„Gegen all euer Leiden verschreibe ich euch Lachen“, sagte der französische Arzt und Humanist François Rabelais. Die wöchentliche Dosis Medizin verabreicht Fritz Rabensteiner.
Fritz Rabensteiner
Wien, 11. Dezember 2021 | Die ÖVP hat die Lücken rasch geschlossen. Sebastian Kurz ist Geschichte, Alexander Schallenberg ist im Außenamt zurück und Michael Linhart gilt als verschollen. Als neue Generalsekretärin wurde Laura, die Frau von Michael Wendler, installiert. Und Karl Nehammer ist der neue Bundeskanzler. Aber ihm bleibt wenig Zeit, um sich in seiner neuen Rolle zurecht zu finden. Damit es von Anfang an richtig flutscht, hat Johanna Mikl-Leitner seine Ausbildung übernommen.
Nehammer: „Schehr geehrter Herr Bundeschpräsident.“
Mikl-Leitner: „Na Karli, so net. Du muasst sogn: Sehr geehrter Herr Bundespräsident. Bitte sprich klar und deutlich. Du derfst net reden wia a Tiroler. Probier‘s no amoi.“
Nehammer: „Schehr….sehr geehrter Herr Bundespräschident.“
Platter: „Iatz hosch Präschident g’sogt.“
Mikl-Leitner: „Misch di net eini, Günther, du mit dein Hottentottendialekt. So lernt er‘s nie. Sog amoi Worcestersauce.“
Platter: „Wuschtersoß.“
Mikl-Leitner: „Net du, der Karli. Und jetzt gib endlich a Ruah, der Bundeskanzler g’hert mir.“
Platter: „Da Bundeskanzler keascht dir?“
Mikl-Leitner: „Wem denn sunst? Kumm Karli. Auf geht’s. Sehr geehrter Herr Wuschter….Herr Bundespräsident. Des muass doch zum Schoffen sein, is jo ka Raketenwischen…wissenschaft.“
Platter: „Wiaso keascht da Bundesch…Bundeskanzler dir?“
Mikl-Leitner: „A so hoit. Karli, host da scho g’merkt, wia die neichn Minister haßn und wem sie g‘hern?“
Nehammer: „Da Brunner g’hert dem Wallner, da Karner, der g‘hert dir und da Polasek dem Sützenhofer.“
Mikl-Leitner: „Herrgott noch amoi, des is da Polaschek vom Schützenhofer.“
Nehammer: „I trau ma ka sch mehr sogn.“
Platter: „Hanni, so geht des nit. Du hosch eh scho den Innenminister. Der Karli keascht uns ollen. Auf jeden Foi muass er dringend zu an Logopäden. Er zischelt.“
Mikl-Leitner: „A so a Bledsinn. Der Karli braucht kann Logopäden. Sei froh, dass ma dir die Sramböck…Schramböck lossn hom.“
Platter: „Und des isch a guat so. Die Gretl hot Expertise.“
Mikl-Leitner: „In wos?“
Platter: „Bei dem Computerzeug.“
Mikl-Platter: „Geh bitte, des is doch ka IT-Expertin. Die stolpert übers WLAN-Kabel, isst beim Fernsehen Mikrochips und schätzt ihr eigene Telefonnummer. Die Frau hätt‘ austauscht g’hert. Und die Kösch…Köstinger glei dazua. Die zwa san sowas von…“
Platter: „Oiso bitte, die Gretl konn ma nit mit der Köschtinger….“
Nehammer: „Köstinger, Günther. Köstinger.“
Platter: „Sog i jo.“
Mikl-Leitner: „Do schau her. Super, Karli. Auf amoi kaun er’s. Jetzt passt‘s. I hob g’wusst, du host Talent. Wir brauch’n fiar di kan Logopäden.“
Platter: „Wett ma? Er kimmt ma vie wia der oane, der oiwoi Stoana auf’n Berg auffi g’rollt hot und daun sans eahm wieda ocha kugelt. Wia hot der g’hoasn?“
Nehammer: „Schischyphusch.“
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Titelbild: APA Picturedesk