Freitag, Mai 3, 2024

Babler und der Wolf

Gestern bei Armin Wolf hatte Andreas Babler seine schwächste Stunde. Jetzt muss er sich entscheiden, ob er endlich die Führung der SPÖ übernimmt.

Andreas Babler spricht in starken Bildern. Er kann mitreißen und überzeugen. Den Vorsitz in der SPÖ hat er mit einer großen Rede gewonnen. Gestern Abend in der “ZiB2” bei Armin Wolf war davon kaum etwas zu merken.

Die Einstiegsfrage kann Babler nicht überrascht haben. Armin Wolf machte Babler die Antwort leicht. Ungefähr so hätte sie lauten müssen: „Für Leute wie Gusenbauer ist bei uns kein Platz.“ – „Und was heißt das?“, hätte Wolf wahrscheinlich nachgefragt. „Ich erwarte von Alfred Gusenbauer, dass er seine Parteimitgliedschaft ruhend stellt. Tut er das nicht und wird er Beschuldigter, dann weiß seine Landespartei, was zu tun ist“.

Jeder hat gespürt, dass Babler das sagen wollte – aber nicht konnte. Der Rest war kaum besser. Babler schaute nach unten und stützte sich auf den Tisch. Der SPÖ-Vorsitzende wirkte unsicher und müde. Das war kein Wunder.

Babler kann begeistern, überzeugen und gewinnen, wenn er die Partei hinter sich spürt. Aber in der SPÖ läuft genau das, was man früher der ÖVP vorgehalten hat. Der Wiener Parteichef lässt Babler ausrutschen, dann packt der Tiroler Parteichef seinen Feitl aus, und der Genosse aus Vorarlberg gesellt sich dazu. Seit dem Grazer Parteitag klingt „Freundschaft“ wie eine gefährliche Drohung.

Letzte Chance

Andreas Babler hat eine doppelte und letzte Chance. Sie heißt „Gusenbauer“ und „U-Ausschuss“. Wenn er Gusenbauer vor die Parteitür setzt und klarmacht, dass die gesamte SPÖ hinter der parlamentarischen Aufarbeitung der ÖVP-Affären von „Benko“ bis „Sigi Wolf“ steht, wenn Babler also erstmals die Führung seiner Partei übernimmt, kann er in den Wahlkampf gehen. Wenn er sich das nicht zutraut, hat es keinen Sinn, dass er sich Woche für Woche vorführen und zermürben lässt.

Vielleicht ist mit der SPÖ der Ludwigs und Dornauers keine Wahl mehr zu gewinnen. Vielleicht schleppt sich die SPÖ mit Verspätung auf den Misthaufen der Geschichte, auf dem schon viele sozialdemokratische und christdemokratische Parteien der EU liegen.

Aber vielleicht gibt es eine letzte Chance. Babler sollte es versuchen – oder lassen.

Titelbild: Screenshot “Zeit im Bild 2” vom 08.01.2024

Peter Pilz
Peter Pilz
Peter Pilz ist Herausgeber von ZackZack.
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54 Kommentare

  1. Meine verst. Mutter meinte immer: “Die Politik ist eine Hure, sie wechselt nur die Farbe des Rockes” …. Darin mag durchaus auch ein wahrer Kern verborgen liegen. Nützt uns Wähler*Innen aber im Moment gar nichts. Ungeachtet der Tatsache dass auch die SPÖ einen großen Sack an “Schweinereien” aus ihrer älteren und auch jüngeren Vergangenheit mit sich herumschleppen muss – wir Österreicher:Innen dürfen uns jetzt nicht nach “rechts” zerren lassen, so wie es gerade in ganz Europa passiert. Für geschickte Populisten sind solche Zeiten auch immer “Erntezeit”. Ein paar dumme und hetzerische Sprüche, und schon rennt das “einfache Wahlvolk” den vermeindlichen Heilsbringern und “Volkskanzlern” hinterher. … der letzte dieser Art hat ja gezeigt wohin das führt. Wie auch immer eine “neue Sozialdemokratie” ausschauen wird – es liegt jetzt an den Wähler*innen in Richtung SOZIAL und DEMOKRATIE zu wählen.

