Mittwoch, Dezember 11, 2024

Rasantes Tempo: Israel im Impffieber – Bereits 1,8 Millionen geimpft

Bereits 1,8 Millionen geimpft

Die Welt blickt diese Woche auf Israel, das Land, das bereits rund 21 Prozent seiner Bevölkerung gegen Corona geimpft hat. Experten rechnen in den kommenden Tagen mit ersten erheblichen Auswirkungen auf die Infektionszahlen. Währenddessen hat man in Österreich mit einer Aufklärungskampagne für die Impfung begonnen.

 

Wien, 11. Jänner 2021 | 1,8 Millionen Menschen wurden in Israel bisher geimpft. Mit rund 80 Prozent bei den über 70-Jährigen und rund 72 Prozent bei den über 60-Jährigen hat man den Großteil der besonders gefährdeten Altersgruppen bereits durch. Zum ersten Showdown wird es laut Experten diese Woche kommen. So wie der Wissenschaftler Eran Segal vom israelischen Weizmann Institut erwarten auch viele andere nun erste Erleichterungen bei der Zahl der kritischen Spitalspatienten.

Ein Land im Impffieber

Und Israel geht noch einen Schritt weiter und will seine Impfkampagne weiter ausdehnen. Nach einer neuen Lieferung des US-Pharmakonzerns Pfizer heißt der Plan für die kommenden Tage nun: 150.000 bis 200.000 Impfungen pro Tag. Israel ist damit weiter unangefochten die weltweite Nummer 1 was Corona-Impfungen betrifft.

Der Grund für die israelische Impfeuphorie liege vor allem in der Kommunikation, verriet Ido Hadari, Sprecher der Krankenkasse Maccabi. Neben Beschaffung und Verteilung des sensiblen Impfstoffes müsse man vor allem darauf setzen, “Vertrauen aufzubauen” und die Bevölkerung proaktiv “zum Handeln zu drängen”. 250.000 Versicherte aus der Risikogruppe hätten wegen der Impfung selbst mit den Behörden Kontakt aufgenommen, inzwischen zögert man bei Letzteren aber nicht mehr lange, selbst zum Hörer zu greifen:

“Ja, man kann fast schon davon sprechen, dass wir Druck auf die Impfberechtigten ausüben, schließlich geht es nicht nur um den Einzelnen, sondern um die Gesellschaft an sich”,

so Hadari.

Über 350 Impfzentren und Drive-ins

Durch gezielte und persönliche Kommunikation mit den Menschen sei es gelungen, ein Umdenken in der Bevölkerung zu provozieren. Der Anteil jener, die der ersten Tranche angehören und sich noch immer nicht impfen lassen wollen, sei sehr gering und liege bei rund 20 Prozent, verwies Hadari auf aktuelle Umfragen.

Das war nicht immer so. Laut Umfragen des Israel Democracy Insititute erklärten sich im November 2020 nur 33 Prozent aller Frauen und 47 Prozent aller Männer dazu bereit, sich impfen zu lassen.

Insgesamt gebe es in Israel über 350 Impfzentren mit einer unterschiedlichen Anzahl an Impfstationen. Jedes Impfzentrum werde von einer der insgesamt vier Krankenkassen betrieben. Israel mit seinen rund 9,2 Millionen Einwohnern will das erste Land sein, in dem die Bevölkerung vollständig immunisiert ist. Dies dürfte nicht mehr allzu fern sein, denn: Lediglich sechs Millionen Bürger kommen für die Impfung in Frage.

In Israel werden viele im Rahmen eines “Impf-Drive-Ins” geimpft. Auch dieses ältere Paar hat die zweite Teilimpfung durch die Autotür erhalten. (Bild: APA Picturedesk)

Österreich startet Kampagne

Im Vergleich hinkt Österreich den Israelis (beide Länder haben um die 9 Millionen Einwohner) noch weit hinterher. So sollen laut Gesundheitsministerium mit Ende letzter Woche erst rund 30.000 Menschen geimpft sein. Neben schleppendem Start und fehlendem Plan macht der Bundesregierung aber auch die große Impf-Skepsis im Land zu schaffen. Den großen Teil der Menschen, der der Impfung skeptisch gegenübersteht, will man nun mit einer groß angelegten Kampagne vom Gegenteil überzeugen.

Soll die Bevölkerung aufklären: Tropenmediziner Herwig Kollaritsch ist eines der Gesichter der Kampagne. (Bild: APA Picturedesk)

Mit der „Österreich impft“-Initiative, die am Montag im Bundeskanzleramt von fünf Medizinern vorgestellt wurde, will man Überzeugungsarbeit leisten und in direkten Kontakt mit verunsicherten Menschen treten. Ziel ist es dabei auch, Falschmeldungen aus dem Internet entgegenzutreten.

(apa/mst)

Titelbild: APA Picturedesk

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