Mittwoch, Dezember 11, 2024

Bundesliga Runde 7 – ZackZack-Tor

ZackZack-Tor

In Runde 7 setzte sich Salzburg an die Spitze und Rapid schickte Altach glücklich ans Tabellenende.

Wien, 5. September 2022 |

Samstagsspiele

Red Bull Salzburg – WSG Tirol (2:0): Tirol keine Generalprobe für Milan

Am Dienstag kommt der AC Milan nach Salzburg, am Samstag versuchte die WSG Tirol die Bullen an den Hörnern zu packen, geriet aber schnell unter deren Hufe. Weil Mittelfeldkünstler Luka Sucic bei den Salzburgern angeschlagen passen musste, kam mit Dion Kameri ein Jungbulle zum Zug. Er machte seine Sache überragend, verteilte gekonnt Bälle und beschleunigte das Salzburg-Spiel. Der Liga-Dominator versenkte die Kugel schon in Minute 13 ins Tirol-Tor. Ein einzelner Pass von Fernando aus dem rechten Mittelfeld überraschte die WSG-Abwehr am falschen Fuß. Noah Okafor wuchtete die Kugel zwei Meter vor dem Tor aus vollem Lauf in die Maschen. Der Videoschiedsrichter sah kein Abseits.

Am Anfang der zweiten Spielhälfte bäumten sich die Gäste aus Tirol zunächst auf, konnten ihre beste Chance durch Tim Prica aber nicht verwerten. Es kam, wie es meistens kommt: Salzburg legte nach. Nachdem WSG-Goalie Oswald zunächst einen direkten Freistoß von Maximilian Wöber sehenswert parierte, war er gegen einen abgefälschten Drehschuss von Youba Diarra chancenlos (79.). Im Finish ließ der Salzburger Chancenvernichter Benjamin Sesko noch einige hundertprozentige Torchancen ungenutzt und machte so seinen bevorstehenden Abgang nach Leipzig noch weniger dramatisch.

Ballbesitz: 66% – 34%

Schüsse aufs Tor: 11 – 1

Zweikampfquote:  56,8% – 43,2%

Austria Wien – Austria Lustenau (2:2): Latten-Orgie sorgt für Wiener Hängeköpfe

Ein ereignisreiches Spiel gab es in der Generali Arena zu bestaunen, wo die Wiener Austria ihre Heimspiele austrägt. Der bärenstarke Fridrikas hätte die Vorarlberger Gäste früh in Führung bringen können, scheiterte per Fersler aber an Austria-Schlussmann Früchtl. Zwei Minuten später schlug das Phrasenschwein zu: Wer die Tore nicht macht, der bekommt sie hinten. Nach einem Einwurf der Wiener nutzte Ranftl einen defensiven Kopfball in die Mitte per gezielter Direktabnahme zur 1:0-Führung (4.).

Danach sah Austria Wien-Trainer Manfred Schmid ratlos zu, wie sein Team nach einer Ecke für Lustenau immer schwächer wurde und Lustenau besser ins Spiel kam. Die Wiener begingen immer mehr Fouls und verloren die Anfangsdominanz der ersten fünfzehn Minuten. In Minute 27 war es dann so weit. Anderson mit dem schönen Steilpass auf – wen sonst – Fridrikas. Der Österreicher vollendete mit einen satten Schuss mitten ins Tor. Kurz darauf fast dasselbe: Anderson mit der Flanke auf Fridrikas – Latte, nicht zum letzten Mal an diesem Nachmittag. Der Aufsteiger aus Lustenau bekam durch den Ausgleich Überwasser und legte prompt nach. Ex-Lustenauer Tabakovic passte den Ball blind in die Mitte, wo Gmeiner den spontan in die Mitte gerückten Linksaußen der Wiener Austria, Martins, überspielt und rechts auf Anderson ablegt. Der trifft durch die Beine von Austria Wien-Torhüter Früchtl zum 2:1 für Lustenau (34.).

