Montag, April 29, 2024

Marsaleks Mann: Wie Martin Weiss die Republik narrte

Im aktuellen Spionage-Skandal dürfte der „Fall Weiss“ den „Fall Ott“ in den Schatten stellen: Der einst mächtige BVT-Abteilungsleiter setzte sich aus Österreich ab – vor den Augen der Behörden.

Als Martin Weiss im Oktober 2018 vor dem BVT-U-Ausschuss erschien, brachte er insgeheim eine gewaltige Portion Dreistigkeit mit. Die Parlamentarierinnen und Parlamentarier untersuchten damals die Umstände und Ursachen der BVT-Razzia vom Februar 2018 – unter Innenminister Kickl wurde das Amt bekanntlich ein halbes Jahr zuvor auf brachiale Weise gefilzt, sicherheitspolitisch wurde die Aktion zum Desaster.

Der Ex-Abteilungsleiter Weiss war einer der Belastungszeugen für das Vorgehen und erklärte im Ausschuss ausführlich, was im BVT angeblich alles falsch lief. Ein wesentlicher Punkt: Der schlampige bis illegale Umgang mit Daten: „Wenn wir Daten haben, die wir nicht haben dürfen, ist das ein strafrechtlicher Tatbestand. Aber wir haben dann sofort versucht, vor allem, was meine Abteilung anbelangt, den gesetzmäßigen Zustand wieder herzustellen“, erzählte er über seine Wahrnehmungen zum Thema „Datenproblem“ beim BVT.

Eine Aussage, die aus heutiger Sicht wie blanker Hohn klingt. Mittlerweile steht nämlich fest, dass Weiss die Zustände und Schwachstellen der Behörde selbst aktiv ausnutzte und Daten für sich und seinen Freund Jan Marsalek anzapfte – der sie mutmaßlich an den russischen Geheimdienst FSB weitergab. Als Weiss im Oktober 2018 vor den Parlamentariern saß, verschwieg er, dass er erst wenige Monate zuvor – im Sommer 2018 – mit einer Liste von 25 Namen an seinen früheren Mitarbeiter Egisto Ott herantrat und diese illegal und für eigene Zwecke durch die polizeiinternen Datenbanken jagen ließ.

Im Jahr 2019 wollte der U-Ausschuss den Abteilungsleiter dann noch einmal befragen – doch dieser blieb dem Gremium fern. „Aus gesundheitlichen Gründen“, hieß es. Bei Weiss hat das System: Immer dann, wenn es in den letzten Jahren unangenehm für ihn wurde, war er krank oder verhindert. Wenn er mutmaßlich illegal spionieren ließ, fragwürdige Geschäfte betrieb oder Freunden zur Flucht verhalf war er fit und einsatzbereit.

Der Karrierist und sein Netzwerk

Ehrgeiz kann man dem 1963 geborenen Mannersdorfer nicht absprechen. Weiss machte früh Karriere bei der Polizei. Seit den frühen 1990ern war er im Staatsschutz aktiv. Das BVT entsandte ihn in den 2000ern auch nach Brüssel, wo er den „Focal Point“ für Terrorismus leitet.

Zurück in Wien baute er die Abteilung 3 auf – zuständig für kritische Infrastruktur und Sicherheitsüberprüfungen. Weiss zog es aber weiter ins operative Herzstück des BVT, die Abteilung 2: Dort bündeln sich die Referate Extremismus, Terrorismus, Nachrichtendienst. Sämtliche staatspolizeilichen und sensiblen Ermittlungen finden hier statt, Weiss wird mehrere Jahre Chef des Ressorts, in dem unter ihm auch ein gewisser Egisto Ott als Kriminalbeamter werkt.

