Dienstag, April 30, 2024

KH Nord kostete 1,26 Milliarden Euro

Das ist ein Unterüberschrift

Die Schlussabrechnung der Wiener Klinik Floridsdorf ist da. Das “politisch heißumfehdete Projekt”, wie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) es bei der Präsentation am Montag bezeichnete, kostete demnach rund 1,26 Milliarden Euro.

Wien, 07. Feburar 2022 | Insgesamt 1,262 Milliarden Euro kostete das Megaspital im Norden Wiens. Das berichteten Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und der stellvertretende Generaldirektor des Gesundheitsverbunds, Herwig Wetzlinger, am Montag in einer Pressekonferenz. Das 2019 in Betrieb gegangene KH Nord war angesichts zahlreicher Probleme beim Bau immer wieder in den Schlagzeilen.

Inzwischen konnte mit Hunderten beteiligten Firmen eine Einigung erzielt werden. Lediglich drei Verfahren gegen Auftragnehmer müssen noch gerichtlich geklärt werden. 400 Millionen Euro an Mehrkosten konnten abgewehrt werden, hieß es.

KH Nord teurer als ursprünglich angenommen

Die Gesamtsumme liege unter den vom Rechnungshof prognostizierten 1,41 Milliarden Euro, betonte Hacker. Auch sei sie geringer als seine politische Vorgabe – also der von ihm 2018 vorgegebene Höchstgrenze von 1,341 Milliarden Euro. Die Schätzung des Rechnungshofs habe ihn und die Stadt damals “nicht beglückt”. Darum habe er sich die Frage gestellt, wie eine “realistische Zielsetzung” aussehen könnte. Hacker zeigte sich zufrieden, dass diese nun unterschritten worden sei.

Stadtrat Hacker bei der Präsentation am Montag (Bild: APA)

Teurer als ursprünglich berechnet kommt das Krankenhaus aber jedenfalls. 829 Millionen Euro seien zunächst veranschlagt worden, sagte Wetzlinger. Man dürfe aber den angesichts der langen Errichtungsdauer deutlichen Preisanstieg nicht vergessen. Man liege nun – wenn man den damaligen Betrag valorisiere – 25 Prozent über der Prognose. Damit befinde man sich in der auch vom Rechnungshof dargelegten Bandbreite für derartige Projekte, beteuerte er. Dieser habe befunden, dass sogar 30 Prozent akzeptabel wären.

Für die Schlussabrechnung wurde ein mehrstufiger Prozess zu Rechnungsprüfungen und Mehrkostenforderungen aufgesetzt. Geprüft wurde etwa von der Bauaufsicht, dem Planungsteam, der Projektsteuerung und der begleitenden Kontrolle. In Einzelfällen konnten Korrekturen von mehr als 90 Prozent des geforderten Betrags erzielt werden, hieß es heute. Als Beispiel wurde der – ob seines hohen Preises bereits medial präsente – Bauzaun genannt. Hier lag der Angebotspreis bei 826.000 Euro. Tatsächlich abgerechnet wurden nun 38.000 Euro.

“Energiering” kostete 90.000 Euro

In anderen Fällen war man weniger erfolgreich. Der berühmte “Energiering”, also die Beauftragung eines Energetikers, musste letztendlich beglichen werden. Er schlug mit rund 90.000 Euro zu Buche. Die Rechnung ist laut Wetzlinger zurecht gestellt worden: “Auch wenn der Inhalt dieser Leistung keinesfalls ein richtiger war.” Der Schutzring hatte auch für eine Anzeige gesorgt, wobei das entsprechende Verfahren eingestellt wurde. Die für den Auftrag verantwortliche Person im Gesundheitsverbund (damals noch Krankenanstaltenverbund KAV, Anm.) wurde jedoch vom städtischen Spitalsträger ihres Amtes enthoben.

“Ein politisch heißumfehdetes Projekt findet seinen Abschluss”, zeigte sich Stadtrat Hacker heute zufrieden. Die Erkenntnisse aus dem Projekt seien auch in eine Neuorganisation des Baumanagements eingeflossen. Dazu sei eine entsprechende Tochtergesellschaft gegründet worden.

2.500 Mitarbeiter beschäftigt

Im Großspital an der Brünner Straße hat inzwischen der – von der Coronapandemie geprägte – Alltag Einzug gehalten. Knapp 2.500 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Sie haben unter anderem bisher knapp 2.000 Covid-Patienten betreut. Laut Wetzlinger befindet man sich im Vollbetrieb, allerdings erreicht man aufgrund der Erschwernisse durch die Pandemie noch nicht in allen Abteilungen die vollen Kapazitäten.