  2. Ja, war schwach, das Interview. Wenn Ludwig wirklich gegen Babler agiert, dann ist auch das eines Parteiausschlusses würdig. Das schwache Interview erinnerte mich an PRW, die bei Interviews wie in eine Zwangsjacke gesteckt gewirkt hat. So auch Babler, der nach unten – auf einen Spickzettel – sah und dann die wohlfeilen Formulierungen ablieferte, die er gleichzeitig auch offensichtlich nicht vertreten konnte, aber mehr oder weniger eine Befiredung der Partei herbeiführen sollte. Mal ehrlich, Dornauer wird stinksauer sein, wenn Kohloross “wegen so einer lächerlichen Geschichte” zurücktreten müsste. Und er wird deswegen sauer sein, weil die Kohlross-Aussage seinem maskulinistischen Weltbild entspricht. Aber bitte. Derlei wird es in der SPÖ noch mehrere geben. Und dann ist immer noch keine Aufarbeitung passiert, was da im Parlament war, als Selenskij sprach. Sowas lähmt. Da ist immer noch keine Neupositionierung da. Im Krieg gibts nur entweder oder. Und RU hat den Krieg erklärt. Österreich steht auf der rus Feindesliste. Hochoffiziell. Österreich, ein neutraler Staat, wurde von RU als Feind deklariert. Neudeutsch heißt Feind: “unfreundlicher Staat”. Gerade in Bezug auf RU könnte sich die SPÖ die rusfreundlichen Parteien ÖVP und FPÖ (jeweils aus anderen Gründen) konturiert absetzen. Dieses Versäumnis ist irre, verweist aber vielleicht auch darauf, dass die Partei in dieser Frage immer noch uneins, also unterwandert, ist.

    Und dann noch Gusenbauer. Und dann noch dies und jenes. Es kommen ständig neue “Irrlichtereien” dazu, die einen zweifeln lassen, dass die SPÖ als Partei noch miteinander will oder kann.

    Von daher sehe ich das sehr ähnlich, wie PP, Babler muss jetzt Hop oder Drop machen. Sonst wars Energie für nix.

  3. Das Babler-Bashing ist nicht mehr zu ertragen. Warum spricht man nicht über die ganzen Idioten in der Politik? Ala Nehammer, Kickl, Dornauer, Ludwig, Doskozil. Was kann er für die Machos überall?

    Babler braucht Unterstützung, auch die der Medien, um endlich die Partei erfolgreich umbauen zu können. Statt dauernd ihm die Schuld für Gott und die Welt zu geben, wäre Unterstützung hilfreich.

    Die Agenda ist doch endlich mal eine gute. Erbschaftssteuer, Mietbremse etc. Nichts braucht das Land mehr als soziale Gerechtigkeit. Ich kann es einfach nicht verstehen, wie man sich auf diese Summe Hetze einlassen kann.

    Gebt dem Mann doch eine Chance endlich etwas besser zu machen und Österreich wieder in die richtige, weil sozial gerechtere, Richtung zu lenken.

    Es ist eigentlich ganz einfach… 👋

    • Warum spricht Herr Babler nicht über die ganzen Idioten dieser Politik und warum zeigt er nicht endlich auf, wie es wirklich anders geht und schon lange gehen muss und was dringend, ja sofort zu ändern ist? – Allein die gekaufte Justiz und die gekauften Medien sind noch immer nicht wirklich ein Thema und in Wien wohl ebenfalls an der Tagesordnung? Aber auch zu Corona und dessen Aufarbeitund habe ich noch nie einen Ton gehört?

      • Er ist immer noch Teil einer Partei, die sich von Innen gegen eine echte Erneuerung wehrt. Was soll er machen?

        In dem Sinn hat PP recht, er müsste aufräumen. Dann wäre wiederum er schnell wieder Geschichte, weil die Heckenschützen scheinbar so viel Macht haben. Es ist also eine Lose/Lose Situation.

        Dann noch die elendigen Berater die wsl. auch ihn zucoachen wie PRW. Er kann einem schon Leid tun. Strategisch braucht er vor allem eines, Unterstützung. Von eig. so gut wie allen Seiten. Damit die Agenda, Inhalte und sein Programm für sich spricht, und man zeigen kann, dass es sich auszahlt einen anderen Weg zu gehen.

        So ist es eine Fahrt im Kreis, die Genossen stellen sich gegen ihn, das verunsichert, weil verunsichert, schreiben die Medien wieder dagegen und die Leut machen mit.