Aus früheren BVT-Tagen: Martin Weiss (rechts) als Abteilungsleiter 2014. Quelle: Alexander Tuma, https://fm4v3.orf.at/stories/1741343/index.html

2016 dürfte es dann zu einem entscheidenden Bruch gekommen sein. Weiss erlitt einen Unfall, hatte in der Folge Probleme mit dem Rücken, ein Jahr lang geht er in den Krankenstand. In dieser Zeit orientiert er sich innerlich wohl endgültig um. Er war schon zuvor in den Clinch mit schwarzen BVT-Netzwerken zwischen Kabinett, Parlament und seiner Behörde geraten. Weiss verfügte zwar gute FPÖ-Kontakte, arbeitete aber wohl in erster Linie für sich selbst – und bald schon für seinen Freund Jan Marsalek, den er 2015 erstmals „im Ministerium“ kennenlernte.

Im September 2017 fing er wieder für wenige Tage im BVT an, wechselte aber in die Generaldirektion im BMI und war dort laut eigenen Aussagen „zu 90 Prozent“ im Urlaub. Im Jänner 2018 wollte er sich endgültig vom Staatsdienst lösen, ging im März in Karenz und gründete daneben ein Unternehmen. Fortan setzt Weiss alles daran, sein nachrichtendienstliches Wissen zu Geld zu machen.

Er war dabei nicht alleine: Laut der AG Fama, einer Ermittlungsgruppe aus Beamten des Bundeskriminalamtes und des Bundesamtes für Korruptionsbekämpfung, bildete sich in dieser Zeit ein Netzwerk von mehreren österreichischen Ex-Polizisten und Ex-BVTlern, die sich an allerhand dubioser Geschäfte versuchten: Von Nachrichtenhandel, Sicherheitsdienstleistungen und Kryptobusiness zwischen München, Dubai und Moskau ist die Rede. Auch der Ex-FPÖ-Abgeordnete Thomas Schellenbacher mischte hier mit.

„Martin Weiss war immer auf der Suche nach Möglichkeiten zum Geld verdienen“, sagte einer aus diesem Kreis aus. Weiss erhielt Provisionen von einer Kryptofirma, vor der die österreichische Finanzmarktaufsicht mittlerweile warnt, oder soll bei der möglichen Vermittlung von Glock-Pistolen für die Polizei von Abu Dhabi mitgemischt haben. Auch seine Anstellung bei der im Wirecard-Umfeld agierenden „IMS Capital“ ist bekannt, bei der es Verfahren wegen Geldwäsche und Betrug gibt.

Seine Verbindung und enge Freundschaft zum flüchtigen Wirecard-Vorstand Jan Marsalek ist es auch, die Weiss nicht nur ins Zwielicht, sondern auch ganz konkret zur staatsgefährdenden Spionagespur bringt. Marsalek soll laut “Spiegel”-Recherchen bereits seit 2013 für den russischen FSB aktiv sein.

Dubai, Lignano und 400.000 Euro Schulden

Als im Jahr 2020 Marsaleks Millardenbetrug bei Wirecard offensichtlich wurde, verhalf Weiss seinem Freund und Geschäftspartner zur Flucht über den Flughafen Bad Vöslau. Weiss aktivierte seinen Bekannten Schellenbacher, der die Maschine nach Minsk am 19. Juni organisierte. Abgerechnet wurde über zwei Rechnungen: Eine gestellt an die „IMS Capital“, eine zweite an Weiss’ eigene, in den Emiraten ansässige Firma „Osgaw Consulting.“ Spuren zu diesem Ein-Personen-Unternehmen, das seinen Sitz in einem Bürokomplex im Emirat Ras Al Khaimah hatte und sich als „führende internationale Beratungsfirma“ bezeichnete, verlieren sich schon im Jahr 2021: Seit damals ist der Webauftritt von der Firma bereits vom Netz verschwunden. Ob seine Geschäfte, zumindest die offiziellen, noch florieren darf bezweifelt werden. Laut Ermittlungen der AG Fama hat Weiss alleine bei einem irakischen Gründer der Dubaier „Noor Bank“ 400.000 Euro Privatschulden.

Wenige Tage nachdem Weiss seinem Freund den Abflug nach Weißrussland vermittelte, machte er erstmal mit seiner Freundin Kurzurlaub in Lignano. Auch Thomas Schellenbacher stieß dazu. Die Anwesenden amüsierten sich laut Einvernahmen später, weil sich Schellenbacher auf der Rückfahrt nach Kärnten mit seinem Cabrio verfuhr.

