22 Mitarbeiter am Feiertag im Einsatz
Dem nicht genug, fielen noch weitere Kosten an. 22 Mitarbeiterinnen aus vier Diensten der Parlamentsdirektion waren bei der Veranstaltung eingebunden. Der Stundenaufwand summierte sich auf 157 Stunden und jeder der Mitarbeiter erhielt einen 100-prozentigen Aufschlag aufgrund der Arbeit am Feiertag. Genaue Zahlen nannte Sobotka allerdings nicht. Die Kosten übernimmt Sobotka natürlich nicht selbst, die Parlamentsdirektion hat für Veranstaltungen ein ausgewiesenes Budget. Hierzu heißt es in der Anfragebeantwortung:
„Laut den geltenden Veranstaltungsrichtlinien der Parlamentsdirektion können NR-oder BR-Präsidentinnen sowie die Parlamentsdirektion in den Räumlichkeiten des Parlaments Veranstaltungen abhalten. Für Planung, Organisation und Umsetzung stehen die Fachabteilungen der Parlamentsdirektion zur Verfügung. Grundsätzlich stehen Veranstaltungen im inhaltlichen Bezug zu im Parlament verhandelten Themen und orientieren sich an der Strategie, das Parlament als Ort des politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Diskurses zu positionieren.“
NEOS fassungslos über Verschwendung
Anfragensteller Niki Scherak (NEOS) zeigt sich fassungslos über die Kosten: „Ich bin fassungslos, dass der Präsident des Nationalrates mehr als 10.000 Euro Steuergeld für einen Gebetsabend im Parlament verschwendet! Die Kosten für die Parlamentsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, die wegen dieses dermaßen fragwürdigen Events an einem Feiertag arbeiten mussten, sind da noch gar nicht eingerechnet. Das Parlament ist keine Kirche und dementsprechend hat das Parlament auch weder Gebetsabende zu veranstalten noch zu finanzieren. In einem säkularen Staat sollte so etwas eigentlich undenkbar sein.“
(bf)