        Ich bleibe dabei, das Einzige was er wirklich braucht, ist bedingungslose Unterstützung für eine Neuausrichtung der SPÖ und die gibt es scheinbar überhaupt nicht, bei den ganze alten Granden. Er kann es nicht alleine richten. Das war schon bei PRW ein gigantisches Problem.

        Es wird immer nur gesagt: Neuausrichtung, aber am Ende haben alle Angst. Das ist schon viel zu lange so. Die SPÖ lebt ständiger in Angst. Das MUSS aufhören. Das Programm von Babler ist inhaltlich gut. Das ist soziale Politik, das braucht Österreich.

        Die alten Herren kapierens halt einfach nicht und glauben Sie können einfach weiterwursteln wie bisher. Damit wursteln sie sich in die Bedeutungslosigkeit…

      • @Dealer
        Welche gekaufte Justiz?
        Du meinst sicher die Schwarzen vor Zadic.
        Zadic ist sicher von niemandem gekauft und seit langen Zeiten ( Berger) ein Lichtblick in der Justiz.
        Und ich bin sicher kein Grüner.

        • Nach dem Du ja das alles ohnehin viel besser kennst und weißt, weiß ich nicht mehr welchen Sinn es überhaupt noch macht, dass ich meine Sicht und mein Wissen dazu auch hierzu noch detaillierter preis geben würde?
          Lassen wir uns beide einfach überraschen, was dieses Jahr hier noch zu Tage bringen wird. Ich weiß auf jedenfall genau was ich weißt, aber wer weiß, vielleicht wird das alles eben auch nie öffentlich werden?

          • @Dealer
            Wir werden es wissen, wenn ein brauner oder schwarzer Justizminister installiert ist.
            Ich werde Dich erinnern…..

          • @Samui 18:25
            Ich will gar keinen neuen Justizminster mehr, solange dieses “System” nicht gesäubert ist.
            Für mich sind auch die nun anstehenden Wahlen, so wie bereits die Wahlen davor nicht legitim, allein wegen der gekauften und manipuliert habenden und auch weiter manipulieren könnenden Medien.
            Die Wasserschäden sind leider noch immer nicht behoben, wie man ja erst kürzlich bei der Überschwemmung in der Hofburg sehen konnte?
            Aber ein weiterer Höhepunkt in diesem Land wird noch der noch immer nicht einmal aufgeklärte Todesfall Pilnacek werden, ob so oder so… – aber bitte aucht nicht die Aufarbeitung des “Corona Pakets” noch vergessend

    • Muss ihnen da beipflichten. Nur wird der Babler zu seinem Nachteil als ein Volksvertreter schubladisiert der finanzkräftige Sponsoren und Förderer abschreckt. Dies ist halt nicht jedermanns Sache, im speziellen nicht für Politiker die zuerst einmal auf ihr eigenes Fortkommen und nach Erhalt und Vermehrung ihres angehäuften Zasters streben.

  4. Babler hat gestern einen authentischen und aufrichtigen Auftritt absolviert, er ist Armin Wolf mit jenem Respekt begegnet, der unserer Staatsform angemessen ist. Nichts davon gilt für jeden ÖVP- oder FPÖ-Vertreter, den ich in den letzten Jahren in der ZIB 2 gesehen habe – sofern sie nicht ohnehin abgesagt haben. Die Fragestellungen hat Babler nicht ausgesucht.
    Darauf mit keinem Wort einzugehen und stattdessen zu bewerten, ob sich Babler angeblich aufgestützt hat, ist eine sehr einseitige und verzerrte Wiedergabe des Interviews.
    Vielleicht erlauben die Parteiststuten der SPÖ ja dem Vorsitzenden, jedes Parteimitglied jederzeit “vor die Türe” zu setzen. Selbst wenn: Mich interessiert primär, welches Programm Babler hat und ob Österreich nach den Nationalratswahlen autoritär regiert wird. Armin Wolf wollte das Sachpolitische eher nicht herausarbeiten und Peter Pilz wollte es nicht heraushören. Babler derart auf Nebsächtliches zu reduzieren und herunterzuschreiben ist der größte Gefallen, den man den autoritären Parteien ÖVP und FPÖ machen kann. Es ist im Grunde nichts anderes als deren Agenda.

