Samstag, Mai 4, 2024

Mordverdacht in Wien: Zwei Frauen tot

Das ist eine Unterüberschrift

Eine Mutter und ihre Tochter wurden am Donnerstagabend tot in ihrer Wohnung gefunden. Die Polizei verdächtigt den Lebensgefährten. 

Wien, 05. August 2022 | Eine 32-Jährige und ihre 15-jährige Tochter wurden am Donnerstag tot in ihrer Wohnung in Wien-Mariahilf entdeckt. Eine Ärztin verständigte die Polizei, da die anderen Kinder der Frau – zwei Buben im Alter von sieben und neun Jahren – alleine in ihre Ordination gekommen waren. Zunächst hatte sie versucht, die Mutter zu erreichen, was nicht gelang. Die Polizisten holten daraufhin die Kinder ab und fuhren sie nach Hause.

Fahndung nach Lebensgefährten

“Sie sind in die Wohnung hinein und haben vorerst niemanden entdeckt. In einem Zimmer, dessen Tür geschlossen war, haben sie dann die beiden Leichen gefunden”, schilderte Polizeisprecher Markus Dittrich der APA am Freitag.

Das Landeskriminalamt Wien übernahm die weiteren Ermittlungen, da die Auffindungssituation auf ein Tötungsdelikt schließen ließ. Am Freitagnachmittag wurde durch eine Obduktion Fremdverschulden festgestellt, sagte Polizeisprecherin Irina Steirer gegenüber der APA.  Nun wird nach dem Lebensgefährten der Mutter gefahndet, bestätigte Polizeisprecher Markus Dittrich der APA.

Bereits 22. und 23. Frauenmord heuer

Bei den beiden Frauen handelt es sich laut APA-Zählung in diesem Jahr um die 22 und 23. mutmaßliche Tötung einer Frau in Österreich. Zuvor kam es zu 13 vollendeten mutmaßlichen Femiziden, begangen durch (Ex-)Partner. Acht weitere Frauen wurden heuer getötet, zwei von ihren Söhnen, in einem weiteren Fall gilt der Sohn als tatverdächtig, nach diesem wird noch gefahndet. Zwei Frauen wurden von anderen Frauen, drei durch Personen ohne Naheverhältnis getötet. Außerdem starb ein sechsjähriges Mädchen durch seinen Vater, der anschließend Suizid beging.

Frauenring: Krisenstab gegen Gewalt an Frauen nötig

“Es ist nur mehr zum Verzweifeln”, beklagte Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenringes, in einer Aussendung. Die Organisation befürchtet, dass es auch nach diesen Taten “wieder keine politischen Konsequenzen geben wird”. Notwendig wären ein sofortiger und ständiger Krisenstab gegen Gewalt an Frauen – in Form von notwendigen und ausreichenden Mitteln zur vollständigen Umsetzung der Istanbul-Konvention. Konkret wären dies 228 Millionen Euro jährlich und 3.000 Arbeitsplätze in der Prävention. Das wäre eine gute Basis, um umfangreiche und ganzheitliche Maßnahmen setzen zu können, hieß es in einer Aussendung.

Rauch will bei Männern ansetzen

Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) verwies auf die Bemühungen zur Prävention von Männergewalt. “Wir haben in Österreich ein verheerendes, tödliches Problem mit Gewalt in der Partnerschaft. Frauen werden getötet, weil sie Frauen sind. Es geht oft um ‘Besitzansprüche’, um Minderbewertungen der Männer gegenüber Frauen. Das muss endlich aufhören.” Man müsse direkt bei den potenziellen Tätern ansetzen, um Frauen und Kinder vor Männergewalt zu schützen. “Vor allem Männer sind aufgerufen, aktiv Verantwortung zu übernehmen und einzuschreiten, sobald sie Zeugen von Gewalt werden. Männer haben nicht das Recht über das Leben einer Frau zu entscheiden”, betonte der Ressortchef.

