältern in staatsnahen Unternehmen an. Diesbezüglich schlug Rendi-Wagner eine Obergrenze von 500.000 Euro als maximales Jahressalär vor.
(APA)
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