Freitag, April 26, 2024

Fall Kellermayr: Staatsanwaltschaft Wels ermittelt wieder

Fall Kellermayr:

Eine Woche nach dem Tod der oberösterreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, hat die Staatsanwaltschaft Wels die Ermittlungen rund um die Drohungen, die Kellermayr erhielt, wieder aufgenommen. Auch in Deutschland wird ermittelt.

Wien, 05. August 2022 | Am Donnerstag hat die Staatsanwaltschaft Wels (StA Wels) die Ermittlungen rund um die Drohungen gegen die Ärztin Lisa-Maria Kellermayr wieder aufgenommen. Mit ihrem Suizid sei die inländische Zuständigkeit wieder gegeben, sagte der Leitende Staatsanwalt Christian Hubmer gegenüber der APA. Gegenüber ZackZack sagte Hubmer, es werde gegen zwei namentlich bekannte Verdächtige ermittelt. Die verdächtigen Personen seien von der deutschen Hacktivistin „Nella“ benannt worden. Nun werde geprüft, inwieweit man ihnen – und möglicherweise noch anderen unbekannten Tätern – die Drohung nachweisen könne.

Hubmer sagte außerdem, am selben Tag, an dem „Nella“ die Namen der Verdächtigen geliefert hatte, habe man sie an die StA Berlin weitergeleitet, ebenso alle anderen relevanten Informationen, die in der Zwischenzeit eingelangt seien.

Deutsche Behörden ermitteln ebenfalls

Aus Berlin kam auf ZackZack-Nachfrage vorerst keine Antwort. In München ist seit Donnerstag die Generalstaatsanwaltschaft München mit Drohungen gegen Kellermayr befasst. Ein bayrischer Bürger hatte der Ärztin über seine Unternehmens-E-Mail-Adresse etwa angedroht, sie würde vor ein Volkstribunal gestellt werden.

Nachdem die StA Wels ihre Zuständigkeit in dem Fall geprüft und nicht festgestellt hatte, hatte sie ein Strafverfolgungsübernahmeersuchen an die StA Traunstein gestellt. Diese hatte den Fall Ende Juni wegen fehlender örtlicher Zuständigkeit an die StA München II weitergeleitet. Von dort aus ist er am Donnerstag an die übergeordnete Generalstaatsanwaltschaft gewandert, wie ZackZack auf Anfrage erfuhr.

Dort wurde er von der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus übernommen, bei der auch die Stelle des bayerischen Hate-Speech-Beauftragten angesiedelt ist. Es wird nun wegen des Tatverdachtes auf Bedrohung ermittelt. Wie die “Krone” Freitagnachmittag berichtete, hat die Generalstaatsanwaltschaft bei dem namentlich bekannten Verdächtigen Freitagmorgen eine Hausdurchsuchung durchgeführt.

Hilfenummern

In Österreich gibt es zahlreiche, kostenlose Einrichtungen und Telefonnummern, die bei Suizidgedanken und in Krisensituationen ihre Hilfe anbieten:

  • Telefonseelsorge: 142 (Notruf) rund um die Uhr erreichbar
  • Kriseninterventionszentrum: 01/406 95 95 Mo-Fr von 10-17 Uhr erreichbar
  • Rat auf Draht: 147 rund um die Uhr für Kinder und Jugendliche erreichbar
  • Psychosozialer Dienst (PSD) Wien: 0/ 31330 rund um die Uhr erreichbar
  • Männernotruf: 0800 246 247 rund um die Uhr erreichbar
  • Frauenhelpline: 0800 222 555 rund um die Uhr erreichbar

(pma)

Titelbild: VERENA LEISS / APA / picturedesk.com

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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29 Kommentare

  1. Ausgerechnet die Welser Staatsanwaltschaft ermittelt WIEDER (wohl eher ERSTMALS!).

    Genau die Staatsanwaltschaft, die bei der Hilfesuche von Frau Dr. Kellermayr durch provokantes Nichtstun aufgefallen ist?

