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Die ehemalige Grüne Madeleine Petrovic und der FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl traten am Dienstag gemeinsam vor die Presse, um über ihr neuestes Volksbegehren “Stoppt Lebendtier-Transportqual” zu informieren.
Vösendorf, 19. April 2022 | Die Eintragungswoche für das Volksbegehren “Stoppt Lebendtier-Transportqual” steht bevor und wird vom 2. bis 9. Mai über die Bühne gehen. Bisher wurden rund 275.000 Unterstützer verzeichnet. Der Initiator, Niederösterreichs Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ), forderte am Dienstag bei einem Pressetermin mit Tierschutz-Austria-Präsidentin Madeleine Petrovic, dass Tiere künftig nur noch “vom Bauern zu den nächstgelegenen, geeigneten Schlachthöfen transportiert werden” dürfen.
Konsument bekomme “vergiftetes Fleisch”
“Es reicht endgültig. Bis zu sieben Tage Tierqual im Lkw kreuz und quer durch Europa – diese Zustände müssen ein Ende haben”, verlangte Waldhäusl, der sich derzeit wegen Amtsmissbrauch in der Causa rund um die Verlegung von Flüchtlingen in ein Quartier in Drasenhofen vor Gericht verantworten muss. Er verwies darauf, dass täglich 3,8 Millionen Tiere “durch aller Herren Länder” transportiert würden, was jährlich 2,4 Milliarden entspreche. Bemängelt wurde zudem das Vorliegen von zeitlichen Beschränkungen. Beim stundenlangen Transport würden Stresshormone gebildet, letztlich bekomme der Konsument “vergiftetes Fleisch”.
“Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt, dass wirklich entschlossene Schritte gesetzt werden”, hob auch Petrovic hervor – der Tiere wegen und aufgrund der aktuellen Situation um steigende Energiepreise. “Wer wie ich einmal das verzweifelte Schreien nicht entwöhnter österreichischer Kälber, die bis nach Spanien gekarrt werden, gehört hat, wird es nie vergessen”, wurde geschildert. Als “besonders verwerflich” bezeichnete die Ex-Grünen-Parteichefin, deren Mitgliedschaft aufgrund ihrer impf-kritischen Haltung ruhend gestellt ist, dass ein “riesiger Anteil” tierischer Lebensmittel – etwa ein Drittel – schon bei den Handelsketten im Müll lande.
Grüne Landessprecherin: “Reines Ablenkungsmanöver”
Das Volksbegehren kann von 2. bis 9. Mai auf Gemeindeämtern oder online mittels Handysignatur unterschrieben werden. Schon vor der offiziellen Eintragungswoche übersprungen wurde die Schwelle von 100.000 Unterstützern, die für die Behandlung im Nationalrat maßgeblich ist. “Natürlich ist das Ziel, dass wir auf 500.000 Unterschriften mindestens kommen”, blickte Waldhäusl voraus. Eine Bundesländer-Tour wurde für die kommenden zwei Wochen angekündigt, ebenfalls soll es zahlreiche begleitende Videobotschaften geben.
Die Grüne Landessprecherin Helga Krismer sieht das Volksbegehren als “reines Ablenkungsmanöver”. “Gottfried Waldhäusl will hier von dem Chaos in seiner Asylpolitik ablenken und den medialen Fokus auf ein Volksbegehren legen, obwohl er selbst für Tierschutz zuständig ist.”
(apa/mst)
Titelbild: APA Picturedesk