Freitag, Mai 17, 2024

Wird der Name Strache im Parlament bleiben? Entscheidungstag bei Philippa

Der Fight zwischen Strache und der FPÖ geht weiter. Nachdem Kickl und Hofer die Strache-Facebook-Seite ausschalten ließen, steht nun Philippas Mandatsentscheidung an. Die Entscheidung, ob die Strache-Frau ihr Mandat annimmt oder nicht, hat einige Folgen. Nach der Strache-Ausschaltung auf den sozialen Medien ist es unwahrscheinlich, dass der ehemalige Partei-Vater nun klein beigibt.

Wien, 22. Oktober 2019 / Morgen konstituiert sich der neue Nationalrat. Aktuell liefern sich die Parteien hinter den Kulissen die letzten Feilschereien um die Sitzordnung. Und da kommt wieder mal Philippa Strache ins Spiel. Da ihre Entscheidung noch aussteht, ist nicht sicher, wie groß der FPÖ-Klub letztendlich sein wird. 31 Mandate konnte die FPÖ bei der Wahl im September erringen, schon das sind 20 Sitze weniger als zuvor. Doch sollte die Strache-Frau ihr Mandat annehmen, dann verliert die FPÖ noch einen weiteren Sitz im Plenum. Sie wird dann als “wilde” Abgeordnete fungieren.

Wie groß wird FPÖ-Klub?

Denn Philippa würde nicht im FPÖ-Parlamentsklub aufgenommen werden. Und das hätte für die FPÖ beachtliche Konsequenzen: weniger Fördermittel, weniger Redezeit und – wie man mittlerweile weiß – auch einen Sitz weniger in der ersten Reihe des Parlaments. Gerade die erste Reihe ist bei den Parteien besonders begehrt. Denn die 15 Plätze ganz vorne erhalten medial weit mehr Aufmerksamkeit. Und ein Sitz ist noch nicht vergeben. Zieht Philippa ein und der FPÖ-Klub hat nur 30 Mandate, dann stehen den Blauen zwei Sitze in der vordersten Reihe zu. Dagegen hätten die türkisen Wahlgewinner sieben Plätze ganz vorne.

Doch wenn Strache auf ihr Mandat verzichtet, dann erhält die FPÖ drei Plätze, die ÖVP dagegen nur sechs. Ein weiterer Grund, warum die FPÖ hofft, dass Strache ihr Mandat nicht annimmt. Und damit ist man mittendrin in der wilden Auseinandersetzung zwischen der FPÖ und ihrem einstigen Parteivater Strache. Seit Freitag ist die Facebook-Seite von HC Strache offline – Kickl schaltete Strache ab! Laut Strache-Anwalt wird eine Klage vorbereitet. Laut Juristen stehen die Chancen, die Seite mit seinem Namen zurückzubekommen, eher schlecht.

Strache gegen FPÖ

Kommt jetzt der offensichtliche Gegenschlag der Straches? Szenario: Philippa zieht in den Nationalrat ein, kassiert die 8.930 Euro brutto für ihren „Job“ als wilde Abgeordnete, versorgt damit die Familie. Auf der anderen Seite schmälert sich damit die Relevanz des FPÖ-Klubs. Zugleich hätte eine zukünftige „Liste Strache“ bereits einen Sitz im Nationalrat. Würde eine Strache-Partei noch weitere vier „Abtrünnige“ von der FPÖ finden, könnte diese neue Partei einen eigenen Parlamentsklub gründen – und Förderungen kassieren.

Wenn Strache politische Ambitionen verfolgt, dann muss Philippa wohl einziehen. Morgen ist die erste Sitzung des neuen Nationalrats, heute hat Frau Strache angekündigt, ihre Entscheidung bekannt zu geben.

Update: Soeben gab Philippa bekannt, ihr Nationalratsmandat anzunehmen. Damit bleibt die Familie Strache dem Parlament erhalten.

(wh)

Titelbild: APA Picturedesk

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