    Das gibts nur in Oberösterreich mit seiner “alles richtig machenden” Justiz und Exekutive.

  2. Wäre schön, wenn hier mal Jemand zur Verantwortung gezogen würde.

    Habe mir gerade die ARTE-Sendung “#dreckshure” angesehen, wo es um CyberMobbing gegen Frauen geht. Erschreckend. Und vor allem die Ignoranz und Akzeptanz von Gewaltandrohungen im Netz. In der Sendung wurde auch mehrfach gesagt, dass die Behörden den Frauen geraten haben, nicht mehr im Netz aktiv zu sein. Also sie sollen ihren Mund halten. So wie laut Berichten auch die Verstorbene behandelt wurde.

    Und die Täter sind laut der Sendung erfolgreich. Mindestens ein Drittel aller betroffenen Frauen zieht sich aus den “sozialen Netzwerken” zurück. Das “Halte Deinen Mund, Du Fotze” funktioniert.

    Die Täter bleiben ungeschoren und die Opfer werden verhöhnt und ignoriert. So ist die Welt heute (leider). Beliebt ist vor Gericht, zu behaupten “ich war es nicht” oder “das ist freie Meinungsäußerung”. Die Angeklagten sind damit sehr oft erfolgreich und bleiben unbestraft. Traurig.

  3. Es ist zu begrüßen, dass gegen jene Verrückten ermittelt wird, welche ihren seltsamen Gewaltphantasien gegenüber Fr. Dr. Kellermayr im Netz freien Lauf gelassen haben. Überdies muss offenbar aber auch gegen den Pharmariesen Astra Zeneca ermittelt werden, welcher die ursprünglich offenbar im Sinne ihrer Patienten arbeitenden Ärztin durch latente Drohungen (Nötigung?, Erpressung?) dazu gebracht hat, ihre ärztlichen Pflichten zu vergessen und sich selbst zur “Impfikone” zu erklären. Nachzulesen hier: https://report24.news/suizid-aerztin-stand-auch-seitens-pharmaindustrie-unter-druck/?feed_id=19863

  4. Wir brauchen Neuwahlen!

    Unseren geschätzten Medien ist es wohl noch nicht aufgefallen, weil sie so gut geschmiert sind… Aber ÖSTERREICH WIRD GERADE ENTEIGNET UM NICHT ZU SAGEN…. “AUSGERAUBT”….. Ich find nicht, dass das ein zukunftsfähiges Konzept ist, wenn unser Land, mitsamt seinen 9 Millionen Einwohnern in den Ruin getrieben wird. Und geschätzte Gestopfte! Ihr braucht nicht glauben, dass für euch alles beim Alten bleibt, wenn 2/3 eurer Mitbürger verarmen. Das hat Konsequenzen, auch für euch…..

    “PETER PILZ SOLL ENDLICH DAMIT HERAUSRÜCKEN WAS ER ÜBER SOBOTKA IM U-AUSSCHUSS AUSGESAGT HAT!!!”

    “WIRDS BALD!!!

      • Zum 11.Mal nun, mach ich dich drauf aufmerksam, dass ich von dir nicht angeschrieben werden will. Ich empfinde deine Beiträge als gewollt herablassend und angriffslustig. Und da bist bei mir einfach falsch. Du bist aufdringlich mit deinem zwidernem Grant. Vielleicht will ihn irgend jemand anderes hier haben. Ich nicht.

        • Ich schreibe Dir jetzt zum x ten Mal.
          Wenn Du keine Antworten willst , dann darfst Du hier nicht schreiben.
          Ich kann mir auch nicht aussuchen, wer hier schreibt oder mir antwortet.
          Angenehme Nachtruhe.

  5. Es klingt ein bisschen wirr aber Ist es jetzt echt schon eine gefährliche Drohung zu behaupten jemand würde sich für seine Taten vor einem Volkstribunal verantworten müssen? Ist es dann auch eine Gefährliche Drohung zu behaupten, jemand müsse sich vor einem Geschworenengericht (ist ja nur ein anderes Wort für Volkstribunal) verantworten?

