Unterstützungserklärungen für Mitgliederbefragung, sechs Menschen in US-Stadt Nashville erschossen, Netanyahu verzögert Reformpläne und Österreich gewinnt gegen Estland knapp 2:1.
Wien | Was am Dienstag wichtig ist:
30 Unterstützungserklärungen für Mitgliederbefragung
Wien | Am Montagabend wiederholte der Bundesgeschäftsführer der SPÖ, Christian Deutsch, im ZIB2-Interview mit Martin Thür, dass “die Mitgliederbefragung keine verpflichtende sein kann für den anschließenden Parteitag.” Wer im Juni dann wirklich die SPÖ anführt, wird sich an einem Parteitag entscheiden. Deutsch versicherte jedoch, dass die unverbindliche Mitgliederbefragung einen “sehr hohen Stellenwert” habe und dass der Vorstand das “Votum entsprechend ernst nehmen” werde.
Zudem habe man nicht mit 73 Personen gerechnet, die passiv an der Mitgliederbefragung teilnehmen wollen. Deshalb führte der Vorstand am Montag eine minimale Hürde ein, um Spaßkandidaten zu unterbinden. Konkret sollen 30 Unterstützungserklärungen vorgelegt werden. “Also jemand, der 30 Unterstützungserklärungen nicht zustande bringt, der kann eben dann auch nicht teilnehmen”, sagte Deutsch.
Amoklauf in Nashville
Nashville | Bei Schüssen an einer Volksschule in Nashville im US-Staat Tennessee sind am Montag drei Kinder und drei Erwachsene getötet worden. Die mutmaßliche Schützin sei von Polizisten erschossen worden, teilte die Polizei mit. “Wir wissen, dass sie mit mindestens zwei Sturmgewehren und einer Handfeuerwaffe bewaffnet war”, sagte der Polizist Don Aaron bei einer Pressekonferenz. Es handle sich um eine 28-jährige Frau aus Nashville, postete die Polizei kurze Zeit später auf Facebook.
US-Präsident Joe Biden forderte in einer ersten Reaktion einmal mehr ein Verbot von Sturmgewehren. Biden rief den US-Kongress am Montag auf, eine von ihm vorgelegte Verschärfung des Waffenrechtes zu verabschieden. “Wir müssen mehr tun, um Waffengewalt zu stoppen”, mahnte Biden. Die Waffengewalt reiße die Gemeinden im Land und die Seele der Nation auseinander. “Es ist krank”, sagte der Demokrat mit Blick auf die Schusswaffenattacke in Nashville. Ein Kind zu verlieren, sei der “schlimmste Albtraum” für eine Familie, sagte Biden. Auch die First Lady der USA, Jill Biden, die selbst Lehrerin ist, zeigte sich bestürzt. “Mir fehlen wirklich die Worte. Unsere Kinder haben etwas Besseres verdient”, sagte sie in Washington.
Netanyahu verschiebt Justizreform
Jerusalem/Tel Aviv | Nach massiven Protesten hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu einen vorübergehenden Stopp der umstrittenen Justizreform angekündigt. Das gefürchtete Gesetz ist damit aber nicht endgültig vom Tisch, sondern wird dem Parlament frühestens Ende April trotzdem zur Abstimmung vorgelegt. “Wir befinden uns mitten in einer Krise, die unsere essenzielle Einheit gefährdet”, sagte Netanyahu, der auch vor einem Bürgerkrieg warnte.
Israels Polizeiminister Itamar Ben-Gvir will unterdessen eine “Nationalgarde” einrichten, wohl um Herr der Proteste zu werden.
Organisatoren der seit Wochen anhaltenden Demonstrationen kündigten bereits an, die Proteste fortzusetzen. “Die Regierung hat Israel der Zerstörung nahe gebracht und sie droht immer noch, die Demokratie zu demontieren. Ein vorübergehendes Einfrieren reicht nicht aus und die nationalen Proteste werden sich weiter verschärfen, bis das Gesetz in der Knesset abgelehnt wird”, hieß es am Montagabend in einer Mitteilung.
Krampfsieg in EM-Qualifikation
Linz | Österreichs Fußballnationalteam landete am Montagabend einen 2:1 Last-Minute-Sieg gegen hartnäckig verteidigende Esten. Matchwinner war ausgerechnet Freiburg-Legionär Michael Gregoritsch, der in der ersten Halbzeit einen Elfmeter an die Latte gesetzt hatte. Sein glücklich abgefälschtes Tor in der 88. Minute erlöste Fußballösterreich, das den Sieg gegen Estland im Rahmen der EM-Qualifikation fix eingeplant hatte. Estland ging in der ersten Spielhälfte nach einem Freistoß in Führung, Florian Kainz glich in Hälfte zwei kurz nach seiner Einwechslung zum 1:1 aus. Österreich liegt in der Tabelle damit auf Rang eins vor Belgien und Schweden, allerdings hat Belgien ein Spiel weniger ausgetragen.
Titelbild: Screenshot ZIB2/orf.at