    • Genau so ist das, wenn der politische Gegner die klassischen Medien in der Hand hat. Die Grünen werden es in der vollen Härte zu spüren bekommen, wenn die ÖVP entschieden hat, daß der Machterhalt nur mit der FPÖ möglich ist.

      Was mich immer wieder erstaunt ist daß jemand, der stets vor dieser Mediensituation warnt, sich unfähig zeigt, deren Existenz in seinem Urteil zu berücksichtigen. Für mich ist die Situation dieselbe, wie Sie PRW vorfand. Irgendein Gesslerhut wird sich dann auch für Bablers Nachfolger finden. Die SPÖ spielt auf einem Spielfeld, daß zu ihren Ungunsten geneigt ist. Es hilft nichts, diese Neigung etwas steiler zu machen.

      Und das Nachfolgende möge nicht als Plädoyer für Medienkorruption verstanden werden. Die Medienkorruption Faymanns war ein Versuch, das Spielfeld ein bisschen flacher zu bekommen. Die Medienkorruption der ÖVP ist der Versuch ihre bestehende Dominanz einzuzementieren. Diesen Unterschied sollte ein Urteil berücksichtigen.

      Ich könnte jetzt Babler ein “hic Rhodus, hic salta” entgegenschleudern. Ich tue es nicht, weil ich nicht zu solcher Unfairness neige. Dieselbe Fairness wie Babler hätte sich jedoch auch PRW verdient. Wer erkannt hat, daß die Neigung des Spielfelds das Problem ist, und fortfährt “seine Mannschaft” bergauf spielen zu lassen, handelt irrational.

      • Korrekt. Es war bei PRW schon nicht mehr mitanzusehen. Vor allem aber der interne Machtkampf. Natürlich auch die dauernde Negativberichterstattung.

        Und ja, ich gebe Ihnen 100% recht es ist Teil einer Agenda ja keine soziale Politik aufkeimen zu lassen.

        Wie man dieses Agenda bricht, ich habe keine Ahnung. Zusammenhalt, Geschlossenheit. Schwierig gegen ein Bollwerk aus rechter, konservativer Politik und Medien.

        • Schwierig, ja, stimmt. Er hat sich aber als Kraft die alle Flügel vereint präsentiert. Langsam kann man das Ergebnis auch einfordern.

    • Wo bleibt denn sein Kommunikationsberater? Babler wird zu einem Interview geschickt ohne Beherrschung der Touch-Turn-Talk-Methode?! Das sind Basics. Schuld sind wieder alle anderen, die Opferrolle hat ja in Ö Tradition.

  5. Das Posting-Niveau zu diesem Beitrag ist derart hoch geworden, dass man sich als kleiner sehr begrenzter Intellektueller kaum noch traut da etwas noch dazu zu sagen…

    Aber ich bin mir sehr sicher, die SPÖ wird doch noch stärker werden, wenngleich sie vermutlich bei dieser Wahl nur beispielsweise das Niveau des AAB wohl noch immer nicht wird erreichen können? – Da kann der Andi aus Traiskirchen vom Erwin aus Tirol aber wohl noch einiges lernen?

  6. Hat Babler auch schon junge kräftige Flüchtlinge bei sich zu Hause aufgenommen und finanziert ihnen die Sozialhilfe?

    • Und so lang die Unschuldsvermutung gilt darf auch der größte Depp fuhrwerken bis alle danach gescheiter sind. Das nenn ich mal selbstgefährdende Aufgeschlossenheit. Oder besser autoaggressive Toleranz?

  7. Die Alternative wäre eine SPÖ, die 1. ein Programm hat, 2. dieses Programm als EINHEIT vertritt und 3. Gfraster aus öffentlichen und vom Steuerzahler finanzierten Positionen ausschliesst. 4. jemand mit Führungsstärke zeigt diese auch. Schüssel mit Gitarre, Gehrer mit Querflöte, Plakolm mit Posaune und jetzt Babler mit Blockflöte? Ja! (wenn’s denn hilft…..)

    • Ja die Sache mit der “Einheit”. Warum ist es plötzlich normal, dass das Ideal in einer Partei autokratisch durchgeboxt werden soll? Und warum fragt keiner nach, ob bei allen anderen Parlamentsparteien alles “einheitlich” vertreten wird?