Urlaub nach Fluchthilfe: Weiss in Lignano.
Quelle: Ermittlungsakten AG Fama

Erst im Jänner 2021 wurde es für den Ex-Abteilungsleiter kurzzeitig ernst: Die Staatsanwaltschaft Wien ließ ihn, nachdem er von Dubai über München nach Österreich gereist war und sich mit Ott und einem litauischen Journalisten in einem Wiener Hotel getroffen hatte, festnehmen – wegen Begünstigung, Bestechung, Amtsmissbrauch sowie dem Verrat von Staatsgeheimnissen. Auch Ott und Schellenbacher wurden verhaftet. Im Gegensatz zu den beiden anderen, über die U-Haft verhängt wurde, kam Weiss nach einer angeblichen „Lebensbeichte“ wieder frei. Er sagte zu, für weitere Vernehmungen zur Verfügung zu stehen. In Wahrheit setzte er sich schon kurz darauf nach Dubai ab.

Die Spur verläuft im Wüstensand

„Ich habe es gerade geschafft, meinen österreichischen Mann nach Dubai zu evakuieren. Das war auch ein ziemliches Abenteuer. Wir waren besorgt, dass sie ihn am Flughafen wieder verhaften würden”, schrieb Marsalek am 22. Februar 2021 einem mutmaßlichen Spion, der mittlerweile in England in Haft ist.

Auf Nachfrage will die Staatsanwaltschaft Wien gegenüber ZackZack nicht kommentieren, wann und ob sie von dieser Ausreise Wind bekam. Auch nicht, ob man daraufhin eine Fahndung einleitete. Laut vorliegenden Akten der AG Fama war den Ermittlungsbehörden schon bald bekannt, dass sich Weiss dem Verfahren entzieht und „entgegen seiner niederschriftlichen Aussage aktuell in Dubai aufhältig ist, und nach durchgeführter Ladung nicht nach Österreich reist”, wie es in einem Anlassbericht vom 1. April 2021 heißt.

Quelle: Faksimile AG Fama, April 2021

Versucht man heute mit Martin Weiss über seine österreichische Nummer in Kontakt zu treten, blickt auf dessen WhatsApp-Kanal ein offenbar KI-generiertes Anzeigebild eines Mannes entgegen, der ganz offensichtlich nicht Martin Weiss ist. In arabischen Lettern wurde im April 2023 zudem die Nachricht „Hallo ich nutze WhatsApp“ eingestellt. Wer das Telefon wirklich nutzt, ist unklar. Auch über seine emiratische Nummer bekommt man keine Antwort.

Kollegen aus Deutschland waren im April 2022 noch erfolgreich: Reporter der „Welt am Sonntag“ und des „Bayerischen Rundfunks“ interviewten Weiss damals in Dubai. „Wenn sie eine Ehe eingehen, da wissen Sie am Ende des Tages auch nicht, ob sie gut geht oder ob sie nicht gut geht“, erzählte ein angeblich „abgekämpft“ wirkender Weiss den Journalisten zu seinem Freund Marsalek und behauptete, seit dem Frühjahr 2021 keinen Kontakt mehr zu ihm zu haben.

Dubai Business Bay – hier residierte Martin Weiss.
Quelle: “Dubai” Instagram, https://www.instagram.com/p/CItPv-Xjtla/

Unmittelbar danach, am 4. April, kam Weiss sogar nach München, um vor der dortigen Staatsanwaltschaft auszusagen. Das „profil“ berichtet, dass da in Österreich bereits nach ihm gefahndet wurde, die heimischen Behörden wussten jedoch nichts von dem Termin. Ob und seit wann damals eine Fahndung tatsächlich lief, will die Wiener Staatsanwaltschaft gegenüber ZackZack aber nicht bestätigen. „Dazu geben wir keinerlei Auskunft“ heißt es.

