Freitag, April 26, 2024

Peinlich: Wiener Bürgermeister ist auf Klitschko-Fake hereingefallen

Peinlich:

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ist offenbar einem gut getarnten Betrüger aufgesessen und hat mit einem falschen Vitali Klitschko videotelefoniert – ohne es zu bemerken. Die Stadt Wien ortet einen Fall von “Cyberkriminalität”, die Blauen fordern Ludwigs Rücktritt.

Wien, 25. Juni 2022 | Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ist dieser Tage Opfer eines falschen Vitali Klitschko geworden. Der stellvertretende “Bild”-Chefredakteur Paul Ronzheimer machte am Samstag via Twitter darauf aufmerksam, und auch Ludwig selbst räumte nach einer Schrecksekunde ein, bei einem Video-Gespräch getäuscht worden zu sein. Der Kiewer Bürgermeister selbst reagierte ebenfalls und mahnte, sich für Kontakte mit ihm an die offiziellen Kanäle zu halten.

Wiener Bürgermeister war völlig ahnungslos

Ludwig wurde wie Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und Madrids Stadtoberhaupt José Luis Martinez-Almeida Opfer eines mutmaßlichen Deepfakes. Während die beiden Amtskollegen aber misstrauisch wurden und die Gespräche abbrachen, soll Ludwig laut Ronzheimer die Täuschung bei dem Videocall am Mittwoch nicht bemerkt haben.

“Es gab kein Gespräch mit dem Wiener Bürgermeister”, zitierte der “Bild”-Journalist Klitschko. Ludwig selbst ließ dann wissen, dass es sich “mutmaßlich um einen schweren Fall von Cyberkriminaliät” handle. “Es gab keine Indizien dafür, dass das Gespräch nicht mit einer realen Person geführt wurde u. es zu hinterfragen”, wurde seitens der Stadt betont.

Diverse Journalisten, darunter auch Andrej Reising und Ronzheimer, sehen das anders. Man hätte durch einen schnellen Re-Check der Mail-Adresse sehr rasch dahinter kommen können, dass es sich nicht um den echten Klitschko handelte. Außerdem herrschten in Kiew gerade hitzige Sommertemperaturen – das Outfit des Fake-Klitschkos habe aber aus Mantel und Pulli bestanden. Das hätte man merken müssen, wird argumentiert.

https://twitter.com/florianklenk/status/1540698326525280257?s=20&t=-wKDghYY3BjgeroNYu_Biw

Wien gesteht Malheur ein

Man ortete einen Fall von “digitaler Kriegsführung” mit dem Ziel, das Vertrauen in die Politik zu erschüttern und die Ukraine und ihre Unterstützer zu diskreditieren. “Wir überprüfen derzeit den Hergang und werden Maßnahmen treffen, um dieser neuen Form der Cyberkriminalität künftig zu begegnen”, so die Verantwortlichen der Stadt Wien. Postings zur Videokonferenz würden umgehend gelöscht.

Gegenüber dem ORF meinte der Bürgermeister, der angebliche Kiewer Bürgermeister sei gegen Ende des Telefonats ungewöhnlich fordernd geworden. “Aber es hätte mich jetzt nicht dazu gebracht, jetzt irgendwie das zu hinterfragen”, sagte er. “Nachdem in dem Gespräch keine verfänglichen Themen behandelt worden sind, ist das im konkreten Anlassfall sicher ärgerlich, aber kein großes Problem”, meinte Ludwig.

Klitschko meldet sich zu Wort

Ronzheimer publizierte in der Folge auch noch eine Video-Reaktion des Kiewer Bürgermeisters. Dieser sprach darin von einem “falschen Klitschko”, der sich bei mehreren Bürgermeistern gemeldet und “absurde Dinge” von sich gegeben habe. “Das ist kriminelle Energie. Es muss dringend ermittelt werden, wer dahinter steckt”, so das – hoffentlich echte – Oberhaupt der Hauptstadt der Ukraine.

“Bitte passt künftig auf”, mahnte er und riet, sich für offizielle Gespräche an offizielle Kanäle zu halten. Für Gesprächspartner, die auf Deutsch oder Englisch mit ihm kommunizieren wollen, hatte Klitschko einen Hinweis parat: “Ich brauche nie einen Übersetzer.”

Vertrauliche Informationen verraten?

