Mahrer verteidigt sich
Heftige Kritik an Wirtschaftskammerpräsidenten Harald Mahrer (ÖVP)! Ein Video aus der Opernballloge der Wirtschaftskammer (WKO) lässt die Wogen im Netz derzeit hochgehen. Für Mahrer war es alles nur ein Scherz. Wer darüber nicht lachen könne, dem kann Mahrer „auch nicht helfen“.
Wien, 24. Februar 2020/ 23.600 Euro kostete laut Medienberichten die Opernball-Loge der Wirtschaftskammer – bezahlt aus den Mitgliedsbeiträgen der WKO. Eine Äußerung von Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer in einem Beitrag der ORF-Seitenblicke sorgt nun für Aufsehen. Auf Frage der Redakteurin wieso es nur Mineralwasser in der Loge gebe, antwortete Mahrer mit: „Weil wir sparsam mit den Mitgliedsbeiträgen umgehen“. Der Scherz des Multipräsidenten Mahrer ging nach hinten los, doch es sollte noch schlimmer kommen.
Wow. Schaut euch diese Überheblichkeit und Dekadenz an:
„Wenn Sie große Champangerflaschen sehen wollen, dann müssen Sie zur IV oder AK Lounge gehen, aber nicht bei der WK, da gibts das nicht.“
„Weil wir gehen mit den Mitgliedsbeträgen sehr sparsam um.“#Opernball #Opernball2020 pic.twitter.com/fjSZCq0VzM— Raffaela (@DieRaffa) February 22, 2020
Millionär legt noch einen drauf
Mit dabei in der Loge Ex-Erste-Group-Chef Andreas Treichl. Der Mann mit einem kolportierten Jahresgehalt von 3,06 Millionen Euro legte noch eine heftige Aussage darauf. Demnach müsse man „wenn man Champagner aus Großflaschen sehen will, zur (Loge) der Industriellenvereinigung oder Arbeiterkammer gehen“. Beide Interessenvertretungen waren nicht beim Opernball allerdings gar nicht zugegen.
“Dem kann ich auch nicht helfen”
Mahrer musste sich für seine Aussagen am Sonntag in der „Pressestunde“ verantworten. Die NEOS kritisierten die Aussagen Mahrers und Treichls auf das Heftigste. Für Mahrer waren die Kommentare Treichls nur satirischer Natur, die Betroffenheit der Arbeiterkammer kann er nicht Nachvollziehen. Der AK fehle es an Humor, denn „wer das nicht versteht, dem kann ich auch nicht helfen.“
Und so äußert sich #Mahrer zur Opernball-Causa.
„Ich muss sagen, ich kenne das erstens einmal gar nicht.“
„(…) allen war klar, dass er das sehr lustig und satirisch gemeint hat. (…) wer das nicht unterscheiden kann, dem kann ich auch nicht helfen.“#Opernball #Pressestunde pic.twitter.com/2uEW9ValdG— Raffaela (@DieRaffa) February 23, 2020
Absage an 35-Stunden-Woche
Neben den skandalösen Behauptungen am Wiener Opernball sprach Mahrer auch über die viel gewünschte 35-Stunden-Woche. Besonders Pflegekräfte fordern seit längerem eine Verringerung der Arbeitszeit. Dieser Forderung erteilte Mahrer eine Absage. Für ihn würde die „österreichische Wirtschaft zu Grabe getragen werden“.
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk