Freitag, April 26, 2024

UK: Veganer von Impfpflicht am Arbeitsplatz befreit

UK:

Ohne Impfung kein Job – das gilt ab Oktober in Großbritannien für die Bediensteten in bestimmten Arbeitsfeldern wie der Pflege. Mit einer brisanten Ausnahme.

Wien/London, 06. August 2021 | Menschen mit einer bestimmten Behinderung oder bestimmten gesundheitlichen Einschränkungen fallen nicht unter die Impfpflicht, die ab Oktober in Großbritannien für einige Berufssparten in Kraft tritt. Auch ausgenommen: Veganer. Denn der „ethische Veganismus“ zählt laut einem Gerichtsurteil des vergangenen Jahrs zu jenen Überzeugungen, die im britischen Arbeitsrecht besonderen Schutz genießen.

Anti-Diskriminierungsgesetz schützt Veganer

Das Urteil beruft sich auf den Gleichheitsgrundsatz bzw. dem Anti-Diskriminierungsgesetz oder „Equality Act 2010“. Daher genießen Veganer und andere Menschen, die sich aus religiösen Gründen nicht impfen lassen sowie  Personen, die sich auf Grund bestimmter Behinderungen oder Erkrankungen nicht impfen lassen, rechtlich einen Kündigungsschutz, sollte die Impfung in ihrem Berufsfeld gesetzlich verpflichtend werden.

Keine Medizinprodukte mit Tierversuchs-Vergangenheit

Warum lassen sich viele Veganer nicht impfen? Grund sind die Tierversuche, die im Zuge der Erforschung der Impfstoffe durchgeführt wurden. Viele überzeugte Veganer wenden ihre Überzeugung nicht nur auf das, was sie essen, sondern auf alles an, in dessen Zuge Tiere in irgendeiner Form zu Schaden gekommen sind. Sprich: Sie tragen nicht nur keine Lederschuhe, sondern benutzen beispielsweise auch keine Kosmetik- oder Medizinprodukte, für die Tierversuche gemacht wurden.

Britische Vegane Gesellschaft zurückhaltend

Die vegane Gesellschaft Großbritanniens war in ihrer Stellungnahme vom Dezember 2020 vorsichtig: Maßnahmen zur Impfung am Arbeitsplatz würden dem Gleichstellungsgesetz (Equality Act) unterliegen. Sollte sich ein Veganer auf Grund einer Impfpflicht diskriminiert fühlen, läge es beim Arbeitgeber zu beweisen, dass die Maßnahmen einem legitimen Ziel dienen und die verursachte Diskriminierung in einem „angemessenen Verhältnis“ zur Erreichung des Ziels stehe – und schließlich bei der Rechtssprechung.

“However, we would like to make it clear that The Vegan Society encourages vegans to look after their health and that of others, in order to continue to be effective advocates for veganism and other animals. It is the responsibility of each individual to make an informed decision about vaccines, bearing in mind the definition of veganism, with support from their local healthcare team.”

Jeder solle daher für sich selbst entscheiden.

(lb)

Titelbild: Pixabay

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26 Kommentare

  1. Ok, man darf lt. Gesetz Veganer nicht diskriminieren und diese zur Impfung zwingen …..
    Ein „Nichtveganer“ der GESUND ist den kann man diskriminieren und das Recht auf einen unversehrten Körper einfach nehmen.

    Logisch wenn man bedenkt, dass das Virus das erkennt .. genauso wie das Virus sich auch an Uhrzeiten hält!

    Oida, wie viel an Verarschung lassen wir denn noch zu?

  2. Tip: Never believe anything in the Daily Telegraph – it is a Far Right propaganda newspaper

    • Und, in Österreich gibt es das türkise newspaper und bei den deutschen das cdu csu newspaper …

      Also, was wollen Sie mit Ihrem englischen Geschwafel sagen?

      Sie mögen Rechts nicht? Ich auch nicht unbedingt!

      Aber, wenn sie spalten möchten sind sie in der Krone, heute, orf, Standard und Presse besser aufgehoben

  3. Es geht um die grundsätzliche Frage, ob ich in einer (bisher geglaubten) Demokratie noch selbstständig über meinen Körper entscheiden kann. Egal aus welchen Gründen. Mit den Menschenrechten ist es dahin, werden wir zu einem ärztlichen Eingriff gezwungen. Und das Argument des Notfalls lässt sich, anhand der vielen gesammelten Daten der letzten 19 Monate, schnell entkräften. Die Sozialdemokratie hat sich in einen totalitären Sozialismus verwandelt, sobald sie den BürgerInnen ihre Eigenverantwortung glaubt abzunehmen zu müssen.