(apa/mst)

Titelbild: APA Picturedesk

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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63 Kommentare

  1. Der Hacker gefällt mir .. immer noch und immer mehr!

    Ich spende eine Therapiestunde für die traurigen “Skandal”-Schreier.

  2. 1.25 Mrd : Oder wie der “liebe Sebastian” und sein Spezi Schmid sagen würden : 5 Medien-Budgets (a > 210 Mio. ) …

    • Genau: was die Schwürzen in nur einer Legislaturperiode für Kurz-Propaganda verschleuderten, und da sind die Nebenkosten nicht mitgerechnet. Hätte Kurz solange regiert, wie der Bau dauerte, wären es mehr als drei Weltklasse-Krankenhäuser

  3. Wie es halt immer so ist müssen Leute, die nicht deutsch verstehen oder nicht lesen können (eher beides) ihre Mäuler groß aufreissen: der Rechnungshof, die Bauaufsicht, das Planungsteam, die Projektsteuerung und die begleitende Kontrolle bestätigen, daß die Kosten im Rahmen, und sogar unterhalb der Planungskosten, geblieben sind.
    Wer aber einfach nur von vornherein gegen ein neues Krankenhaus war, muß blind sein. Jedenfalls hat der nicht gesehen, wie das SMZ-0st oder das Hanusch oder das Franz-Josef-Spital, oder wer weiß welches Wiener Spital, wie die alle aus ihren Nähten platzten.
    Und um niemanden zu beleidigen: Vielleicht können’s eh lesen, und verstehen sogar deutsch: unehrliche, falsche Kritik, wo sich nur irgendwie eine Gelegenheit gegen die bei weitem am stärksten gegen Korruption in Österreich eingestellte Partei bietet, Dreckschleudern

  4. Würd mich interessieren wieviele von den 1,26€ mrd. tatsächlich im Krankenhaus gelandet sind,
    die ÖVP hat ja gezeigt, dass sie sich gern überall mal ein bisschen was in die taschen stecken.

    • und immer wieder poppen Trolle auf, bei denen man sich fragt warum sie überhaupt hier bei ZZ sind, da deren einzige idee ist ZZ und PP ans Bein zu pissen. Bleibt doch bei euren braunen freunden auf telegram oder den farblosen mfg

  5. In Niederösterreich leben fast so viele Menschen wie in Wien. Trotzdem baut man kein 1,26 Mrd € Krankenhaus.

  6. Sonja Wehsely als Gesundheits-u. Sozialstadträtin, nach Häupl, verantwortlich für den Bau des KHNord. Verantwortlich für Anlage eines Gartens um 6,1 MioEur, verantwortlich für einen Energiering um 95.000.-Eur, verantwortlich für einen Brunnenbau um 810.000.-Eur (der nie gebaut wurde), verantwortlich für die Wartung eines Bauzaunes um 839.000.-Eur (ein Alternativangebot hätte 13.000.-Eur gekostet), verantwortlich für freihändige Expertisenvergaben in Millionenhöhe, etc.etc..Ursprünglicher Kostenvoranschlag, 825 MioEur.
    Selbst mit dieser “Erfolgsbilanz” gelang es Häupl nicht, Wehsely zu halten. Sie wurde bei Siemens versorgt. Häupl zu den Skandalen befragt rülpste gelangweilt ins Mikrofon und meinte nur, er sei kein Baumeister…
    Schön, dass es noch so viele Parteilemminge gibt, die sich darüber freuen, die (illegalen) Mehrkosten zahlen zu dürfen.
    Es muss heller werden Österreich!

    • Vielleicht brauchen Sie ja mal das KH Nord.
      Wetten, Sie werden froh sein über die Kapazitäten dieses Hauses.
      So, wie mittlerweile viele Menschen.
      Dagegen sein ist einfach.
      Es ist hell genug in Österreich

      • Freut mich lieber Samui, dass Sie die rote Korruption augenzwinkernd zur Kenntnis nehmen, oder einfach übersehen.
        Mit solch strammen Kadern hat jede Partei seine Freud…
        Im Übrigen habe ich nichts gegen eine gut funktionierende Krankenanstalt.
        Es ist noch lange nicht hell genug, deshalb
        muss es heller werden Österreich!

        • Was am KH Nord ist korrupt?
          Das sich die geplanten Kosten vermehrt haben?
          Sagen Sie mir ein Projekt in dieser Größenordnung wo das, leider, nicht so wahr.
          Wie @hagerhard schon richtig anführte, selbst im privaten Bereich werden Kostenvoranschläge oft nicht eingehalten, aber nicht wegen Korruption. Bei grossen Bauvorhaben kann man , leider, nicht alles vorher einkalkulieren.