Gericht fahndet seit 2023

Im April 2023 hätte Weiss dann jedenfalls in Wien wegen eines weiteren Verfahrens vor Gericht stehen sollen, es ging um eine Geheimdienstoperation namens „White Milk“, bei der das BVT einen syrischen General auf Geheiß des Mossads von Frankreich nach Österreich holte und diesem hier Asyl verschafft haben soll. Der Vorwurf lautete Amtsmissbrauch, es gab Freisprüche. Weiss erschien als einziger Angeklagter nicht und gab über seinen Anwalt gesundheitliche Probleme und mangelnde Transportfähigkeit als Grund dafür an. „Zu den vom Angeklagten angeführten körperlichen Beschwerden kam die Sachverständige zum Schluss, dass ihrer Ansicht nach Transportfähigkeit gegeben sei“, sagt hingegen Gerichtssprecherin Christina Salzborn zu ZackZack. Zu Beginn des Prozesses habe über den Verteidiger von Weiss noch Kontakt bestanden, doch Weiss kündigte die Zusammenarbeit. Daraufhin leitete das Gericht eine Aufenthaltsermittlung, sprich eine Fahndung, gegen Weiss ein. Ein Auslieferungsabkommen gibt es mit den Vereinigten Arabischen Emiraten jedoch nicht. Laut APA hätte die WKStA im letzten Jahr eine Festnahmeanordnung erwogen, beschlossen wurde sie aber nicht.

Ob man Weiss jemals habhaft werden wird, bleibt fraglich. Gepflegte Beziehungen in die Emirate hat Österreich bekanntlich zur Genüge: Wie der „Standard“ kürzlich berichtete, macht Ex-Kanzler Sebastian Kurz Geschäfte mit dem dortigen Industrieminister, Kurz‘ ehemaliger Pressesprecher ist Botschafter in Abu Dhabi. Einigermaßen absurd mutet auch an, dass Weiss‘ Freund und Interpol-“Most Wanted” Jan Marsalek laut „Washington Post“ ebenfalls hauptsächlich in den Emiraten aufhältig sein soll. Präsident von Interpol ist ausgerechnet Ahmed Naser Al-Raisi, der selbst aus den Emiraten stammt und überdies Generalinspektor im dortigen Innenministerium ist. Man würde meinen, er wisse zu gut, was sich in dem Wüstenstaat abspielt. ZackZack bleibt jedenfalls dran.


Titelbild: Pixabay, Leopold Fiala, BMI-Magazin: Alexander Tuma 2015, Montage ZackZack

Thomas Hoisl
Thomas Hoisl
Ist seit April 2024 bei ZackZack.
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35 Kommentare

  1. Weit mehr Sorgen als diese Spionageschwächen würde ich mir über das Behördenversagen in diesem Lande machen, welches auch noch direkt mit diesem Problem in einem Zusammenhang steht, wenn man sie die größten Fälle dazu ansieht, wie Wirecard, TPA, Benko, Commerzialbank Mattersburg, usw.
    Neben der damaligen Selbstmordärztin is noch ein weiterer bekannte Fall mit dem Jungen in der Hundebox aktuell noch hinzugekommen.
    Wenn man aber die tausende Fälle, welcher Herr Dozent Johannes Schütz nur beispielsweise auf Tabula Rasa über zig Jahren schon aufzeigt, dann würde ich von einem Totalversagen der Behörden in diesem Lande schon lange sprechen wollen und da habe ich noch nicht aufgezeigt, dass die führer Top Funktionierenden Qualitätssicherungen in Produktion und Forschung praktisch auch ohne einer Konsquenz daraus (man denke nur an das Produkthaftpflichtgesetz) auf nicht mehr absehbare Zeit ebenfalls kaputt ging…
    Man könnte hier noch lange fortfahren, aber ist das alles in der Politik ja noch einmal ein Thema und was will man von nicht recherchierenden Medien dazu überhaupt erfahren:

    Auch zu den Medien hat Herr Dozent Schütz gerade eine treffene Veröffentlichung gemacht:
    https://www.tabularasamagazin.de/johannes-schuetz-ueber-mediendesiderata-es-gibt-blockierte-themen-der-deutschen-publizistik/

    Wissenschaftlich spricht man hier auch von “Mediendesiderata”!

