Dienstag, April 30, 2024

CDU-Merz scheitert an dieser einfachen Frage

Weil der Wahlkampf des CDU-Spitzenkandidaten Armin Laschet nicht nach Plan verläuft, wurde ein achtköpfiges Zukunftsteam um ihn herum installiert. Mitglied Merz schaffte es allerdings nicht, die Namen seiner Mitstreiter zu nennen.

Wien, 06. September 2021 | Der Absturz der CDU in den vergangenen Monaten sucht seinesgleichen. Lagen die deutschen Christdemokraten im Jänner noch bei rund 37 Prozent in den Umfragen (mit fast 20 Prozentpunkten Vorsprung auf die zweitplatzierten Grünen), stürzte man in den aktuellen Umfragen auf Rang 2 ab. Mit 20 Prozent liegt man nun fünf Prozentpunkte hinter der führenden SPD.

Wegen schlechter Umfragewerte: Laschet bekommt “Zukunftsteam”

Ein Grund für den Absturz ist laut Experten der Kanzlerkandidat der CDU: Armin Laschet. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident liegt in der Kanzlerfrage gerade einmal bei zehn Prozent. Auch deswegen wurde nun ein achtköpfiges „Zukunftsteam“ um herum Laschet installiert.

Einer dieser acht ist der ehemalige Laschet-Kontrahent im Kanzlerkandidaten-Rennen, Friedrich Merz. Ebenjener, der im Zukunftsteam das Thema Wirtschaft abdecken soll, war am Sonntag in der ARD-Sendung “Nachbericht aus Berlin”.

Merz scheitert an Namen von Mitunterstützern

Der Auftritt von Merz dürfte in Erinnerung bleiben. Er konnte eine eigentlich einfache Frage offensichtlich nicht beantworten. Moderator Matthias Deiss hob Merz aus dem Zukunftsteam heraus, er sei der Bekannteste aus dem Oktett. Neben Merz erwähnte er noch die Teammitglieder Peter Neumann (Terrorbekämpfung), Doro Bär (Digitalisierung) und Karin Prien (Bildung). Allerdings zählte Deiss nicht die restlichen vier Mitglieder des Zukunftsteams auf. Von Merz wollte Deiss wissen, ob er die weiteren Namen parat habe.

Merz: „Ja, natürlich, ich habe das ganze Team parat und ich finde wir haben mit diesen acht Teammitgliedern dieses Zukunftsteams von Armin Laschet eine breite Themenpalette abgedeckt. Und ich finde, wir können uns alle acht gleichermaßen gut sehen lassen.“

Deiss ließ sich von der ausweichenden Antwort Merz’ jedoch nicht abschütteln und fragte erneut: „Und die können Sie auch aufzählen?“ Erneut konnte er keinen einzigen Namen aus Merz herauskitzeln: „Ja natürlich, aber wir machen doch hier nicht auf Schulunterricht, ne?“

Deiss lässt nicht locker

Deiss ließ nicht locker: „Wir können es doch mal probieren.“ Merz wand sich weiter um die Antwort: „Also: Ich weiß wer im Team ist und Sie wissen es auch, also alles gut.“ Für Deiss war sichtlich nicht “alles gut”, denn er bohrte zum Schluss des Interviews noch einmal bei Merz nach. Der weigerte sich aber erneut, seine Mitunterstützer im Laschet-Zukunftsteam zu nennen: “Also: Wir beide werden hier jetzt nicht albern. Also Sie kennen die Namen, ich kenne die Namen. Wir haben uns alle vorgestellt und mit diesen Namen gehen wir jetzt in die nächsten drei Wochen.“

Die vier Nichtgenannten heißen übrigens: Barbara Klepsch (Soziales) , Andreas Jung (Klimaschutz), Joe Chialo (Innovation), Silvia Breher (Familie). Keines der Mitglieder des Zukunftsteams ist übrigens jünger als 43.

(bf)

Titelbild: Screenshot ARD

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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8 Kommentare

  1. Man sollte nich ungerecht zu Friedrich Merz sein. Natürlich kennt er alle wichtigen Personen: Ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich.

    Und natürlich Larry Fink.

  2. “Merz” und “Zukunftsteam” klingt wie ein von Böhmermann ausgedachter Gag.

  3. Die Wahl zwischen Baerbock, Laschet oder Scholz ist wie die Auswahl zwischen Omo, Persil oder Dash.

    • Wär ja doch gut: Drei zuverlässige Mittel, um das zu bekommen, was man bekommen will. Und nicht teuer.

      Immerhin ist von den Dreien auch keiner so korrupt wie Kurz. Und keiner steht für eine so xenophobe, menschenverachtende Flüchtlingspolitik wie Kurz.

  4. Also ich bin ja geradezu froh, dass die schwarze Garde rund um den Faschingsprinzen eine gewaltige Tracht Prügel erhält. Laschet hat es deswegen vergeigt, weil er einfach bis heute am Rockzipfel von Muddi hängt, welche ja bekanntermaßen die CDU komplett auf die linke Seite kippen ließ und jetzt die Wut der Wähler als Abschiedsgeschenk auf den Deckel kriegt. Deutschland schafft sich nun so oder so ab.

    • So ein Stumpfsinn. Merkel links? Hören Sie mal: Die Deutschen haben die Konservativen zu recht einfach satt und werden eine linkere Mehrheit wählen am 26. September. Denn genau das ist was es braucht. Merkel links…selten sowas gehört

    • Wenn man so extrem weit rechts steht wie der Herr Berghammer, dann kommt einem jemand, der Mitte-rechts steht, so vor, als wär der Linksradikal. Für den Berghammer sind auch Macron und Biden links, während wir sagen würden, sie stehen Mitte-rechts.

      Berghammer hat es auch nicht grade mit der Logik. Von der konservativen Wählerschaft, die dem Laschet davonläuft, läuft niemand Richtung AfD; Gewinner sind vor allem SPD und FDP – zwei für Berghammer ja noch linkere Parteien als die CDU.

      Merkel steht weiter hoch in Ehren bei den deutschen Konservativen. Man trauert ihr nach.

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