Freitag, April 26, 2024

Ex-“Bild”-Chef zuckt in deutscher Bahn aus

Laut einem aktuellen „Spiegel“-Bericht ist eine Zugfahrt von Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt nicht nach Plan verlaufen. Wegen eines Disputs endete die Reise auf einer Berliner Polizeistation.

Berlin | Julian Reichelt, ehemaliger Chefredakteur der deutschen “Bild” und per-Du mit Ex-Kanzler Sebastian Kurz, konnte laut “Spiegel” bei einer Zugfahrt nach Berlin mit der deutschen Bahn keinen gültigen Lichtbildausweis vorweisen und geriet deshalb in Konflikt mit dem Zugpersonal. Dem kolportierten Wutausbruch im Zug folgte eine zweite Entrüstungswelle Reichelts in den sozialen Medien. Denn der Meinungsmacher war mit der “Spiegel”-Geschichte gar nicht einverstanden.

Ausweislos ins Polizeirevier

Wer mit der Deutschen Bahn per Online-Ticket reist, der muss entweder einen Reisepass, einen Personalausweis oder die sogenannte BahnCard vorweisen können. So steht es in den Vertragsbedingungen der Deutschen Bahn, mit der auch Provokateur und Ex-“Bild”-Chef Julian Reichelt am Wochenende nach Berlin unterwegs war. Herzeigen konnte er neben seinem Online-Ticket jedoch keines der drei Dokumente, lediglich auf seinen Namen lautende Kreditkarten, weswegen er laut “Spiegel” in Konflikt mit dem Bahnpersonal geriet.

Der in der ersten Klasse reisende Reichelt soll laut Bericht der Zeitung mehrmals auf seine Berühmtheit hingewiesen haben. Man müsse ihn doch kennen, er sei einer der bekanntesten Journalisten Deutschlands, überliefert der “Spiegel”. Weil sich Reichelt dem Zugpersonal gegenüber nicht kooperativ verhalten hätte, sah sich dieses letztendlich zur Verständigung der Polizei gezwungen. Diese nahm den Journalisten in Berlin mit auf die Wache, heißt es dem Bericht zufolge. Bei der Ankunft in Berlin zückte Reichelt sein Handy und filmte die Szenerie, bis ihn einer der Polizisten aufforderte, das Video zu beenden, wie Augenzeugen dem “Spiegel” verrieten.

Twitter-Tirade

Auf dem Kurznachrichtendienst “Twitter” zeigte sich Reichelt über die Sache sehr aufgebracht und verfasste 20 Nachrichten über die “Spiegel”-Geschichte, die sich laut Reichelt ganz anders zugetragen haben soll und ein Zeichen von “Feigheit und Opportunismus” sei. Zwar sei er kontrolliert worden und konnte kein Ticket vorweisen, habe aber nicht auf die Bekanntheit seiner Person hingewiesen und ging außerdem freiwillig mit der Polizei mit. Der Polizeieinsatz diente „ausschließlich dem Machtrausch einer Schaffnerin“, ließ sich Reichelt über das Bahnpersonal aus.

Auch die deutsche Bahn bekam ihr Fett ab: „Ihr seid eine Zumutung für Eure Kunden, eine Unverschämtheit für jeden Steuerzahler und eine Schande für unser Land“, schrieb Reichelt auf “Twitter”.

Die Deutsche Bahn zählt zu den unpünktlichsten Bahnlinien in ganz Europa. Im Jahr 2022 erreichte sie eine Pünktlichkeitsquote von nur 65,6 Prozent, wie aus dem Portal “Zugfinder.net” hervorgeht. Ein historischer Tiefstand für die Deutsche Bahn. Besonders ärgerlich war die Situation in Köln-West, wo nur 24 Prozent der Fernzüge pünktlich ankamen.

Titelbild: TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

DanielPilz
DanielPilz
Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.
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30 Kommentare

    • Ja, aber auch sehr voll. Vielleicht nicht so, dass man wieder zum Aussteigen gezwungen wird, wie in DE geschehen. In Ö ist es im Zug noch am gemütlichsten.

      • Schon vor 25 jahren war das Zug fahren in Italien ein Abenteuer.
        Ich bi ca alle 2 Monate SBG – Roma termini/ retour gefahren.
        Regelmäßig kam der Zug (aus Neapel) verspätet an, regelmäßig stiegen Passagiere mit Platzreservierung in Rom ein und fanden ihre reservierten Plätze belegt ( viele davon hatten auch eine Reservierung). Offensichtlich wurden Plätze doppelt vergeben. Wegen diesen Streitigkeiten rückten regelmäßig die Carabinieri an um das Problem zu lösen.
        Ergebnis: tw. mit 1 – 1,5 verspätet in Rom weggefahren…..