In der zweiten Hälfte nahm die Heimmannschaft den Vorarlbergern schnell das Kommando aus der Hand. Die Wiener waren optisch überlegen und belohnten sich elf Minuten nach Wiederanpfiff. Jukic nutzte das Blackout von Lustenau-Tormann Schierl, der einen harmlosen Fitz-Weitschuss nicht ordnungsgemäß klärte zum 2:2-Ausgleich (56.). Das Spiel blieb im Anschluss munter und offen, die Violetten hätten aber gewinnen müssen, doch der Fußballgott belegte das linke Torgehäuse mit einem Fluch. Zuerst scheiterte Can Keles an der Querlatte, dann pendelte auch ein Lattenknaller von Fitz nach einem Freistoß zwischen Latte und Rasen hin und her. Doch die Vorarlberger hatten Glück, nahmen das Unentschieden gerne mit in den Westen. Bei den Wienern gab es hängende Köpfe.

Ballbesitz: 58,1% – 41,9%

Schüsse aufs Tor: 6 – 4

Zweikampfquote:  44,8% – 55,2%

Sturm Graz – TSV Hartberg (0:0): Offensivlüftchen in Überzahl zu wenig

Das immer umkämpfte Steirerderby kannte wie bisher immer nur einen Favoriten: Sturm Graz. In der Merkur Arena vor über 9000 Zuschauern waren die Heimfans dem Jubel nahe. Das neue „Danish Dynamite“, William Böving, für 2,5 Millionen Euro nach Graz gekommen, tauchte nach Zuspiel von Horvat alleine vor TSV-Schlussmann Sallinger auf aber traf nur dessen ausgestreckten Fuß. Es sollte die beste Chance der Grazer im gesamten Spiel bleiben. Denn obwohl Hartberg nach zehn Minuten nur noch zu zehnt spielte, konnte Sturm an diesem Nachmittag nichts Zwingenderes mehr produzieren und holte gegen Hartberg nach ganzen 19 Eckbällen und über 70 Prozent Ballbesitz ein nur enttäuschendes 0:0. Sturm-Trainer Christian Ilzer war voll des Lobes für die Defensivleistung seines Gegners.

Ballbesitz: 71,6% – 28,4%

Schüsse aufs Tor: 8 – 1

Zweikampfquote:  46,3% – 53,7%

Sonntagsspiele

Wolfsberger AC – Austria Klagenfurt (3:4): Kärntner Hauptstädter siegen bei Torspektakel

Nach dem Steirerderby stand am Sonntagnachmittag das Kärntnerderby am Programm. Anders als das Spiel in Graz wurde das Publikum voll entschädigt, wenn auch die Auswärtsfans am Ende lachten. Das hatte sich zu Beginn noch nicht abgezeichnet. Denn der WAC begann stark, Neuzugang Maurice Malone traf mit links außerhalb des Strafraums nur die linke Stange. Kurze Zeit später stand es schon 1:0. WAC-Verteidiger Baumgartner spiele den Ball unmotiviert nach vorne. Noch unmotivierter war aber die Klagenfurter Abwehr, die sich keine Mühe machte, den schwach gespielten Ball zu berühren. So stand Tai Baribo allein vor Klagenfurt-Torwart Menzel, der keine Chance hatte (8.).

Das Tor war ein Weckruf für das Team aus der Kärntner Hauptstadt. Nach einem nicht ausreichend geklärten Eckball kam der Ball über Rieder wieder in den Strafraum, wo Innenverteidiger Nicolas Wimmer wie ein gelernter Strafraumstürmer zum 1:1-Ausgleich traf. Der Rückschlag belebte wiederum die Wolfsberger Offensivgeister. Menzel konnte einen Baribo-Fußspitzler klären. Aus einer Ecke wurde noch eine und dann stand es 2:1. Raphael Schifferl zeigte per Kopf, dass auch beim Heimteam ein Verteidiger treffen kann (28.). Nach der Logik dieser ersten Spielhälfte war klar was folgen musste: der neuerliche Ausgleich. Ex-Wolfsberger Wernitznig wurde schön in Szene gesetzt und schlug nach guter Ballmitnahme einen Idealpass auf den heranstürmenden Markus Pink. Der Klagenfurter Torgarant hatte gegen WAC-Goalie Bonmann keine Mühe (36.) Mit dem 2:2 ging es auch in die Pause.

