Samstag, April 27, 2024

Griechischer Komponist Mikis Theodorakis gestorben (96)

Der griechische Komponist Mikis Theodorakis ist am Donnerstag im Alter von 96 Jahren in Athen gestorben, teilte das griechische Kultusministerium mit. Theodorakis wurde in seiner Heimat als Volksheld verehrt.

Wien, 02. September 2021 |  Auch international erlangte er als Musiker, Schriftsteller, Politiker und kritischer Geist Berühmtheit. Nach der Nachricht seines Todes unterbrachen Radio- und Fernsehsender in Griechenland ihre Programme, um die Musik des Komponisten zu spielen und an ihn zu erinnern.

Für viele Griechen ist Theodorakis bis heute die “Stimme des Volkes”. Seine Musik galt den Menschen vor allem in historisch schweren Zeiten wie etwa der griechischen Militärdiktatur von 1967 bis 1974 als Trost, aber auch als Zeichen des Widerstands.

Widerstandskämpfer

Der 1925 geborene Theodorakis war während des Zweiten Weltkriegs Widerstandskämpfer und kämpfte beim anschließenden Bürgerkrieg (1946 bis 1949) mit den Linken, weshalb er später in einem Lager interniert und schwer gefoltert wurde. Auch gegen die Militärdiktatur ging er in den Widerstand und wurde festgenommen und gefoltert. Anschließend durfte er auf internationalen Druck hin ausreisen und lebte bis 1974 in Paris im Exil.

In Paris und auch in Athen hatte Theodorakis zuvor Ende der 40er- und Anfang der 50er-Jahre Musik studiert. Nachdem er zunächst klassische Musik komponierte, wandte er sich in den 60er-Jahren wieder seinen Wurzeln zu und machte die griechische Musik populär. Zum Film “Alexis Sorbas” mit Anthony Quinn in der Hauptrolle lieferte er die Filmmusik – sie machte ihn weltweit bekannt.

(bf/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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9 Kommentare

  1. Mikis Theodorakis wurde zurecht als Volksheld verehrt. Trat nahtlos als Vertreter für das humanitäre pazifistische Griechenland, in die Fußstapfen von seinem Bruder im Geiste, Nikos Kazantzakis und beschämte mit seinem Widerstandsgeist gegen Faschismus und Unmenschlichkeit schon so manche Regierungen im “Staate Hellas”. Wird wohl ein Staatsbegräbnis geben. Hoffentlich wird da so manchem bewusst, dass die
    Symbolfigur Alexis Zorbas, der ja immer direkten Zusammenhang mit dem genialen Komponisten gebracht wird ein Migrant war der in Griechenland sein Heil suchte. Wie in seinem Land in der Vergangenheit und aktuell mit Migranten, Asylanten und Flüchtlingen umgegangen wird, hat den großen Humanisten mit Sicherheit zutiefst betroffen gemacht.

  2. Ein großartiger Mensch, ein großartiger Künstler und ein großer Demokrat und Kämpfer für die Freiheit. Er hat uns so vieles hinterlassen. RIP

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