Dienstag, April 30, 2024

Polit-Barometer: Diesen Minister kennt fast niemand

Das „heute“-Politbarometer fragt regelmäßig nach den Vertrauenswerten von Österreichs Spitzenpolitikern. Ein ÖVP-Minister sticht besonders heraus: Denn fast niemand kennt ihn, oder hat eine Meinung zu ihm.

Wien | Hand aufs Herz: Wie heißt Österreichs Landwirtschaftsminister? Falls sie diese Frage nicht wie aus der Pistole geschossen beantworten konnten, dürften sie nicht alleine sein. Denn aus dem „heute“-Politbarometer, das positive und negative Bewertungen über Österreichs Spitzenpolitiker erhebt, wird ersichtlich, dass sehr wenige der Befragten mit dem Namen Norbert Totschnig (ÖVP) etwas anfangen können.

Totsch-Wer?

40 Prozent kennen Totschnig nicht oder haben keine Meinung zu ihm. Damit ist er unter den Ministern der türkis-grünen Regierung einsame Spitze der Unbekanntheit. Der Vorletzte der No-Names der Regierung ist überraschend Innenminister Gerhard Karner, ihn kennen 29 Prozent nicht. Doch nicht nur die Unbekanntheitswerte Totschnigs sind hoch. Denn weitere 42 Prozent bewerten den Köstinger-Nachfolger als weder positiv noch negativ. Gerade einmal fünf Prozent attestieren Totschnig gute Arbeit, aufgrund seiner Unbekanntheit folgen allerdings auch nur 13 Prozent negative Stimmen.

Rauch überraschend an der Spitze

Die meisten positiven Stimmen fing in der neuen Erhebung Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ein. Er kommt auf 25 Prozent positive Rückmeldungen zu 23 Prozent negativen, dicht gefolgt von Justizministerin Alma Zadic (+25/-24, ebenfalls Grüne). Platz 3 bei den Positiv-Nennungen geht überraschend an FPÖ-Chef Herbert Kickl mit Plus 24 Prozent. Allerdings sammelte Kickl auch 52 Prozent negative, die meisten von allen erhobenen Personen. Bundeskanzler Karl Nehammer kommt auf Plus 21 und Minus 39 Prozent.

Die beiden Oppositionsparteichefinnen Beate Meinl-Reisinger (NEOS) und Pamela Rendi-Wagner kommen jeweils auf Plus 18 Prozent. Allerdings sammelte die NEOS-Frontfrau deutlich weniger negative Stimmen. Meinl-Reisinger kommt auf Minus 29 Prozent Stimmen, Rendi-Wagner auf Minus 42 Prozent.

Titelbild: EVA MANHART / APA / picturedesk.com/ Pixabay/ Montage

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

13 Kommentare

  1. Der Landwirtschaftsminister ist im Grunde nichts anderes als ein Standesvertreter für die Bauernschaft. So etwas wie Landwirtschaftspolitik existiert in Österreich nicht. Warum sollte also die Bevölkerung abseits der Bauern diesen Mann kennen? Die ÖVP hat diese Agenden seit Jahrzehnten für sich reklamiert und fühlt sich nur dafür zuständig Steuergeld an die Bauern zu verteilen. Irgendwelche Visionen oder Ideen für die Zukunft gibts nicht. Hauptsache Geld kann verteilt werden um ÖVP Wähler bei der Stange zu halten. Leider nehmen die Steuerzahler das als gegeben hin, ohne auch nur irgend eine Mitsprache zu fordern. Mit der Art wie derzeit Landwirtschaft betrieben wird sind nämlich nur die wenigsten einverstanden.

    • Wie die Faust aufs Auge getroffen. Wer vertritt die armen Tiere die immer noch aufs ärgste gequält werden? Sicher nicht dieser Herr.

  2. Ein weiteres Indiz, PRW ist bedauerlicherweise nicht die Idealbesetzung für die Sozialdemokratische Bewegung. Es ist nunmehr keine Frage des ob sondern des wann. Wenn man sich weiterhin mit unter 20% zufriedengeben möchte, dann stimmt die Richtung. Das man den “Herrn über die Landwirtschaft” wenig Aufmerksamkeit zukommen lässt, liegt vermeintlich momentan bei den Problemstellungen der Bundesregierung. Allerdings ist auch er garantiert kein Gewinn für diese Land. Er hat einfach nur “Glück” nicht allzusehr aufzufallen. Vermutlich ist man auch bei diesem ÖVP Subjekt schnell fündig, wenn man nur wollte.

    • Die ELGA Schweinereien sind nahezu legendär. Da bietet sich natürlich eine Aufweichung des Reglement um auf sensible Gesundheitsdaten zuzugreifen nahezu an. Diese Grüne BANDE (ja, ich nenne dieses verbrecherische Konglomerat beim Namen) ist unerträglich geworden. “Pharmahuren” und “Huren der Reichen”, was kann da schon schief gehen?

      • Und die Datenschützer scheinen einkassiert worden zu sein….wie auch unsere Medien.

        Bald gibts bestimmt noch den gesetzlichen Freibrief für Mediziner, dass sie Patientdaten verkaufen dürfen….

        • Nun Österreich hat in Max Schrems einen recht passablen Datenschutzaktivist. Leider ist er während der Pandemie in seinen Kreisen in Ungnade gefallen auf Grund diverser Aussagen. Im Großen und Ganzen ein solider Jurist mit brauchbaren Ansätzen. Das er die NEOS berät (in digitaler Hinsicht) finde ich nicht gut. Er zählte auch zeitweise zum überparteilichen Personenkomitee Herrn Kerns (ich glaube 2017). Nun, er ist noch recht jung, ich hoffe er findet eine klare Linie. Persönlich haben wir zeitweise gegen Facebook agiert, da war ich hingegen sehr begeistert von seiner Arbeit.

        • Die Datenschützer sind nicht einkassiert worden, aber was nützt es wenn’s der Regierung wurscht ist was die sagen.

    • So wie ELGA derzeit funktioniert machts nicht wirklich Sinn. Es gibt viele Doppelgleisigkeiten deshalb sollten Befunde eines Patienten auch von allen Ärzten (nur von den Ärzten) eingesehen werden können. Alternativ kann man von ELGA aussteigen wenn man will. Ich möchte z.B. nicht, dass ein Arzt die Diagnose seines Kollegen liest, wenn ich eine zweite Meinung einhole. Deshalb bin ich nicht bei ELGA.

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Weiss in Dubai

Denn: ZackZack bist auch DU!