Donnerstag, Dezember 12, 2024

Arno M. begleitet Sebastian Kurz ins Parlament. Schredderman ist wieder da

Gestern wurde der neue Nationalrat angelobt. Nun „beehrt“ auch Polit-Star Sebastian Kurz wieder das Parlament. Der ÖVP-Chef ist also zurück im Hohen Haus und mit ihm kam auch ein alter Bekannter. Sein Leibfotograf Arno „Schredderman“ M., der im berüchtigten „Schreddergate“ zweifelhafte Berühmtheit erlangte, dient dem zukünftigen Kanzler weiterhin. Obwohl noch nicht alle Ermittlungen abgeschlossen sind, wird er ins Parlament gebracht.

Wien, 24. Oktober 2019 / Sebastian Kurz blieb, nachdem er vom Parlament abgewählt worden war, dem Hohen Haus fern. Er verzichtete auf sein Mandat. Das Hohe Haus war damit für einige Monate frei vom Noch-Altkanzler. Diese Zeit ist jetzt vorbei. Auch Sebastian Kurz gelobte gestern feierlich auf die Republik Österreich. Doch der Wahlsieger sorgte bereits bei seinem ersten Auftritt im Nationalrat seit seiner Absetzung für Aufregung.

Schredderman im Parlament

Denn, wie ein aufmerksamer Besucher der Plenarsitzung auf einem Foto festhalten konnte, brachte Sebastian Kurz einen alten Bekannten mit ins Parlament. Und viele staunten nicht schlecht: der „Schredderman“ ist wieder da! Jener Arno M., der als Leibfotograf und Social-Media-Sekretär für den ÖVP-Chef tätig war, brachte im Mai, kurz nach Ibiza, unter dem Namen Walter Maisinger fünf Festplatten aus dem Kanzleramt zur Firma Reisswolf.

Aufgeflogen war die Sache, weil Arno M. aka Walter Maisinger die Rechnung für seine dubiose Schredderung nicht beglich. Die geheime Mission kam an die Öffentlichkeit und der ÖVP-Apparatschik (M.s Karriereweg: Schülerunion – JVP – CV – Kanzleramt) geriet ins Visier der SOKO Ibiza. Sein Haus wurde durchsucht, seine Social-Media-Accounts ließ er umgehend löschen. Chef Sebastian Kurz schickte ihn auf unbefristeten Urlaub.

Ermittlungen gegen „Old Schredderhand“ laufen noch

Ab Mitte September war Arno M. zurück in der ÖVP-Zentrale. Denn für den Wahlkampf brauchte die ÖVP offenbar ihren „Meisterfotografen“. Und das, obwohl die Staatsanwaltschaft noch verschiedene strafrechtlich relevante Delikte gegen den Schredderer prüft, unter anderen Betrug und Datenbeschädigung. Doch eine letzte Klärung der Verdachtsmomente wartete die ÖVP nicht mehr ab. Nun nahm ihn sein Chef Sebastian Kurz sogar wieder mit ins Parlament.

Die ÖVP-Erzählung, es hätte sich bei Arno M. um einen „einfachen Mitarbeiter“ gehandelt, ist damit erneut infragegestellt. Stattdessen ist der Schredderman wohl ein Kurz-Intimus und nicht nur sein Fotograf Nummer 1, sondern auch der Mann fürs „Grobe“ – oder zumindest fürs Schreddern. Eines ist klar: Schreddern unter falschem Namen kostet bei der ÖVP nicht den Job.

(wh)

Gestern im Parlament: Arno M. auf Tuchfühlung mit seinem Chef. Quelle: Twitter

Ermittlungen gegen „Old Schredderhand“ laufen noch

Ab Mitte September war Arno M. zurück in der ÖVP-Zentrale. Denn für den Wahlkampf brauchte die ÖVP offenbar ihren „Meisterfotograf“. Auch wenn die Staatsanwaltschaft noch verschiedene strafrechtlich relevante Delikte gegen den Schredderer prüft: unter anderem Betrug und Datenbeschädigung. Doch eine letzte Klärung der Verdachtsmomente wartete die ÖVP nicht mehr ab. Nun nahm ihn sein Chef Sebastian Kurz sogar wieder mit ins Parlament.

Die ÖVP-Erzählung, es hätte sich bei Arno M. um einen „einfachen Mitarbeiter“ gehandelt, ist damit erneut infrage gestellt. Stattdessen ist der Schredderman wohl ein Kurz-Intimus und nicht nur sein Fotograf Nummer 1, sondern auch der Mann fürs „Grobe“, oder zumindest fürs Schreddern. Eines ist klar: Schreddern unter falschem Namen kostet bei der ÖVP nicht den Job.

(wh)

Titelbild: APA Picturedesk

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