Heimischen Händlern droht Insolvenz
Im Handel drohen durch den zweiten Lockdown rund 6.000 Pleiten. Der Handelsverband geht von einem Umsatzverlust von bis zu 2,7 Mrd. Euro aus. Viele Einkäufe würden nicht nachgeholt, sondern fließen stattdessen in den Onlinehandel zu Riesen wie Amazon.
Wien, 18. November 2020 | Der Lockdown trifft die heimische Handelsbranche massiv. 17 geschlossene Einkaufstage würden bei den mehr als 22.000 Geschäften für einen Umsatzverlust von bis zu 2,7 Mrd. Euro sorgen, so der Handelsverband. Die Interessenvertretung sieht zumindest 6.000 von ihnen akut gefährdet, in eine Insolvenz zu schlittern.
Online-Geschäft vernichtet den Österreichischen Einzelhandel
Für Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will gleicht der zweite Lockdown einem “Amazon-Förderungsprogramm”. Nur ein Viertel der Käufe würde zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden, der Rest entfalle oder verlagere sich in den Onlinehandel – und dort vor allem in Richtung Amazon, so Will am Mittwoch laut einer Aussendung.
Erneuter Apell zum heimischen Onlineshoppen
Der amerikanische Onlineriese ist in Österreich die erste Adresse, um online einzukaufen. Eine jüngste Erhebung des deutschen Statistikportals Statista und des deutschen EHI Retail Institute sieht Amazon in Österreich mit einem geschätzten 2019er-Umsatz von 834 Mio. Euro haushoch auf dem ersten Platz. Der Abstand zum zweitplatzierten Onlinehändler Zalando (347 Mio. Euro) ist riesig.
Wie andere Branchenvertreter appellierte auch Will an die Konsumenten, in heimischen Onlineshops einzukaufen.
(apa)
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