    Auszugszitat:
    “Schweigen über das Schweigen„, also eine Eigendynamik, die entsteht, wenn Redakteure ein relevantes Thema über einen längeren Zeitpunkt ignorieren wollten, aufgrund der genannten Faktoren. Es wird dann zunehmend schwieriger, ein Thema durch die Blockade zu bringen. Zu sehr sind die Redakteure dadurch in die Problematik bereits selbst verstrickt.”

    Und noch ein gutes Auszugszitat:
    “In den Medien sind es die Gatekeeper, die darüber entscheiden, welche Themen erwünscht sind und deshalb gebracht werden dürfen. Gatekeeper können die Verleger sein, Herausgeber, Chefredakteure oder ein „Textchef“ im dunklen Hintergrund. In manchen Fällen sind es allerdings die Ressortleiter, so konnte ich bemerken, die einen Beitrag noch knapp wegdrücken, obwohl der Chefredakteur oder der Herausgeber sein Interesse bekundete.

    Qualitätsmedien sollten, als vorgeblich vierte Macht im Staat, gesellschaftliche Miseren bewusst machen und Leitbilder entwickeln. Wesentliche Themen, die trotz ihrer Relevanz von den Medien ausgesperrt bleiben, werden von der Forschung untersucht als Mediendesiderata.”

    • Natürlich hatt ich den Herrn Sektionschef beim politisch gewollten Behördenversagen in diesem Land doch fast noch vergessen zu erwähnen. – Er war sozusagen das personifizierte politisch so gewollte Behördenversagen. – Eine Behördenversagenmaschenerie??
      – Aber letztendlich war auch die Aufklärung seines Tods und ist noch immer weiter ein totales Behördenversagen…

      https://www.diepresse.com/18378712/was-jenewein-und-ott-mit-christian-pilnacek-verbindet

      Aber so wenn man diesen ganz friscchen Bericht dazu liest, dann hängt letztendlich alles auch noch oder auch wieder zusammen.
      – Trotzdem wird hier aber weiter und noch immer nur differenziert dazu berichtet, aber auch noch immer nicht wirklich zusammenhängend, eine weitere hier vom System geschickt genutze Defizitlücke…

  2. Es geschah trotzdem fast alles unter ÖVP Innenministern:
    Seit fast zwei Jahren fehlt von Jan Marsalek jede Spur: Am Abend des 19. Juni 2020 hat sich der frühere Wirecard-Vorstand aus dem Staub gemacht – per Flugzeug vom österreichischen Kleinflughafen Bad Vöslau aus in Richtung Minsk. Bis heute ist unklar, wo Marsalek am Ende untergetaucht ist.Einer, der Marsalek dabei unterstützt hat, ist Martin Weiss.
    (Tagesschau als Quelle)

  3. Im September 2017 fing er wieder für wenige Tage im BVT an, wechselte aber in die Generaldirektion im BMI und war dort laut eigenen Aussagen „zu 90 Prozent“ im Urlaub.
    (wer war damals im September 2017 IM? Wolfgang S.?)

    • Marsalek schreib dazu angeblich einem seiner Gefolgsleute, dass es ihnen gelungen wäre seinen Mann in Sicherheit zu kriegen und dass sie große Angst hatten, dass er am Flughafen vor dem Abflug in Wien noch verhaftet worden wäre…?

      Wer war hier aber verantwortlich, dass dieser damals eben nicht verhaftet wurde????

      • Seit fast zwei Jahren fehlt von Jan Marsalek jede Spur: Am Abend des 19. Juni 2020 hat sich der frühere Wirecard-Vorstand aus dem Staub gemacht – per Flugzeug vom österreichischen Kleinflughafen Bad Vöslau aus in Richtung Minsk. Bis heute ist unklar, wo Marsalek am Ende untergetaucht ist.Einer, der Marsalek dabei unterstützt hat, ist Martin Weiss.
        (Wer 2020 IM ? Karl N)
        Quelle: Tagesschau

        • bei ” …seinem Mann…” in meinem Posting handelte es sich aber genau um diesen Herrn Martin Weiss, welcher vorher Herrn Marsalek schon zur Flucht verhalf – aber warum wurde dieser damals nicht wie von Marsalke so stark befürchtet vor dem Ablfug nach Dubai verhaftet?

