Hacker:
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) erwartet, dass die Omikron-Variante BA.2 nach den Semesterferien die meisten positiven Fälle ausmachen wird. Die Lage in den Spitälern dürfte angespannt bleiben.
Wien, 04.02.2022 | Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) erwartet, dass nach den Semesterferien die Omikron-Untervariante BA.2 dominant sein wird. Hacker sieht die Variante zwar nicht als “großen Gamechanger”, wie er am 4. Februar im Ö1-Morgenjournal sagte, die Lage in den Spitälern dürfte aber angespannt bleiben. Derzeit macht BA.2 in Wien durchschnittlich 15 Prozent der gemeldeten Fälle aus.
Auswirkungen noch nicht vorhersehbar
Um vorherzusagen, wie sich die neue Variante auswirken wird, gibt es laut Hacker noch zu wenig internationale Erfahrungen, aber: “Wenn wir nach Dänemark schauen, da haben sich die Zahlen noch einmal verdoppelt.“ Trotz strenger Schutzmaßnahmen und überstandener Welle mit der Omikron-Urvariante BA.1. Für kommende Woche erwartet Peter Hacker niedrigere Neuinfektions-Zahlen, weil die Schultestungen aufgrund der Ferien wegfallen. Sobald die Urlauber zurückgekehrt sind, dürfte sich die volle Wirkung der neuen Variante zeigen. Mit mehr schweren Erkrankungen rechnet Hacker nicht, aufgrund der stark steigenden Fallzahlen in Dänemark aber auch nicht mit einer Entlastung der Spitäler.
Weniger Intensivfälle, aber viele schwere Erkrankungen
Stand Freitagvormittag liegen laut Gesundheitsministerium österreichweit 199 Corona-Infizierte auf der Intensivstation, in Wien sind es 76. Auf Normalstationen liegen österreichweit 1.807 Infizierte, in Wien 547. In Wien sei der Belag auf den Intensivstationen aktuell also nicht so hoch wie in anderen Wellen. Insgesamt liegen aber 450 Patienten insgesamt mit schweren Erkrankungen im Spital, vergleichsweise weniger Betroffene mit Lungenproblemen, aber mehr mit Erkrankungen der inneren und der Herz-Kreislauf-Organe, berichtete Hacker.
Ungeimpfte dürften zu Infektionstreibern werden
Das Hauptproblem seien, so Hacker, nach wie vor Menschen, die sich noch nicht impfen haben lassen. Das dürfte sich mit BA.2 noch verstärken. Erste Daten aus Dänemark weisen darauf hin, dass Ungeimpfte BA.2 häufiger weitergeben als Geimpfte. Mikrobiologie Martin Moder fasst die Erkenntnisse aus Dänemarkt auf Twitter folgendermaßen zusammen: „Mit dem Aufkommen von BA.2 könnten Ungeimpfte vermehrt zu Infektionstreibern werden.“
Unendlich spannende Daten zur #Omikron Subvariante BA.2, die sich vermutlich gegen die derzeit dominante BA.1 Variante durchsetzen wird. Infektionsanfälligkeit, Weitergabe, usw. – Arbeit aus Dänemark mit tausenden Haushalts Infektionen https://t.co/p5x7rn5Ahh [1/5]
— Martin Moder (@Martin_Moder) January 31, 2022
Laut dem Infektiologen Christian Drosten ist die dritte Impfung als Schutz vor Omikron entscheidend. Sie sorgt für eine Immunreaktion, die „besser, spezieller und nachhaltiger“ ist, sagte er im jüngsten „Coronavirus-Update“ von „NDR-Info“.
(pma/apa)
Titelbild: APA Picturedesk