  1. “Trains in Germany are very expansive and never in Time”;
    Zusätzlich gilt die SB-Abzocke auch im Fernverkehr & des “Kundendiensts ” wichtigszer Auftrag i

  2. Bei den ÖBB ist es derzeit so: Es gibt Jahreskarten für Pendler, die prinzipiell fälschungssicher sind und die man – gemeinsam mit einem Personalausweis – als Fahrkarte ohne Weiteres verwenden könnte. Nun wurden aber alle Schaffner mit einem Handy und einer App ausgestattet und wollen um jeden Preis den auf der Rückseite befindlichen QR-Code scannen, der laut Umweltministerium sofort an einen Server geschickt und dort “vorerst nur gespeichert” wird. Dem Unternehmen dient dies laut eigenen Aussagen zur “Kontrolle von Mitarbeitern”, diese nötigen den Kunden deshalb regelmäßig, den Code scannen zu lassen. Die ÖBB bewegen sich da wohl auf sehr dünnem Eis ….

  3. 1. Ein gescheiterter Egozentriker hat nicht überwunden, dass er sich selbst in die Bedeutungslosigkeit katapultierte und zeichnet sich jetzt durch rabiates Verhalten aus. Traurig und kein Einzelfall.
    2. In seinen Augen blitzt etwas auf, das ich hier nicht näher beschreiben möchte, nur soviel: Er steht komplett unter Strom und man sollte sich auf extrem ungustiöse Dinge gefasst machen.
    3. Nach wie vor ein Skandal, wie lange der Axel Springer Verlag ihn schützte.

    • Liebe Summa summarum, meine Seelenverwandte hat es auch gesehen. Sie sind auch tiefenpsychologisch ein Hingucker…

      Es muss immer heller werden!

  4. Wie wichtig dieser Artikel doch ist.
    Und übrigens, in China ist ein Sack Reis umgefallen. Darüber schreibt ihr aber gar nichts.

    • Oh, das find ich amüsant. Und weiters auch erwähnenswert. Schließlich gilt er doch “als einer der bekanntesten Journalisten” Deutschlands. Und ja, so aggro ist er. Mich wundert das nicht. Rechtsextreme sind aggro. Er legte den Beweis vor. Diese Aggro-Mentalität war auch in seinen Artikeln stets lesbar. Es hat also nichts mit seiner Arbeit zu tun. So ist er wirklich.

      • Ist dieser Mensch ein Rechtsextremer ? Wenigsten für einmal kein Russenspion. Oder doch ? Vielleicht sogar beides ?

      • Ist ja ein Sozialpädagoge vom Studium her. Weiterbildung bei den Atlantikern.

    • Sie fühlen sich aber anscheinend berufen es zu kommentieren. kommen sich wohl sehr lustig vor mit ihrem Sack Reis? Diesen Spruch benutzen nur Leute ab 60+, deren Humor in den eigenen 20ern stecken geblieben is – gähnnn..

      • Sie sind weder gezwungen, meinen Kommentar zu lesen noch zu beantworten. Lesen Sie doch einfach das, was Sie so sehr interessiert. Und machen Sie sich doch keine Sorgen wozu ich mich berufen fühle und in welche Altersgruppe ich wohl gehöre.

    • Wenn ein Ex-Krösus und Kurzfreund in seiner grenzenlosen Eigenverliebtheit sich in der Öffentlichkeit derartig aufführt, dann ist das sehr wohl berichtenswert und hat mit einem umgefallenen Sack Reis überhaupt nichts gemeinsam.

      • So hat jeder sein Hobby und seine Interessen. Also für Sie ist das eine sehr wichtige Information.

    • Das die stark übergewichtige Bundesvorsitzende der Grünen in Deutschland jetzt auch noch als Ernährungsberaterin aktiv ist, wurde von Zz leider verschlafen 🤣🤣🤣

      • Aha, wegen ihr will der Özdemir jetzt die Werbung für die Gummibärchen verbieten. Macht schon Sinn irgendwie. Ich will ja gar nicht den CO2 Verbrauch ausrechnen, den die im Monat durchs Fressen erzeugt.

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