  4. Und jetzt stelle man sich mal vor, da stünde überall “VeganerInnen”, “jeder und jede” oder sonst eine gendergerechte Variante.

  5. Japan hatte doch die Ergebnisse der Tierversuche angefordert, seitdem hab ich keine Info mehr.
    Die göttliche EU hat darauf verzichtet offensichtlich

  6. Wird auch nie drüber gesprochen: bei der Impfstoffentwicklung werden Primaten – empathisch wie wir und unsere nächsten Verwandte – infiziert, geimpft, getötet und seziert. Massenhaft. Um das nett abzufedern, gibt es Tierethiker die dann schauen dass mit “Würde” erfolgt.
    Die Information darüber gehört eigentlich zu jedem Impfgespräch mitgeteilt und auf jede Dosis aufgedruckt. Schließlich sind wir ja auch ganz stolz drauf, dass es soviel Kosmetik etc. ganz ohne Tierversuche gibt. Wir kämpfen gegen GMOs und Glyphosat. Beim Impfstoff ist dann vielen auf einmal alles wurscht, ob Gentechnik, ob Tierversuch.

    • Und die Alternative zu den auf Biegen und Brechen aus dem Boden gestampften Impfstoffen, während weltweit die Menschen elendichlich haufenweise abgekackt sind, wären genau welche gewesen ? Gander-Wasser, Magnetarmbänder oder Bio-Kräuter ?

  7. Ich verstehe nicht, warum in Großbritannien “ethischer Veganismus” eine Ausnahme von der Impfpflicht rechtfertigt und Impfgegnerschaft aus ethischer Überzeugung nicht gleich behandelt wird.

  8. Wieso? Die Tiere sind eh alle bei den mRNA-Versuchen gestorben. Und an den Menschen wird grad’ erprobt, ob der Mensch ein Tier ist oder eine Schöpfung Gottes nach seinem Vorbild.

  9. Ja, das mit den Tierversuchen stört mich auch. Da die alle eingegangen sind, werden jetzt die Menschenversuche durchgeführt, nicht?

  10. Heist vegan an der Realität vorbeidriften.? Können Mangelerscheinungen so einen Knall hervorrufen? Wie nennt man Veganer mit Laktoseintoleranz ? Fragen über Fragen, die keinen interessieren…..

  11. Vielleicht finden ja jetzt Veganer nicht nur in der Tierschützerszene sondern auch in der Impfgegnerschaft Anerkennung. 🤔

    • Muss man vermutlich vor Gericht einklagen mit dem Ergebnis, dass es zulässig ist Veganer zur Impfung zu verpflichten, weil es einem höheren ZIel dient.

      • Vermutlich, ja. Gefährlich ist allerdings die Definition von sogenannten “höheren Zielen” weil man sich da schnell in ideologischen oder dogmatischen Kontexten wiederfinden kann.

        Jemand geht her und ruft den Klassenkampf als höheres Ziel aus, die Mehrheit stimmt zu weil es einem höheren Ziel dient. Das kann auch überwiegend friedlich verlaufen wie die portugiesische Nelkenrevolution zeigte. Jemand geht her und ruft zum Kampf für die Impfung auf, die Mehrheit stimmt zu weil es einem höheren Ziel dient. Wer entscheidet über die Legitimität von sogenannten höheren Zielen? In einem funktionierenden Rechtsstaat sollte es die Justiz sein. Es kann viele Meinungen geben, doch kann sich keine Partei über die Republik stellen.

        Man kann für oder gegen Klassenkampf und Impfpflicht argumentieren, das muss eine stabile Demokratie zulassen. Aufgabe der Politik ist es Menschenrechte und Konzerninteressen in Balance zu halten, gelingt das nicht mehr dann läuft man wie jetzt Gefahr von juristischen, journalistischen und ökonomischen Auseinandersetzungen, Boykotten, Klagen, usw. Die Wortwahl ist von allen Seiten leider eher eskalierend als dialogfindend.

        • Eine Demokratie zeichnet sich dadurch aus, dass auch die Interessen von Minderheiten gewahrt bleiben auch wenn sich die Mehrheit dagegen entscheidet. Eine Demokratie ist keine Diktatur der Mehrheit. Im Normalfall funktionierte das in Österreich sehr gut, außer wenn die Politik zur Polarisierung anstiftet um Stimmen zu lukrieren.

    • Ich vermute auch sie können es sich lebhaft vorstellen welche Reaktionen es hervorrufen würde wenn bei uns ein Arbeitnehmer im Gesundheitsberuf dieses Recht in Anspruch nehmen möchte. Ich befürchte dass er zur Lachnummer erklärt wird. Im günstigsten Fall.

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