Der Vorstandschef des privaten Glücksspielkonzerns Novomatic tritt überraschend zurück.

Wien, 28. Februar 2020 / Es ist eine überraschende Entwicklung: Novomatic-Chef Harald Neumann tritt zurück – ist eigentlich schon zurückgetreten. Sein Schritt erfolge “aus familiären Gründen” und per sofort, teilte der Aufsichtsrat des Glücksspielkonzerns am Freitag “mit Bedauern” mit. Neumann wird beschuldigt, mit FPÖ und ÖVP vereinbart zu haben, den FPÖ-Politiker Peter Sidlo zum Finanzvorstand der Casinos zu machen, um dafür Glücksspiellizenzen zu bekommen. Neumann bestreitet diesen Vorwurf. Gegenzahlreiche Politiker von FPÖ und ÖVP wird ermittelt – es gilt die Unschuldsvermutung.

“Nichts dran”

“An den Vorwürfen ist nichts dran”, hatte Neumann vor kurzem bekräftigt. Er hoffe auf ein rasch verlaufendes Ermittlungsverfahren. Am Ende werde nichts herauskommen. Sollte er wider Erwarten doch angeklagt werden, müsste er den Chefsessel der Novomatic verlassen, hatte er kürzlich in London am Rande einer großen Glücksspielmesse gesagt.

“Im Namen von Unternehmensgründer Prof. Johann Graf sowie des Aufsichtsrates der NOVOMATIC AG bedanke ich mich bei Herrn Mag. Neumann für seinen großen Einsatz während der letzten sechs Jahre als Vorstandsvorsitzender”, sagte Aufsichtsratschef Bernd Oswald laut Mitteilung. Neumann habe einen wesentlichen Beitrag für die erfolgreiche Expansion des Konzerns geleistet und werde dem Unternehmen für Aufsichtsratsfunktionen und als Berater für internationale Projekte weiter zur Verfügung stehen.

Neumanns bisherige Co-Vorstände Ryszard Presch und Johannes Gratzl übernehmen die bisherigen Vorstandsagenden von Neumann und führen ab sofort als Vorstandsteam das Unternehmen.

(APA/red)