          • Darum Auch Ott und Schellenbacher wurden verhaftet. Im Gegensatz zu den beiden anderen, über die U-Haft verhängt wurde, kam Weiss nach Polizeigewahrsam und einer angeblichen „Lebensbeichte“ wieder frei. Er sagte zu, für weitere Vernehmungen zur Verfügung zu stehen. In Wahrheit setzte er sich schon kurz darauf nach Dubai ab. (2021) Wer war IM? Karl N und warum dass so einfach ging weiss ich nicht)

          • @Wolfi 16:59
            Ja genau das meinte ich.
            Dafür aber Dauerfeuer ohne konkret nachgewiesenen Fakten gegen Herrn Kickl, aber dafür zu solch offenen Fragen weiter schweigen, genauso wie bei den noch immer offenen Fragen im Fall Pilnacek, welche durch diese über die extra dafür auch gesponserten Medien mitgetragene richtig gehende Kampagne damit auch erneut wieder ins mediale Nichts befördert wurden.

            Ob es überhaupt noch richtig recherchierende Journalisten gibt?
            Aber auch die FPÖ die hier ständig angegriffen wird leistet dagegen nicht wirklich hochqualitative Abwehrarbeit, so als ob sie vor etwas Angs hätten…

    • Er hat sich gemeldet. Der Standard berichtet u.a.: Bundespräsident Alexander Van der Bellen sieht das Ansehen Österreichs durch die jüngsten Spionageenthüllungen um den früheren Staatsschützer Egisto Ott NICHT beschädigt. Die Verbindung zum Wirecard-Skandal, zu Jan Marsalek, das sei “SCHON PEINLICH”.
      Dann frage ich mich, warum wird so ein Trara gemacht. Ausländische Geheimdienste arbeiten zwar nicht mehr mit Ö zusammen, Abgeordnete rotieren, Zeitungen überschlagen sich mit Recherchen, ein weltweit gesuchter Krimineller aus Ö treibt nach wie vor sein Unwesen, ein anderer sitzt in D ein, einer hier, ein UA steht im Raum…. das alles ist zwar “schon peinlich” aber so sind wir halt. Bitte weitergehen.

  4. Wenige durchdacht erscheinen mir die folgenden zwei Meinungen:

    So werden die Kontakte von Martin Weiss zur FPÖ als besonders gut ins Rampenlicht gestellt, während es Herbert Kickl war unter dessen Verantwortung ins Wespennest des BVT gestochen wurde. Offenbar waren die Kontakte von Martin Weiss doch nicht so gut. Klar ist für jeden der 2 und 2 addieren kann, dass Martin Weiss über gute Kontakte zu ALLEN Parteien haben musste, sonst hätte er seinen Job nicht ausüben können.

    Gleichzeitig lässt der Autor kein gutes Haar an der BVT Razzia. Dabei sind viele der Schweinerein des “Deep States” erst dadurch ans Licht gekommen. Was wäre also die Alternative gewesen? Nicht ins Wespennest zu stechen? Vorher Freund und Feind auseinander zu sortieren? Wohl kaum! Die Reaktionen aller Parlamentsparteien zeigen ja, dass alle Parteien “gute Kontakte” ins BVT gepflegt haben.

  5. Da drängt sich der Verdacht auf, dass Marsalek in Nullkommanix gefasst werden könnte, wenn man nur wollte. Ist schon irre….

  6. Schon bemerkenswert dass sich Leute wie Weiss nur dann richtig fit fühlen wenn sie von krimineller Energie angetrieben werden. Bemerkenswert auch dass sich moralisch verkommen Aushängeschilder in rot weiß rot ausgerechnet dort am wohlsten fühlen wo Menschenrechte keinen Pfifferling wert sind ( und es kein Auslieferungsabkommen mit Österreich gibt – der Sebastian ist hier gefühlt auch schon am vorsorgen.)

