Freitag, April 26, 2024

ÖVP-Bürgermeister mogelte sich bei Spritz-Reihenfolge vor – Impf-Affäre in Vorarlberg

Impf-Affäre in Vorarlberg

Ein ÖVP-Bürgermeister in Vorarlberg steht im Zentrum einer Impf-Affäre: der Feldkircher Wolfgang Matt meinte, sich früher impfen lassen zu müssen – entgegen der Impflan-Reihenfolge. Auch aus den Reihen der eigenen Partei hagelt es Kritik.

Wien, 19. Jänner 2021 | In Vorarlberg gibt es in Sachen Corona-Impfung bereits ein zweites Mal Wirbel um die Einhaltung der Impf-Reihenfolge. Wie die “Vorarlberger Nachrichten” als erstes Medium berichteten, hat sich der Feldkircher Bürgermeister Wolfgang Matt (ÖVP, 65) am Wochenende bei einer Impfaktion in einem Seniorenheim in Feldkirch-Gisingen impfen lassen, obwohl dem offiziellen Impfplan gemäß Politiker noch nicht an der Reihe sind. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) übte scharfe Kritik.

Keine Einsicht beim Sünder

Matt selbst sah seine Impfung als gerechtfertigt an. Er stehe ständig mit Bewohnern von Seniorenheimen in Kontakt, begründete Matt gegenüber den “Vorarlberger Nachrichten” seine Immunisierung. Zudem habe er die letzte zur Verfügung stehende Impfdosis erhalten, “die sonst verloren gegangen wäre”. Matt war nicht zur Impfung angemeldet gewesen, hatte aber damit spekuliert, dass möglicherweise Impfdosen übrig bleiben. Laut ORF Radio Vorarlberg ließ er sich nach seiner Ankunft im Heim auf eine Warteliste setzen. Die Stadt Feldkirch kündigte für den Nachmittag eine ausführliche Darstellung seitens des Bürgermeisters an. Heimleiter Herbert Lins fand das Vorgehen aufgrund des engen Kontakts des Stadtchefs mit dem Seniorenheim ebenfalls korrekt.

Heim-Ärztin wollte Impfung verhindern

Heim-Ärztin Susanne Furlan hatte hingegen eine andere Sicht der Dinge. Nach der Impfung aller Bewohner des Seniorenheims seien noch 14 Dosen vorrätig gewesen, sagte sie im Rundfunk. Es seien noch viele Leute aus Hochrisikogruppen draußen gestanden und hätten geimpft werden wollen. Sie selbst habe Matt die Impfung verweigert.

Ebenfalls konträr wurde das Verhalten des Bürgermeisters von Landeshauptmann Wallner beurteilt. “Der Impfstoff ist knapp verfügbar. Es gibt einen klar definierte Impfplan, an den man sich zu halten hat”, betonte Wallner zu Mittag nach einem Telefongespräch mit Matt. Falls bei einer Impfaktion tatsächlich einzelne Dosen übrig blieben, so seien diese in der Zielgruppe zu verimpfen, stellte Wallner klar. Der Landeshauptmann kündigte an, dass man auch ein Auge auf die internen Priorisierungslisten der Seniorenheime werfen werde. Auch diesbezüglich gelte es im Impfplan zu bleiben.

Bereits in der vergangenen Woche hatte es in Vorarlberg Aufregung gegeben, weil Rot-Kreuz-Direktor Roland Gozzi von der Impf-Reihenfolge abgegangen war. Er hatte nicht nur Rot-Kreuz-Mitarbeiter, sondern auch deren Angehörige zur Impfung eingeladen. Gozzi hatte nach eigenen Angaben befürchtet, dass der Impfstoff verfallen könnte. Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) betonte, dass man die Impfung der Angehörigen sofort unterbunden habe.

(red/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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17 Kommentare

  1. Die Bevorzugung von sogenannten Granden und deren Verzweigungen ist doch üblich, also nichts Neues.

  2. Leider kommen so Vorreihungen immer wieder vor, die aber hart bestraft werden sollen!!!!!

  3. meiner frau, dgkp auf einer chirurgischen station, wurde heute impftermin abgesagt – zu wenig impfstoff. sie hatte in letzter zeit immer wieder corona-positive patienten – alle chirurgInnen wurden ja auch geimpft – dem pflegepersonal wurde abgesagt.

    und dann kann man sich in der zib2 noch solche interviews anhorchen und mitlesen, wie die “politische elite”, die die pflege heftigst beklatscht hat, sich den impfstoff erschleicht.

  4. Betrachtet das mal positiv: immerhin ein einziger ÖVP-Politiker hat genug Vertrauen in den Impfstoff. DHS und der WK traunen sich nicht – auch wenn’s vielleicht als vertrauensbildnende Maßnahme gut wäre, und wenn sie sich auch nur NaCl-Lösung spritzen lassen.

  5. Kenne Unternehmer in OÖ die noch keine 40 sind und bereits die erste Impfung erhalten haben. Da geht’s wieder nur um Geld bzw. Jemand kennen.

    • Warum nur wundert mich das nicht….OÖ heißt ja nicht umsonst “das Land der Möglichkeiten”

  6. Das gibt es jetzt nicht, oder?
    Der sollte sich so schämen, das er im Boden versinkt.

    • Nun leben wir zwar nicht am Meer, aber wenn all die Türkisen, die sich eigentlich schämen müssten, am Strand im Boden versinken würden, ergäbe das (wegen der Verdrängung) eine Erhöhung des Strandes und könnte so (zumindest teilweise) dem Problem der Klimaerwärmung (Anstieg der Meere) entgegen wirken. Wir bräuchten also viel mehr Türkise und könnten die dann vielleicht sogar exportieren? 😉

  7. Immer dasselbe,die Schwarzen/Türkisen glauben immer alle Rechte zu haben,gegenüber dem niedrigen Fußvolk.Uns brauchen sie eh nur um Steuern zu kassieren,die sie dann wieder sinnlos verprassen können -für sich selber..Die haben doch schon lange Österrreich unter sich aufgeteilt und benutzen das Land als Selbstbedienungsladen

    • Die fortschreitende Amnesie gibt es nicht nur bei den Türkisen Politikern, siehe Untersuchungsausschuss, sondern auch schon lange bei einer großen Zahl von Wählern, die beim betreten des Wahllokals trotz allem ihr Gehirn ausschalten und beim Kurz ein Kreuzerl machen!

      • Na wenn das Gehirn vor der Wahl frisch gewaschen ist…..Stichwort PR

  8. Naja, wenn man seinen Lebenslauf sieht, hat er nur politische Ämter bekleidet. Somit hat er noch nie richtig gearbeitet, nur auf Steuergelder gelebt, nichts für die Allgemeinheit beigetragen und sich bei der schwarzen Maf.a hochgedient. Da muß man halt Nehmerqualität zeigen. Ein richtiger “Patient” halt.

    • Ein so wertvolles Mitglied der Gesellschaft halt, dass sein Leben besonders schützenswert ist ………

  9. Nix Neues aus dem türkisen Feld – alles normal, weil ja Verordnungen und Gesetze für die schwarzen Repräsentanten nicht gelten.

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