Mittwoch, April 24, 2024

Hollywood-Stars gegen Abtreibungsgesetz – »Entwurf für ähnliche Gesetze«

»Entwurf für ähnliche Gesetze«

Das neue “Herzschlag”-Gesetz in Texas verbietet Abtreibungen nach etwa der sechsten Schwangerschaftswoche. Hollywood-Stars lehnen sich jetzt dagegen auf.

Texas, 03. September 2021 | Dutzende Hollywood-Stars und Künstler, darunter die Oscar-Preisträgerinnen Reese Witherspoon (45) und Rita Moreno (89), laufen gegen das strenge neue Gesetz zu Schwangerschaftsabbrüchen im US-Bundesstaat Texas Sturm. “Ich stehe hinter den Frauen von Texas, die verfassungsmäßig das Recht haben, über ihre Gesundheit und ihren Körper zu entscheiden”, schrieb Witherspoon am Donnerstag auf Twitter.

„Blaupause für andere Bundesstaaten“

Witherspoon verlinkte einen Aufruf der Familienplanungsorganisation “Planned Parenthood”, die mit einer Petition zur Gegenwehr aufruft. US-Sängerin Pink mahnte auf Twitter, das “extreme” Abtreibungs-Verbot in Texas werde als Blaupause für ähnliche Gesetze in anderen Bundesstaaten dienen, wenn nichts dagegen unternommen werde.

Schauspielerin Kerry Washington rief zum Kampf für Selbstbestimmung und freie Nachwuchsplanung auf. Auch Amy Schumer, Eva Longoria, Bella Hadid, Dua Lipa, Elizabeth Banks und viele weitere Prominente stellten sich hinter die Aktion.

Abtreibung selbst nach Vergewaltigung illegal

Bis zuletzt hatten viele Menschen in Texas gehofft, dass der Oberste Gerichtshof einschreiten würde. Doch in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch schwiegen die neun Richterinnen und Richter zum neuen Abtreibungsgesetz in dem republikanisch regierten Bundesstaat. Damit trat es in Kraft.

Demnach sind Abtreibungen, sobald der Herzschlag des Fötus festgestellt worden ist, illegal. Das kann schon in der sechsten Schwangerschaftswoche der Fall sein. Viele Frauen wissen zu diesen Zeitpunkt noch nicht einmal, dass sie schwanger sind. Ausnahmen für Vergewaltigungen von Erwachsenen oder Minderjährigen sind nicht vorgesehen.

Belohnung für „Whistleblower“

Die Besonderheit des neuen Gesetzes liegt aber auch in der Vollstreckung. Es schreibt nämlich fest, dass das Gesetz nicht von den Behörden, sondern von Bürgern durchgesetzt werden soll. Diese dürfen Abtreibungshelfer verklagen. Wenn diese Kläger Erfolg haben, sollen sie für jede “illegale” Abtreibung eine Belohnung von mindestens 10.000 Dollar erhalten sowie Anwaltskosten erstattet bekommen. Laut Gesetz müssen die Klagenden nicht in Texas leben – Bürger aus allen US-Bundesstaaten können so faktisch Abtreibungskliniken schließen.

Alexis McGill, Vorsitzende der Organisation „Planned Parenthood“, nannte das Gesetz eine Einladung zu Selbstjustiz und Denunziantentum. Die Anti-Abtreibungs-Organisation „Texas Right to Life“ betreibe bereits eine Webseite für von ihr so bezeichnete „Whistleblower“.

(jz/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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3 Kommentare

  1. Gilt dieses Gesetz auch für republikanische Politikerinnen und deren Töchter bzw. die Frauen und Töchter republikanischer Politiker?

  2. Hollywood-Stars? Na dann…..

    Und “Recht über Gesundheit und Körper”? Sind das nicht genau dieselben Gestalten, die den Frauen am Liebsten die Prostitution verbieten und Menschen die Corona-Spritze aufzwingen wollen?

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