  7. Auch Herr Peschorn kannte Herrn Ott nicht und da ist es anscheinend völlig egal?

    Ich glaube aber, dass der Datenhandel von eigentlich unzugänglich sein müssenden Daten mit Behördenverwaltung, insgesamt ein gutes Geschäft ist?
    Vermutlich werden die “grauen Zusatzeinkommmen”, wenn einmal das Transparenzgesetz vielleicht doch noch einmal kommmt, hier zu einem merklichen Wohlstandverlust führen? Aber auch dunkle Macht kriegt dann wohl eine Schwächung?
    Aber auch die Privatdetektive werden hier ihre geheimen Gatekeeper nicht mehr weiter beschäftigen können (müssen?)?

  8. Also dieses Beamtendienstrecht wäre wahrscheinlich ein Fundus für Kabarettisten. Mit Originalzitaten aus diesem Konvolut, das so viele Unglaublichkeiten als Beamtenrecht deklariert, ließen sich Vortragsabende füllen.

    Wir würden uns wahrscheinlich wundern, was da alles möglich ist.

  9. Was haben wir für eine behördliche Juxtruppe am Werk, wo sich BVTler mit sensiblen Daten jahrelang private Nebenverdienste beschaffen.

    Hatten diese Herren keine Vorgesetzten, die dagegen einschreiten mussten? Oder ging es dort derartig schludrig zu, dass niemandem diese gesetzwidrigen Machenschaften auffielen?

    Da wundert es nicht mehr, dass diese Herren keine Zeit dafür fanden, wichtigen ausländischen Hinweisen zum Wienattentat nachzugehen. Aber offiziell war auch dabei wieder “alles in Ordnung. ”

    Der rotzfreche Herr Weiss hat alle verar…., inklusive Staatsanwaltschaft. Wir sind geheimdienstlich eine Witzfigur und in Europa zur Lachnummer verkommen.

  10. Standard.at 2022:
    Es sind steile Thesen, die in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift “Österreich sicher” zu lesen sind. “Wenn die USA nur wollten”, wäre der “Krieg vermeidbar gewesen” und könnte auch “beendet werden”, heißt es in dem Blatt. Auf mehreren Seiten wird der Ukraine-Krieg den USA in die Schuhe geschoben, der russische Überfall auf die Ukraine als “Selbstschutz” bezeichnet. Bei dem Konflikt gehe es nämlich um “Weltpolitik”, die USA würden “ihre eigene Doktrin vorwiegend auf Kosten Europas” verfolgen.
    (“Österreich sicher” wird von wem unterstützt?)
    Hat alles nichts mit der ÖVP zu tun-oder?

  11. Das liest sich wie ein Manuskript eines bisher unveröffentlichten John le Carré-Romans. Langsam aber sicher wird die Rolle, die Gridling viele Jahre gespielt hat, mehr und mehr suspekt. Waren die 90%Jahresurlaube und die Machenschaften von Weiss auch unter seinem Radar bzw. “vom Beamtendienstrecht gedeckt”. Dann war das größte Problem INKOMPETENZ spätestens ab 2008 vorhanden. Und wenn man sich nach Ablegen einer “Lebensbeichte” locker vom Hocker in die Wüste verabschieden kann, muss es auch hier Mitwisser/Helfer gegeben haben. Der BVT-UA wurde im Herbst 2019 leider nicht mehr weitergeführt, weil…

    • John le Carré würde vor Neid erblassen, wenn er die wenigen Tatsachen, die man jetzt so scheibchenweise über das österreichische Beamtenrecht erfährt, gewusst hätte. Welche Fantasien hätte er da wohl entwickelt? Letztendlich wären seine kühnsten Fantasien hinter der österreichischen Realität zurückgeblieben. Wo bleibt ein Politiker, der wie einst Herakles, den Augiasstall ausräumt? Aber am österreichischen Beamtenrecht würde vermutlich auch ein Herakles scheitern.

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