      1.Es darf abweichende Ansichten innerhalb einer Partei geben.
      2. Es wird mit zweierlei Maß gemessen.
      3. Die Sozen sollen als Sündenbock für die Fehler anderer Parteien herhalten…. Wir werden gegen die SPÖ aufgehusst. Schaden tut das vor allen UNS.
      4. Ja, es gibt ein paar Deppen bei der SPÖ. Bei den Rechtsparteien die dauernd hochgejubelt werden von den Medien gibts ausschließlich Deppen,und zwar gemeingefährliche noch dazu.

      • @Sig “Die Sache mit der “Einheit”
        “Ab heute sind wir wieder EINE Partei”, betont Babler bei der Präsentation seines Teams im Parlament im Juni 2023. Man wolle nicht in verschiedene Lager denken, sondern als GESCHLOSSENE Partei auftreten, sagt Babler weiter.
        “Wenn wir GEMEINSAM hinausgehen, dann gewinnen wir das Match für ein besseres und gerechteres Land!“ im November 2023. Wichtige Stichworte die nach wie vor auf eine Umsetzung warten: EINHEIT, GESCHLOSSEN, GEMEINSAM. Das ist ein Marathonlauf und er ist aktuell bei km 2,8. Wenn sich das noch ausgeht bis zur Wahl wird er in die Geschichte eingehen.

        • Ja ich versteh den Ärger voll. Aber was kann der Babler dafür, dass die nicht Wort halten? Und irgendwie will ich auch gar nicht, dass es so diktatorisch zugeht bei der SPÖ, dass sich keiner mehr sagen traut, wenn seine Meinung von der Parteilinie abweicht.

          Wie gesagt, man könnt es auch dezent hinter verschlossenen Türen besprechen. Wie gesagt, es gibt halt echt auch Deppen bei der SPÖ.

          • @Sig Babler kann nichts dafür dass die nicht Wort halten. Wenn es einem an Führungsstärke mangelt und man keine konsequente Haltung bei Versäumnissen in der eigenen Partei einzunehmen imstande ist, soll man nicht wie bei PRW die Medien als “Täter” beschuldigen. Medien legen die Lupe genau über Schwachstellen und bringen Probleme – auch oft vergrößert, ja, darüber kann man diskutieren – zum Vorschein, doch müssen zuerst einmal die Probleme da sein. Ludwig kann nicht mit Doskozil, Doskozil nicht mit Ludwig und Babler, Babler mag alle hat aber keinen Rückhalt, andererseits verschweigt er die großen politischen Erfolge von Doskozil (siehe den Falter-Link). Riesengeschichte auch für die SPÖ insgesamt! Gegen die Regierung! Das hätten Babler und Doskozil GEMEINSAM der Bevölkerung präsentieren können! Doch Schweigen aus der BundesSPÖ. Babler als Kraft die alle Flügel zusammenhält funktioniert nur bei seiner Hug-Tour wo seine Fans dahinschmelzen. Standing Ovations bei einer Brandrede vor ausgesuchten Freunden ist zu wenig. Jetzt 9 Monate später kommt das Erwachen, zusehen wie einem Ballon die Luft ausgeht ist bitter, er tut einem leid. Wenn man für eine Führungsperson nur noch Mitleid empfindet, sind seine Tage gezählt. Den Medien dafür die Schuld zu geben ist Realitätsverweigerung.

  8. Was wurd’ nur aus dem weissen Band
    auf tapfer blutgetränkt royalem Tuch
    ein dunkler Schatten legte sich ins Land
    mafiös besiedelt wie ein böser Fluch.
    Wohlstand wird im Fleiss gepredigt
    herab von oben, geschmiert regiert vom Geld
    EinheitsMedienpampe kaltgerührt im Topf
    Sozialwirtschaft und Fairness unerledigt
    sogar der Adler dreht bestürzt den Kopf
    weil es an Bürger-Lebensnähe deutlich fehlt.
    Vermögen nur regiert Eliten
    Abgehobenheit die Untertanen
    opportune Thinktanks produzieren Nieten
    Applaus nur dort, woher sie kamen.
    Wie’s weitergeht korrupt bis absehbar
    das Weiss am Wappentuch türkis wird schwärzer
    das Rot ergraute schon die letzten Jahr’
    und starb – wie grün die Hoffnung nun in blauen Schmerzen…

  9. Bzgl. Kollross muss ich erinnern: In Niederösterreich hat im November ein FPÖ-Politiker einen Frauenmord begangen, der in der Ausführung einer Hinrichtung….ganz im Stile der Gräueltaten im zweiten Weltkrieges… glich.