Edit: Update der Informationen um 17.50 Uhr.

(apa/red)

Hilfenummern

In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, Hilfe und Informationen unter:

Anlaufstellen für Männer in Krisen- und Gewaltsituationen, Beratung in Krisen sowie zur Prävention und Beendigung von Gewalt in der Familie:

Telefon-, E-Mail- und Chat-Beratung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen oder Krisenzeiten:

Titelbild:  ALEX HALADA / APA / picturedesk.com

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
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15 Kommentare

  1. Nett, dass sich diverse NGO’s wieder zu Wort melden und Maßnahmen einfordern! Darunter verstehen sie in erster Linie natürlich lukrative Posten für sich selbst. Denn ich glaube, dass sich keiner der Morde an Frauen durch Kulturfremde auch nur im Ansatz verhindern ließe. Und schon gar nicht von irgendwelchen selbsternannten Expertinnen!

  2. Und wieder 2 Frauen getötet.

    “… Nach dem Verdächtigen aus Tunesien wird seither intensiv gefahndet. Die Erhebungen sind weiterhin in vollem Gange. ….”

      • Nein, das freut mich überhaupt nicht.

        Um diese Femizide stoppen zu können, muss man sich aber einmal die Ursachen genau ansehen.

        2 Drittel der mutmaßlichen Mörder sind Österreicher. Staatsbürgerschaftsmäßig.
        Weil 80% der mutmaßlichen Mörder sind Moslems.

        Das sind Fakten.

        Und ich wehre mich gegen die Unterstellungen, die Morde wären ein (pauschales) Männer-Problem. Weil so sind die Mehrheit der Männer nicht!

        • Ich sehe hier 1. ein großes Problem (das gerne verleugnet und verschwiegen wird) und 2. habe ich auch keine Lösung dafür.

          Aber ich denke, das Problem ist ein soziales und kein Problem der Herkunft, Hautfarbe oder Religion.

          Es kommen aber fast nur Menschen aus den sozial untersten Schichten nach Europa.

  3. Zum Thema Gewalt: Thomas Walach hat Anzeige erstattet gegen die Landespolizeidirektion OÖ und die Staatsanwaltschaft Wels. Es besteht der Vorwurf des Amtsmissbrauchs in Sachen der verstorbenen Ärztin. Und ich hoffe T.W. wird dafür sogen, dass das Verfahren nicht “Daschlogn” wird. Danke an der Stelle für die Zivilcourage. Das ist mehr als die gesamte BR jemals gegen Gewalt in welcher Form auch immer unternommen hat. Denn was nützen Gesetze die nicht umgesetzt werden oder eine Polizei der es egal ist, ob Gesetze exekutierbar sind oder nicht, weil das Justizministerium schließlich ohnehin in der Hand des ideologischen Feindes ist. Auch da muss sich endlich etwas ändern.

    • Ihnen ist der Tatbestand des “Amtsmißbrauchs” geläufig oder plappern sie hier nur wieder einmal links-linken Mainstream nach?

      • Erklären Sie mir bitte im Detail was Sie mit links-linken Mainstream meinen bzw. von welchem Land Sie reden?

        Die Wahlergebnisse der letzten Jahrzehnte lassen darauf schließen, dass der Mainstream in Österreich eher rechts orientiert ist.

  4. 22 Femizide , wenn ich mich richtig erinnere. Das ist offensichtlich nicht genug für die schwarze Brut um in die Gänge zu kommen. Mittel drastisch erhöhen und Personal aufstocken, Schulungsmaßnahmen zur Sensibilisierung und Gewalt Prävention.
    Was tut unsere BR, insbesondere die schwarze Brut? Nix. Mittel kürzen. Das ist fahrlässig.

    • Erklären sie mir bitte im Detail, um beim aktuellen Fall zu bleiben, wie sie mit ihrem “Maßnahmenbündel” den Tunesier ( es gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung ) erreicht hätten?

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