Dienstag, Oktober 8, 2024

NEOS wollen 3G in Öffis – Gesundheitsministerium lehnt ab

Gesundheitsministerium lehnt ab

Nur mehr geimpft, genesen oder getestet in der Bim. Gegenüber dem “Kurier” fordert NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker die 3G-Regel für den öffentlichen Verkehr. Das Gesundheitsministerium lehnt ab.

Wien, 13. Dezember 2021 | Seit Montag ist der Lockdown wieder vorbei. Für einen Großteil der Bereiche wie Handel und Gastronomie gilt die 2G-Regel, heißt: Nur Geimpfte oder Genesene dürfen hinein. Im öffentlichen Verkehr reicht derzeit noch das Tragen einer FFP2-Maske. Die NEOS wollen das nun ändern. Gesundheitssprecher Gerald Loacker fordert gegenüber dem „Kurier“ eine 3G-Regel im öffentlichen Verkehr.

3G-Kontrolle wie Fahrschein

“Wer mit dem Zug von Wien nach Klagenfurt oder von St. Pölten nach Bregenz fährt, sitzt derzeit möglicherweise stundenlang neben Personen, die weder geimpft noch getestet sind“, sagt Loacker. Dass bei einer langen Fahrt die Maske nie abgenommen werde, um etwa zu trinken oder zu essen, sei „Illusion“ für Loacker. In den öffentlichen Verkehrsmitteln wie U-Bahn und Straßenbahn sei zwar die Verweildauer deutlich kürzer als in Zügen, dafür seien die Menschen enger aneinandergedrängt.

Loacker meint dazu: „Wenn man sich vor Augen führt, wie schlampig Masken oft getragen werden, ist auch hier die Zumutung unerträglich, dass ungeimpfte und nicht getestete Personen direkt neben Fahrgästen stehen, die möglicherweise gesundheitlich angeschlagen sind oder bei denen die Impfung nicht die volle Wirkung entfaltet.“

Die Kontrolle soll dabei für den pinken Gesundheitssprecher wie eine Fahrscheinkontrolle ablaufen, entweder gleich beim Einsteigen oder wenn der Kontrolleur danach fragt. Wer ohne 3G-Nachweis angetroffen wird, soll aussteigen und eine Geldstrafe nach dem Vorbild des Schwarzfahrens bezahlen.

Gesundheitsministerium blockt ab

Das Gesundheitsministerium lehnt den NEOS-Vorschlag ab. Das Gesundheitsministerium argumentiert seine Absage damit, dass der öffentliche Verkehr – wie etwa Lebensmittelhändler – zur Befriedigung zentraler Bedürfnisse diene. Andere Staaten haben mit derartigen Maßnahmen allerdings kein Problem, etwa Deutschland. Zutritt zu Öffis gibt es dort seit Ende November nur noch für negativ Getestete, Geimpfte oder Genesene. In den Verkehrsmitteln werden Stichprobenkontrollen durchgeführt. In Italien ist das in ähnlicher Version geplant. Auf den Fahrkarten müssen künftig Informationen über den Corona-Status angeführt werden. Dabei sollen Nahverkehrsunternehmen Informationen über den Grünen Pass bekommen.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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