Wien, 10. Dezember 2020 | Für Bundeskanzler Sebastian Kurz dürfte es rund um den U-Ausschuss heiß werden. Wie, zuerst der “Standard” und dann die “Presse” berichteten, muss Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) einen Großteil seiner Konversationen mit dem ehemaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache (ehem. FPÖ) vorlegen. In der entsprechenden Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes (2.Dezember 2020) heißt es, dass alle Unterlagen übermittelt werden, die “sich auf die Ermittlungstätigkeit der Behörden beziehen”.
Kanzlerkalender muss an Ausschuss wandern
Darunter fallen SMS, Chat-Nachrichten und E-Mails von „politischer Relevanz“ mit dem auf Ibiza gescheiterten Ex-FPÖ-Chef. Auch der brisante Terminkalender des ÖVP-Oberhauptes muss an den Ibiza-Untersuchungsausschuss nachgeliefert werden. Der Kanzler weigerte sich in seiner Befragung im Juni noch vehement, diesen vorzulegen.
Der Kanzler muss somit seinen Terminkalender für den relevanten Untersuchungszeitraum – türkis-Blaue-Regierungszeit 2017 bis 2019 – übermitteln. Bis jetzt scheiterte ein Vorlegen der Kurz-Strache-Chats noch am grünen Justizministerium.
“Wenn das nicht gewünscht ist…”
Im Untersuchungsausschuss sorgte der Terminkalender bei der Kanzler-Befragung am 24. Juni für hitzige Debatten.