Die fünf größten Erdölkonzerne haben einer Untersuchung zufolge seit 2010 mehr als 250 Millionen Euro für Lobbyarbeit bei der Europäischen Union ausgegeben. Irre: Vertreter von BP, Chevron, ExxonMobil, Shell und Total hatten seit dem Amtsantritt von Juncker 2014 327 Treffen mit Beamten der Kommission.
Paris, 25. Oktober 2019/ Erdöl- und Erdgas-Branchenverbände hätten zwischen 2010 und 2018 insgesamt 250 Millionen Euro ausgegeben, so Untersuchungen. Seit dem Amtsantritt des scheidenden EU-Kommissars Jean-Claude Juncker im Jahr 2014 hatten Erdöl-Lobbyisten mindestens 327 Treffen mit Vertretern der EU-Kommission, heißt es in dem Bericht von Greenpeace, Food and Water Europe, Friends of the Earth Europe und dem Corporate Europe Observatory. Das entspricht mehr als einer Sitzung pro Woche!
Klimaschutzmaßnahmen verzögern
Pascoe Sabido vom Corporate Europe Observatory kritisierte, die Konzerne im Bereich fossiler Energien würden alles tun, um Klimaschutzmaßnahmen zu verzögern, abzuschwächen oder zu torpedieren. Im Kampf gegen die Erderwärmung müsse der Großteil der Reserven an fossilen Energien in der Erde gelassen werden. Dies sei aber inkompatibel mit den Absichten der Erdöl- und Erdgaskonzerne, die in den kommenden zehn bis 20 Jahren ihre Produktion gar ausweiten wollten.
Total, ExxonMobil und Shell erklärten als Reaktion auf den Bericht, sie sähen sich den Zielen im Kampf gegen den Klimawandel verpflichtet.
(APA)
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