Aus dieser kam die Pacult-Elf stärker heraus. Der Schotte Andy Irving flankte in den Strafraum, wo sich Klagenfurt-Offensivmann Cvetko geschickt wegduckte. Die WAC Abwehr war irritiert und Pink konnte per Knie zum 3:2 vollenden (60.). Wenig später spielt Irving erneut einen Ball in den WAC-Strafraum. Verteidiger Piesinger weiß nicht was er mit der Kugel machen soll und lässt ungeschickt für Cvetko abprallen. Der Klagenfurter musste nor noch an Bonmann vorbei zum 4:2 einschieben. Das tat er auch (68.). Mit dem zweifachen Treffer der Klagenfurter war die Logik des Spiels gebrochen, dem WAC gelang keine unmittelbare Antwort mehr. Erst kurz vor Schluss sorgte der auffällige griechische Neuzugang Vergos per Handelfmeter für die 3:4 Ergebniskosmetik. Bei den Klagenfurter saß jeder einzelne Schuss aufs Tor.

Ballbesitz: 53,2% – 46,8%

Schüsse aufs Tor: 5 – 4

Zweikampfquote:  40,4% – 59,6%

SCR Altach – Rapid Wien (0:1): Rapid erlöst sich bei Altacher Kellereinstieg

Weniger spektakulär als in Wolfsberg ging es am Sonntagnachmittag in Altach zu. Die Vorarlberger waren genauso hungrig auf ein Erfolgserlebnis wie Rapid, konnten es in Hälfte eins aber weniger zeigen. Fehlerhafte Vorarlberger luden Rapid zu flotten Angriffen ein, Grüll scheiterte kurz nach Anpfiff von links. Wenig später verlor Altach komplett die Zuordnung, was Rapid-Talent Yusuf Demir zum ersten Saisontreffer nutzen konnte (9.). Rapid kontrollierte daraufhin bis zum Halbzeitpfiff das Geschehen.

Wie so oft riss der Faden jedoch, was auch an der Halbzeitansprache von Altach-Trainer Klose lag. Sein Team kam wie ausgewechselt aus der Kabine, obwohl es nur an einer Position verändert war. Nimaga ersetzte im Mittelfeld Haudum. Die Altacher waren plötzlich stark in den Zweikämpfen, kombinierten gefährlich und wurden mit Distanzschüssen mehrmals gefährlich. Das Tor wollte aber nicht gelingen. In der Endphase klärte Rapid-Defensivriese Pejic eine Hereingabe von rechts an die Stange. Mit Glück sicherte sich Rapid den so dringend ersehnten Sieg. Die Leistung war in Hälfte zwei trotzdem enttäuschend. Altach war mit der Niederlage letzter, weil Ried beim LASK punkten konnte.

Ballbesitz: 52,3% – 47,7%

Schüsse aufs Tor: 1 – 3

Zweikampfquote:  52,3% – 47,7%

LASK – Ried (1:1): Linzer vergeben in Unterzahl Tabellenführung

Der Tabellenführer aus Linz war schnell in Unterzahl, nachdem Stürmer Ljubicic nach einem Racheakt vom Platz gestellt wurde. Trotzdem ging man durch Ausnahmekicker Nakamura kurz vor dem Pausenpfiff mit 1:0 in Führung.

In der zweiten Hälfte wurde auch ein Rieder ausgeschlossen. Absurderweise belebte das das Angriffsspiel der Gäste, die durch Philipp Pomer zum verdienten Ausgleich kamen (77.) und diesen auch bis zum Ende halten konnten. Durch das Unentschieden eroberte Salzburg die Tabellenführung vom LASK.

Ballbesitz: 38,7% – 61,3%

Schüsse aufs Tor: 4 – 7

Zweikampfquote:  49,5% – 50,5%

(dp)

Titelbild: ZackZack / Christopher Glanzl

Autor

  • DanielPilz

    Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.

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