Donnerstag, April 25, 2024

Berlusconi spendet 0,2 % seines Vermögens – Milliardäre in Krise gefragt

Milliardäre in Krise gefragt

10 Millionen Euro spendete Silvio Berlusconi den norditalienischen Spitälern, nachdem er auf sein Luxusanwesen geflüchtet war. Der Milliardär gab damit 0,2 Prozent seines Vermögens. Würden alle Milliardäre weltweit 2 Prozent ihres Vermögens spenden, wäre fast das gesamte EU-Hilfspaket finanziert.

Wien, 23. Februar 2020 / Italo-Oligarch Silvio Berlusconi spendete 10 Millionen Euro an die überfüllten Krankenhäuser in der Lombardei. Das offizielle Vermögen des ehemaligen italienischen Präsidenten beträgt über fünf Milliarden Euro. Damit gibt Berlusconi 0,2 % seines Vermögens gegen die akute Gesundheitsnot für Italien her.

Berlusconi entflieht Italien

Zuvor war bekanntgeworden, dass Berlusconi Italien bereits verlassen hat. Er zog für die Zeit während der Krise in die Gegend von Nizza. Dort besitzt Berlusconi eine Villa inmitten von Weinbergen und Olivenbäumen. Sein Grundstück erstreckt sich über 10 Hektar Fläche.

Die Corona-Krise ist nicht nur eine akute Gesundheitskrise, sondern auch eine soziale Krise. Während Reiche auf ihre Privatanwesen und in ihre Bunker flüchten, sitzen ärmere Menschen gemeinsam mit der ganzen Familie in ihren kleinen Stadtwohnungen. Dass Politiker teils überhaupt kein Verständnis für diese Realität haben, zeigte auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka: „Die Leuten müssen hinaus in ihre Gärten.“

Aber immerhin spendete Berlusconi 0,2 % seines Vermögens. Würde ein Normalsterblicher mit 2.000 Euro Vermögen 0,2 % spenden, dann wären das ganze 4 Euro.

Auch Österreich hat gut bekannte Milliardäre

In Österreich gibt es offiziell 24 Milliardäre. Einige davon – Heidi Horten, Gaston Glock, die Familie Piech – kennt man seit dem Ibiza-Video sehr gut. Aber auch Dietrich Mateschitz oder René Benko sind österreichische Milliardäre.

Würden die österreichischen Milliardäre es Berlusconi gleichtun, dann würden einige Geldmittel freiwerden. Die knapp 150.000 österreichischen Millionäre würden nicht einmal belastet werden.

Milliardäre haben notwendiges Geld

Das Vermögen der österreichischen Milliardäre lässt sich auf 75 Milliarden Euro beziffern. Dabei wird nur das offiziell bekannte Vermögen der österreichischen Superreichen berechnet. Eine Spende im Stile Berlusconis würde für Österreich auf Anhieb 150 Millionen Euro mehr bedeuten.

Würden die Milliardäre sogar 2 Prozent spenden, bekäme Österreich 1,5 Milliarden Euro, um die Corona-Krise zu stemmen. Das Geld könnte man gut gebrauchen. Und auch Finanzminister Gernot Blümel stellte klar: „Es gibt keine Denkverbote.“

Aber Corona ist ein globales Problem. Weltweit gibt es über 2.000 Milliardäre. Sie kommen gemeinsam auf ein Vermögen von rund 9 Billionen Euro. Auch das sind wiederrum nur offizielle Schätzungen. Würde man von diesem Vermögen 0,2 Prozent hergeben, wären das 18 Milliarden, 2 Prozent wären 180 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Das wirtschaftliche Hilfspaket der EU besitzt ein Volumen von 230 Milliarden Euro.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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