Freitag, April 26, 2024

US-Gesandter packt aus: Trump erpresst Ukraine

Jetzt ist es bestätigt: US-Präsident Donald Trump hat die Ukraine erpresst, um von den russischen Hackerangriffen auf die Präsidentschaftswahl 2016 abzulenken. Trumps eigener Ukraine-Gesandter packte aus.

Wien, 23. Oktober 2019 / Im Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump gibt es eine Sensation: Der US-Gesandte in der Ukraine, William Taylor, sagte gestern vor dem Repräsentatenhaus, dass Trump die Urkaine für innenpolitische Zwecke erpresse.

Militärhilfe als Druckmittel

Lange war es nur ein Gerücht, dass vom Weißen Haus stets bestritten worden war: US-Präsident Donald Trump soll dringend benötigte Militärhilfe für die Ukraine als Druckmittel eingesetzt haben. Der osteuropäische Staat ist in einen Krieg mit russischen Seperatisten verwickelt, die vom Kreml unterstützt werden.

Prorussische Separatisten in der Ostukraine. Bild: Msytslav Chernov  

400 Millionen für Ukraine-Ermittlungen

Es geht um knapp 400 Millionen Steuerdollar. Die wurden der Ukraine bereits fix zugesagt, aber von Trump zurückgehalten. Was der Präsident dafür will: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski sollte öffentlich verkünden, dass die ukrainischen Behörden gegen den Sohn von Trumps Konkurrenten Joe Biden, Hunter Biden, ermittelt.

Außerdem sollte Selensky Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Hackerangriff auf die amerikanische Präsidentschaftswahl 2016 anordnen. Die US-Behörden sind sicher, dass der Angriff aus Russland kam. Donald Trump, der enge Kontakte zu Russland pflegt, schadet das politisch. Er wies daher in der Vergangenheit darauf hin, dass der Angriff aus der Ukraine gestartet worden sein könnte. Außer Trump glaubt das kaum jemand – auch nicht Trumps eigene Sicherheitsberater.

Seite eins der ausführlichen Aussage William Taylors vor dem US-Repräsentantenhaus. Das Dokument wurde der NY Times zugespielt. Bild: Screenshot NY Times

US-Diplomat sagt aus

Gestern sagte William Taylor, US-Gesandter in der Ukraine, bei einer Anhörung im US-Repräsentantehaus, dass Trump die Ukraine mit der Zurückhaltung der Militärhilfe erpresst habe. Er, Taylor, hielte es für “verrückt”, wenn die Sicherheitsinteressen der USA für innenpolitische Zwecke gefährdet würden.

Taylor fragte laute seiner Aussage beim US-Botschafter in der Ukraine, Gordon Sondland, nach. (Sondland hatte Trump eine Million Dollar gezahlt und war später zum Botschafter ernannt worden. Taylor ist hingegen ein erfahrener Diplomat und Ex-Offizier.) Taylor wollte wissen, “ob wir jetzt sagen, dass die Militärhilfe und ein Treffen im Weißen Haus von den Ermittlungen abhängig sind?”

Rechtfertigung: “Trump ist ein Geschäftsmann.”

Sondland erklärte: “Präsident Trump ist ein Geschäftsmann.” Als solcher verlange er von seinen Geschäftspartnern, dass sie liefern, bevor er einen Scheck ausstellt.

Trump-Sprecherin Stephanie Grisham bestritt die Vorwürfe nicht, bezeichnete sie aber “koordinierte Schmutzkübelkampagne” linker Medien. Trump selbst nannte das Amtsenthebungsverfahren gegen ihn einen “Lynchmord”.

(tw)

Titelbild: Präsident Trump gerät im Amtsentnhebungsverfahren unter schweren Beschuss.

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