Samstag, Mai 18, 2024

Aufgepasst bei FinanzOnline! AK warnt eindringlich

Die Arbeiterkammer Vorarlberg warnt vor der Verwendung des digitalen Assistenten bei der Arbeitnehmerveranlagung auf FinanzOnline. Dieser könne hunderte Euro kosten.

Wien | Die vermeintliche Hilfestellung erkenne viele Steuersparpotenziale gar nicht – so könne das Tool Bürgern und Bürgerinnen hunderte Euro kosten. Man rate daher derzeit dringend davon ab, den Assistenten in Anspruch zu nehmen, so Eva-Maria Düringer von der AK.

500 Euro gekostet

Die AK berichtete in ihrer Aussendung von einer Steuerzahlerin, die 2022 für ihre Arbeitnehmerveranlagung erstmals den Assistenten von FinanzOnline verwendet hatte. Das Resultat war ein Guthaben von 123 Euro, rund 500 Euro weniger als im Vorjahr. Als sie das Formular neuerlich ohne Hilfe des Assistenten ausfüllte, betrug ihr Guthaben plötzlich 635 Euro. Der Assistent hätte sie demnach beinahe über 500 Euro an Steuerrückzahlung gekostet.

“Wir kennen das Problem”, sah Eva-Maria Düringer keinen Einzelfall. Der Grund für die Differenz liege darin, dass der Assistent nicht personalisiert sei, also die Werte des Vorjahres nicht erkenne. Anschaffungen aus den Vorjahren, für die noch Abschreibungen möglich wären, würden ohne diese Vergleichsmöglichkeit leicht vergessen. Zudem seien die Fragestellungen des Tools problematisch. So stelle dieses etwa mehrere Fragen zu Pendlerpauschale oder Werbungskosten, aber keine zu Ausgaben für Fachliteratur.

Finanzministerium arbeitet an Verbesserung

“Wir wissen, dass das Bundesministerium für Finanzen daran arbeitet, Finanz-Online zu verbessern”, so Düringer, aber derzeit müsse man davon abraten, den Assistenten zu verwenden. Die AK Vorarlberg bietet ihren Mitgliedern über einen Online-Steuerservice oder über Webinare zu Steuerfragen Hilfestellungen an.

Titelbild: BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

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17 Kommentare

  1. Also wenn das Problem im Finanzministerium bekannt ist, dann frag ich mich warum man dann nicht Betrug in Betracht zieht. Wir haben bedingten Vorsatz, Bereicherungsabsicht und das täuschen über Tatsachen. Also alles was es braucht für eine Anklage.

  2. Die 120 Millionen € (oder so) Steuernachlass für Wolf müssen ja irgendwo wieder hereingeholt werden. Versteht doch jeder!

  3. Wusste gar nicht das es so was gibt. Brauch ich nicht, mach ich ganz altmodisch selber mit Hilfe eines Formulars.

    • Sie sind mit Finanz-Online nach den ersten Einstiegshürden wesentlich schneller und auch immer aktuell informiert, inkl. Link in die SV.
      Tipp: Sie können die fertige gespeicherte, aber noch ungeprüfte, Steuererklärung noch beliebig variieren und über den Button Vorberechnung diskret ausprobieren, welche Erklärungsvariante Ihnen die geringste Steuer bzw. die höchste Rückzahlung beschert.

  4. Finanz-Online ist eine eierlegende Wollmilchsau. Für die Komplexität der Anforderungen eigentlich erstaunlich gut.
    Allerdings spiegelt sich in der individuellen Erfordernis einen Assistenten in Anspruch nehmen zu müssen, eher das in Österreich leider weit verbreitete Defizit des Finanzwissens. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass speziell von sozialistischer Seite dieses Wissen gar nicht gewünscht ist. So nach dem Motto, über Geld musst du nichts wissen, der Sozialstaat sorgt für dich. Das sieht man dann auch bei der persönlichen Finanzvorsorge und dem vergleichsweise verschwindend kleinen Anteil an Aktienbesitz bei gleichzeitig lauter Kritik an den Kapitalgesellschaften.

    • Haben sie schon einmal daran gedacht, dass viele Menschen gar nicht die Möglichkeit haben Geld in Aktien zu investieren, ganze einfach deshalb weil ihnen nichts übrig bleibt? Liegt vermutlich nicht an fehlendem “Finanzwissen” sondern an den miesen Löhnen die höchstens dafür sorgen, dass die Arbeitgeber in Aktien investieren können.

      • Investieren Sie das tägliche Packerl Zigaretten – ja, genau die, die es sich am wenigsten leisten können,, machen diesen Unfug, rauchen – an der Börse. Ein ganzes Arbeitsleben lang, 40 Jahre. Legen sie eine moderate 3%ige Real-Rendite zugrunde – und sie haben am Ende rund 140.000 Euro.
        Sie leben dann viel gesünder, belasten das Gesundheitswesen weniger und können damit die Wohnung der Kinder anzahlen, falls das vererben dann noch erlaubt ist. Oder eine schöne Pension geniessen.

  5. Wie kann man als BR so etwas unausgegorenes online stellen. Man lässt den Benutzer ins offene Messer laufen. Viele Menschen vertrauen der Behörde, widerlich.

  6. Bitte ausbessern -> … dringend davon AB ….

    1. Absatz
    Man rate daher derzeit dringend davon an, den Assistenten in Anspruch zu nehmen, so Eva-Maria Düringer von der AK.
    Liebe Grüße 🙂

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