In Wien wurde das Missgeschick des Bürgermeisters mit Häme aufgenommen. “Jetzt hat auch Ludwig sein Ibiza”, spottete FPÖ-Landeschef Dominik Nepp in einer Aussendung. Er verlangte die sofortige Veröffentlichung der gesamten Gesprächsaufzeichnung: “Es besteht der Verdacht, dass Ludwig vertrauliche Informationen weitergegeben und strategische Interessen Wiens verraten hat. Sollte sich dies bewahrheiten, ist sein sofortiger Rücktritt fällig.”

(apa/am)

Titelbild: Screenshot/Stadt Wien

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23 Kommentare

  1. Der “falsche” Klitschko hatte Glück, dass er beim Ludwig und nicht bei einem Schnitzel gelandet ist. Den Unterschied hätte er wohl nicht bemerkt.

  2. In jedem Unternehmen mit Sicherheitsschulungen wäre dies gar nicht passiert, da Mitarbeiter darauf trainiert werden, Fake-E-Mail-Adressen zu erkennen, die hier der Ursprung waren. Da werden uns Abermillionen in Form von Steuergeldern von uns gestohlen, aber für ein 1,5h-stündiges Schulungsvideo für Politiker, die nicht mal Grundlagenkenntnisse in der IT haben, genausowenig wie in der Medizin übrigens, wie man immer noch an der Maulwindelpflicht in den Öffis erkennt, reicht es nicht.
    In welche Kanäle sind unsere Steuermillionen versickert?!

    • Woher wissen sie so genau über die IT Kenntnisse vom Ludwig Bescheid? Und ja natürlich die sind alle dumm, die Ärzte, der Ludwig und nur sie sind ein strahlendes Beispiel von Intelligenz. Merken sie eigentlich nicht die dumm ihr Post ist?

  3. Ludwig ist auch rücktrittsreif.
    Dass der Pöbel so offenkunfig eine massive Abneigung einem Spö Politiker gegenüber an den Tag legt habe ich bis dato noch nie gesehen.
    Nicht einmal der Gussenbauer mit seiner Studiengebühr hat das geschafft. Muss dazu sagen, dass die Gemüter damals so erhitzt waren, verstehe ich bis heute nicht.

    • Ludwig ist bei den Wienern außerordentlich beliebt und hat Spitzenumfragewerte auch jetzt noch. Sie sind nicht aus Wien, stimmts?

  4. Natürlich hätten ALLE erkannt, dass das Gegenüber nicht der ist, als der er sich ausgibt.

  5. Perfekt,wenn dann noch wer glaubt, dass der fidel wirkende Mitt-Sechziger Joe Biden war, der vom Radl fiel…

    • Alao ihr schreibt mit wem den, den es nicht gibt, weil ohne IP.#Danke ZackZack.
      Benkt doch mal nach …..
      Lächerlich euer Artikel
      ,

    • ‘Bin ich deswegen ein Betrüger?’

      Es gibt nur einen Oarscherkoarl
      Ein Oarscherkoarl
      Es gibt nur einen Oarscherkoarl

  6. Ludwig hat eben das getan, das er von den Bürgern einfordert… zu “glauben”.
    Bester Beweis, das eben nicht zu tun, sondern Wahrheitsbeweise einfordern !

  7. Für mich gehören die allermeisten roten Freunde leider allesamt nicht zu den allergrößen hellsten Köpfen dieses Landes. Wäre nicht so schlimm, wenn diese wenigstens wirkliche Sozialisten mit Herz und Feuer dafür wären…

  8. Vielleicht war ja der ‘Ludwig’ ah nur a Fake …
    Einen Jux wollten sie sich machen.

  9. Nur “narzisstische Egomanten” sind der Meinung, dass alle “Wichtigen” mit ihnen sprechen möchten.

  10. Ein fertiger Vollpfosten der Ludwig.
    Das einzige was der erkennt sind Wiener Schnitzel vom Schwein und sein Vorgänger, ob das Getränk auch Alkohol hat!!! Nur noch Irre was abgeht!!!

  11. Eine Person ist auf eine andere Person reingefallen. Das sind Peanuts im Vergleich zu einer Bevölkerung, die auf eine Regierung hereingefallen ist!

  12. Und der falsche Klitschko hat gedacht, er hat mit dem SPÖ-Chef geredet.
    Ich kann beide Missverständnisse verstehen.

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