          • Haben Sie, lieber Samui einige Auflistungen von mir in meinem ersten Post gelesen? Alles normale Vorgänge nicht wahr? Weil alles so korrekt abgelaufen ist, wurde auch ein UAusschuss eingesetzt. Aber Sie haben Recht, beim AKH ist ja auch alles korrekt abgelaufen, es wurden halt nur die Kostenvoranschläge nicht eingehalten.
            Es muss heller werden Österreich!

          • Der Samui würde den Roten alles verzeihen. Die könnten Kinder verkaufen und er würde auch noch applaudieren. Der ist dumm geboren, hat nix dazu gelrnt und davon noch die Hälfte vergessen. Der würde noch zustimmen, wenn ihm die Roten das Bier wegnehmen, obwohl ……

          • Schau Toni…ja ich bin überzeugter Rot Wähler. Und?
            Dumm geboren? Ja. . Wie Du auch. Wie jeder.
            Du stehst halt auf die Braunen. Gefällt mir nicht. Aber so ist halt Deine Geisteshaltung.
            Ich verzeihe der SPÖ nicht alles. Aber vielleicht solltest Du mal nachdenken welcher Ideologie Du nachläufst.
            Magst Du Nazis? Magst Du eine Partei die die Liste verurteilter Politiker in Österreich anführt?
            Magst Du unfähige Politiker, die noch in keiner Regierung etwas zustande gebracht haben ausser die Beschäftigung der Justiz?
            Bravo Toni…..und jetzt denk nach ob bei Dir geistig eh alles ok ist.
            Ich denke da hast Du Defizite.

          • Es wurde aber alles überprüft oder irre ich mich da als Mainstream Leser?

          • Das wird sich noch herausstellen. Vielleicht gibt es da auch noch einen Herrn Winter, wie beim AKH. Wien ist anders. Wir Tiroler sagen, in Salzburg beginnt der Balkan und Wien ist Südostasien.

            In Südostasien geht kein Auftrag ohne Geschenke.

          • 😃Hast auch einen Geldschein vom schwulen Alki bekommen?
            Persönlich?
            Bist scheinbar noch immer ganz verzückt.

      • Sachlich bleiben, der Beobachter zeigt allgemein bekannte Fehlleistungen auf. Nicht mehr, nicht weniger. Vorher informieren. Dann evtl kritisieren. Nur hier geht es um Fakten.

        • Das KH ist teurer als geplant geworden. Ja.
          Das ist aber meiner Meinung nach, nicht so ein grosser Schaden. Da wurden zb. In Kärnten viel Geld von einem schwulen Alki verbraten ohne Nutzen für die Bevölkerung.
          Dieses KH wird Leben retten und viele Menschen gesund machen.
          Darum sehe ich das nicht so eng. Wer weiß….vielleicht brauchen Sie es auch mal.

          • “nicht so ein grosser Schaden”

            Hier schrieb ein Rotbrauner Parteibückling.
            Bravo, Samui! Mit dem Geldvernichten ward ihr Rotbraunen schon immer eine Klasse für sich…

      • Lieber criticalmind, es ist ein bekanntes Phänomen, dass bei Parteien, die über einen zu langen Zeitraum eine zu hohe Machtkonzentration ausüben, auch die Korruption exponentiell ansteigt. Traurig ist nur, dass kleine stramme Parteikader, selbiges, wenn es ihre Partei betrifft, nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Betrifft es andere Parteien, sieht die Sache schon etwas anders aus, wie ja auch hier im Forum gut zu erkennen ist.
        Dass diese “Hardcoreparteigänger” damit einem, mittlerweile gefestigten korrupten System mit ihren Parteien die Mauer machen, ist traurige Realität…
        Es muss heller werden Österreich!

      • Leider falsch lieber Zackenbarsch. Es wurde ein Loch gebohrt (um einen Brunnen zu bauen) und Pläne gezeichnet. Der Brunnen wurde dann nicht gebaut, das Loch zugeschüttet. Die gesamte Aktion wurde dem Steuerzahler mit 810.000.-Eur verrechnet. Sie sehen also was bei diesem Bau alles möglich war.
        Es muss heller werden Österreich!

  7. Und? Ein leistungsfähiges Krankenhaus in Transdanubien wo sehr viele Menschen leben.
    Gut gemacht👍

  8. ich behaupt einmal, der hacker macht einen wirklich guten job.
    so ein krankenhaus zu planen und zu bauen ist kein kindergeburtstag.
    jeder der schon einmal ein haus gebaut, oder auch nur eine wohnung renoviert hat, weiss, was da an unabwägbarkeiten auf einen zukommen kann.

    ich könnt zb von meinem badezimmerumbau erzählen, der letztendlich fast das doppelte von den planungsvorgaben gekostet hat.

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