Montag, April 29, 2024

160 Millionen Frauen haben keinen Zugang zu Verhütungsmitteln

Das ist eine Unterüberschrift

Mehr Menschen nutzen Verhütungsmittel als früher, trotzdem haben vor allem viele junge Frauen nicht ausreichend Zugang dazu. 

New York, 22. Juli 2022 | Obwohl mehr Menschen als je zuvor Verhütungsmittel benutzen, haben mehr als 160 Millionen Frauen und Jugendliche weiterhin einen ungedeckten Bedarf an Verhütungsmitteln. Das besagt die Schätzung eines internationalen Forschungsteams auf Basis von über 1.000 Umfragen. Dabei zeigten sich große regionale Unterschiede.

Vor allem Jugendliche und jüngere Frauen haben der Studie zufolge einen mangelhaften Zugang zu Verhütungsmitteln. Insgesamt nutzen jedoch mehr Frauen und Jugendliche im Alter von 15 bis 49 Jahren Verhütungsmittel als noch 1970. Die Nutzung ist seitdem immer weiter angestiegen: von 28 auf 48 Prozent in 2019.

Spitzenreiter Pille und Kondom

Die dominierenden Verhütungsmethoden waren in Ländern mit hohem Einkommen 2019 die Anti-Baby-Pille sowie Kondome. In Mitteleuropa, Osteuropa und Zentralasien würde zudem häufig Spirale benutzt. Die Sterilisation von Frauen habe mehr als die Hälfte aller Verhütungsmittel in Südasien ausgemacht.

Es wurde geschätzt, dass insgesamt 1,2 Milliarden Frauen Verhütungsmittel benötigen. 162,9 Million davon konnten ihren Bedarf 2019 nicht decken.

Die geringste Verfügbarkeit von modernen Verhütungsmitteln beobachteten die Forscher im Afrika südlich der Sahara, wo die Nutzung mit 24 Prozent und die Deckung der Nachfrage mit nur 52 Prozent am niedrigsten war. Demgegenüber nutzten sie in Asien, Südostasien und Ozeanien zwei Drittel der Frauen. Schlusslicht bei der Nutzung moderner Verhütungsmittel ist der Südsudan mit zwei Prozent – gegenüber Norwegen mit 88 Prozent.

70 Prozent verhüten in Österreich

In Österreich nutzten laut Studie 2019 rund 70 Prozent der Frauen von 15 bis 49 Jahren moderne Verhütungsmittel.

“Obwohl wir seit den 1970er-Jahren hervorragende Fortschritte bei der Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln auf globaler Ebene beobachten konnten, ist es noch ein langer Weg, um sicherzustellen, dass jede Frau und jedes heranwachsende Mädchen von der wirtschaftlichen und sozialen Stärkung profitieren kann, die Verhütungsmittel bieten können”, sagte Erstautorin Annie Haakenstad von der Universität Washington.

(apa/red)

Titelbild: Pixabay

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
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5 Kommentare

    • Nein. Ich hab den Artikel so verstanden, dass in gewissen Ländern Verhütung für Frauen nahezu unmöglich ist. Meine Einschätzung: Betrifft u.a. Länder, in denen der Mann “das Sagen” hat und eine kinderreiche Familie für ihn und die Gesellschaft seine Pseudo-Männlichkeit repräsentiert. Verhüten interessiert ihn nicht, denn wie er weiß, bleibt die Kindererziehung eh an der Frau “im Hause” hängen. Oder religiöse Gründe, auf die Frauen reinfallen und Männer geschickt umgehen können. Insgesamt eine Frage der Bildung und Aufklärung.

      • ….. besonders wäre auch das Selbstbestimmungsrecht und die Wertschätzung zu erwähnen, neben der Bildung sind das wichtige Indikatoren die den Umgang mit Verhütung ausmachen.
        Frauen werden oft nicht gefragt was sie wollen…

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