    Der Vorfall wurde zu Tode geschwiegen, niemand hat Stellung bezogen….man hat so getan als wär nie was gewesen. Kein einziges Regierungsmitglied, und auch nicht die Bundes-FPÖ wurden dazu von den Medien angehalten, Stellung zu beziehen und die Tat öffentlich zu verurteilen und klarzustellen, dass es eine 0-Toleranzpolitik gibt bei Gewalt gegen Frauen.

    So sehr der Kollroß daneben ist….. Das Thema wird einseitig betrachtet.

  10. Es ist nicht u bedingt Babler, der etwas “muss”…. sondern der ORF und die Politik, zudem alle weiteren Medien im Land. Die schreiben nämlich gerade auf widerwärtigste Weise ganz dunkle Zeiten des Faschismus herbei. Hieriegt die Verantwortung.

    Der Vfgh hat befunden, dass der ORF zu stark unter Övp-Einfluss steht. Die ÖVP ist rechts und sie denkt nicht im Traum daran für mehr Unabhängigkeit im ORF zu sorgen.

    Das ist das wirkliche Problem, und nicht ein Babler der irgendetwas “verabsäumt” hat oder “dies und jenes und überhaupt”…..

    Beweisen sie Rückrat Herr Pilz!

    • Wenn man noch ein “g” einfügen darf, unterschreiben ich Ihre Aufforderung sofort.

      Es ist billig, sich im Chor mit der Wolfsmeute (no pun intended) auf Babler einzuschießen, der derzeit der einzige glaubwürdige Garant gegen eine rechtsautoritäre nächste Regierung ist. Nachher wird es Heulen und Zähneknirschen geben, und es wird wieder niemand gewesen sein wollen.

  11. Ich hoffe die SPÖ erfängt sich noch.
    Leider sind die Heckenschützen in der Partei zahlreich.
    Solange hier kein Zusammenhalt innerhalb der Partei herscht, wir wohl der kleine Redenschreiber Volkskanzler werden.
    Der einzige ” Lichtblick ” wird die Unfähigkeit der Blaunen sein und deren Regierung wird nicht lange dauern.
    Die Gerichte werden dann wieder viel Arbeit haben.

    • Nein, die Gerichte haben dann “Farbe” zu bekennen, und das wars dann. So weit darfs nicht kommen. Und wir müssen uns wehren, gegen die dauernde Miesmacherei von allem, was nur im Enrferntesten mit der SPÖ zu tun hat.

  12. Das alles wächst ihm ja über den Kopf! Dabei geht der Wahlkrampf erst richtig los. Mit einem Team das in nationalen (Cofag- UA…), internationalen (Angriffskriege…) und moralischen (Kohlross… WAS IST HIER MIT HOLZLEITNER? Ich höre nichts!) Themen nicht geschlossen auftritt ist die Sache sowieso zum Scheitern verurteilt.

    • Es wird uns auf den Kopf fallen, wenn wir uns vom Anti-Babler-Diskurs der Medien (leider auch von ZackZack, Standard und Falter) beeinflussen lassen.

      Was wäre die Alternative? Die grenzenlose Gewissenlosigkeit der ÖVP und die vorgestrige Ideologie der FPÖ auf eine Stufe mit unzureichender Distanzierung von Has-Beens der eigenen Partei zu stellen ist der beste Dienst, den man den Orbanisierern erweisen kann.

        • Ja, aber immer halbherzig. Pilz springt auf die SPÖ-Bashing Kampagnen ausnahmslos immer an. Auch jetzt schießt er sich auf Gusi und Dornauer ein…anstatt die Verbindungen von Kurz und Benko noch mal genau zu durchleuchten und den Signa-Skandal so darzustellen, wie er ist…. Als ÖVP-Skandal.

          • Nein PP scheint noch immer traurig zu sein, daß es Doskozil nicht geworden ist. Er scheint jenen auch nicht als heckenschjützen zu betrachten.

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