    • Korrekterweise hätte es dann natürlich heißen sollen, dass sie sich für ihre Verbrechen vor einem Geschworenengericht verantworten wird müssen. Und dies wäre dann etwas was keinen aufzuregen braucht, ganz harmlos eigentlich. Wollen sie Solches damit mitteilen?

      • Was der Schreiber damals mitteilen wollte wird er offen legen. Mein Verständnis seines Textes erkennt einen gewissen Ärger und eine schlampige Ausdrucksweise. Um seinem Text eine Gefahr entnehmen zu können muss man diese erst mal hineininterpretieren. Doch diese Vorgangsweise ist mit den Grundsätzen eines Rechtsstaates unvereinbar.

        Wer den Text liest und erst mal keine böse Absicht hineininterpretiert kann in der Tat herauslesen, was auch ihnen gelungen ist.

    • Da steht “vor einem in Zukunft einzurichtenden Volkstribunal…” damit ist eindeutig kein Geschworenengericht oder überhaupt eine ordentliche Rechtsprechung gemeint…..Nein, Ein Volkstribunal findet ohne anwaltlichen Beistand und ohne ordentlichen Richter statt…..das ist alles andere als ein Geschworenengericht.

      • Der Begriff des Volkstribunals hatte im lauf der Geschichte sehr unterschiedliche Bedeutungen und kann daher schwerlich eindeutig so verstanden werden wie Ihnen das gefällt. Um nicht bis ins römische Reich zurückzugehen könnten sie sich beispielsweise für das am 22. Jänner 1946 in Polen gebildete Oberste Volkstribunal „trybuna narodowy“ interessieren:

        https://www.klahrgesellschaft.at/Referate/Kuretsidis_2003.html

        Zweifelsohne wurden den aristokratischen Herrschern des 19 Jhdt. die Volksbeteiligung bei wichtigen Prozessen abgerungen. Die Beteiligung von Laienrichtern in Schöffen oder Geschworenengerichten bedeutet nichts anderes als das diese Gerichte den Charakter eines Volkstribunals haben. Das all das ohne anwaltlichen Beistand oder Richter stattfindet entspringt ausschließlich Ihrer Phantasie.

  6. Eingeständnis des Versagens
    Die Staatsanwaltschaft Wels hat die Ermittlungen wieder aufgenommen und unmittelbar darauf werden Datenträger sichergestellt. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde einer der Haupttäter ermittelt!
    Das ist das Eingeständnis, daß die Anzeigen der Ärztin nicht ernst genommen wurden!

    • Was musste dazu passieren?
      Dilettanten, Narzisten und faule Dreckstypen wie es dieses Land noch nicht gesehen hat. Und da kommt niemand davon, egal welches Ministerium.
      Die ergänzen sich an Anmaßung und Arroganz immer wieder.
      Also ich dacht nach der Ära Kurz kann es nicht mehr schlimmer werden, ich wurde nun jedoh eines Besseren belehrt.

    • Naja, immerhin haben sie in Wirklichkeit nicht die Verrückten umgebracht, welche offenbar zu viele Videospiele gespielt haben, sondern sie hat es selbst getan. Man hätte sie wohl dauerhaft in Schutzhaft nehmen müssen ….

    • Ist doch eh wurscht. Mittlerweile weiss doch wirklich jedes Kind was in Ö alles möglich ist.
      Um Gerechtigkeit geht es schon lange nicht mehr sondern lediglich darum wer wie über die Medien Druck ausübt. Sehen wir ja am Tod der Ärztin. Egal wo man hinschaut diese Regierung ist zu nichts im Stande, die Baustellen verkommen zu Ruinen und es werden immer mehr. Die schlimmsten aller Krisen in der zweiten Republik und die machen monatelang Urlaub. Die Politiklandschaft ist endgültig am Ende und keinerlei Alternative in Sicht. VdB hätte schon längst die Notbremse ziehen müssen, macht er aber nicht weil nicht “unabhängig” sondern befangen.
      Es wird spannend wie und wo das ganze Unheil endet.

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